31. März 2006

Großes Thema nicht bearbeitet

Ein großes Thema, doch nicht die Rostocker Zeitung recherchiert, sondern ein Leser schrieb einen Brief:
Großteil zahlt Hungerlöhne
... Aber während insbesondere bei Aker die Azubis nach der Prüfung statt unbefristet nur für 6 Monate übernommen und danach gehen können, während man gleichzeitig verzweifelt nach Schweißern und
Schiffbauern sucht. Oh halt . . . man kann sie ja in eine Zeitarbeitsfirma stecken und danach zum Billiglohn weiterarbeiten lassen. So wurde jedenfalls mit meinem Ausbildungsjahr verfahren.
Zeitarbeit lohnt sich nur für Inhaber dieser Unternehmen, denn der Großteil zahlt Hungerlöhne, während deren Kunden ihre Stammbelegschaft aus dem Unternehmen drängen und dann lieber auf Billigheimer setzen.
Hoffentlich stimmt, was der Leser schrieb.

Noch kein Thema für die Heimatzeitung

Passiert so etwas auch im Verbreitungsgebiet der Heimatzeitung?
Ein Langzeitarbeitsloser muss für längere Zeit ins Krankenhaus – schlimm genug.

Am Ende erfährt er, dass er auch noch finanziell ordentlich rangenommen wird: Er muss Krankenhauskosten zuzahlen – von
seinem ALG II. Zudem wurde ihm auch noch das Arbeitslosengeld gekürzt. Die nüchterne Begründung: Schließlich sei er im Krankenhaus voll verpflegt worden.
...

Hintergrund tut gut




Auf der Titelseite berichtete die OZ:
Harter Winter bremst Arbeitsmarkt aus
Na klar, nun ist der Winter schuld, sollen die Leser glauben.

... Zwar rutschte im März die Zahl der erwerbslosen Männer und Frauen mit 4 976 000 wieder unter die Fünf-Millionen-Marke; der Rückgang fiel aber mit 72 000 im Vergleich zum Februar fast um die Hälfte geringer aus als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. ...
Es hätte den Lesern genützt, hätten sie dazu Hintergrundinformationen erhalten wie diese:
„Die Arbeitslosigkeit sinkt“ lauten die meisten Schlagzeilen
Saisonbereinigt steigt die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat unerwartet um 30.000
Liest man weiter in den Texten, so findet man ... dass Nürnberg allerdings auch gemeldet hat, dass sich die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen unerwartet deutlich um 30.000 zum Vormonat erhöht hat. Gleichzeitig meldet das Statistische Bundesamt, dass die Zahl der
Erwerbstätigen im Februar gesunken ist und zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 119.000 oder 0,3 Prozent auf 38,24 Millionen abgenommen hat. Die Erwerbstätigenquote verringerte sich um 0,1 Prozent auf 67,3 Prozent. Außerdem seien 12,5 Prozent der Erwerbstätigen „unterbeschäftigt“.


Die letzte (müsste neueste heißen) Arbeitsmarktstatistik:

Höchstwert bei Langzeitarbeitslosen und Niedrigstwert bei versicherungspflichtigen Arbeitsplätzen (noch kein "Merkel-Faktor")

J.-P. Woldt berichtete in der Stralsunder Zeitung:
... Die Zahl der Arbeitsgelegenheiten, der so genannten Ein-Euro-Jobs, liegt im gesamten Agenturbezirk bei 2518. Im Februar waren es 2630 und im Januar 2517. ...
Schön zu wissen, doch interessant wäre, kritisch nachzuforschen, was so viele Leute tun. Das böte Themen ohne Ende.

30. März 2006

Was die OZ (so) nicht berichtet

FAZ: Industrie soll von Energiesteuer befreit werden

... Die Eigenheimzulage ist abgeschafft, die Freibeträge für Abfindungen bei Abfindungen bei der Aufhebung von Arbeitsverhältnissen sind abgeschafft, private Steuerberatungskosten sind nicht mehr abziehbar. Die degressive AfA für Mietwohnungsneubauten wird gleitend aufgehoben. Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit sollen nur noch bis zu einem Stundenlohn von 25 EUR (bisher 50 EUR) sozialversicherungsfrei bleiben. Die Entfernungspauschale (0,30 EUR) soll erst ab dem 21. Entfernungskilometer gewährt werden. Die Kosten für ein häusliches Arbeitszimmer sollen nur noch bei Mittelpunkt der gesamten beruflichen Tätigkeit abziehbar sein. Der Sparer-Freibetrag soll auf 750 EUR/1.500 EUR (Ledige/Verheiratete) soll reduziert werden. Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen sollen nicht mehr möglich sein.
Ganz überwiegend werden offensichtlich die „Subventionen“ für Arbeitnehmer und für private Haushalte gestrichen. Ganz im Gegensatz zu den eigenen Erklärungen wird die Wirtschaft munter weiter subventioniert. So werden die Glas-, Keramik- und Baustoffindustrie, die Metall- und Chemieindustrie von der Energie- und Stromsteuer befreit - und zwar sogar noch über die schon bestehende Ermäßigung bei der Ökosteuer hinaus. ...


Dax
51 Milliarden Euro Gewinn

Die Gewinne der 30 Dax-Konzerne sind im vergangenen Jahr rapide in die Höhe geschnellt. Insgesamt verdienten die Unternehmen zusammen rund 51,3 Milliarden Euro - ein Plus von 30,6 Prozent. Im Vorjahr hatten die Gewinne eine Gesamthöhe von 39,3 Milliarden Euro erreicht.
Absoluter Spitzenreiter ist in diesem Jahr der Energieversorger Eon mit einem Überschuß von 7,4 Milliarden Euro und einem Zuwachs von rund 71 Prozent. Als letztes der 30 Unternehmen im deutschen Leitindex legte am Mittwoch die Hypo Real Estate ihre Zahlen vor. Der Münchner Immobilienfinanzierer steigerte seinen Überschuß um 86 Prozent auf 313 Millionen Euro.
...


Briten erhöhen ihren Mindestlohn

Die britische Regierung hat den Mindestlohn um fast einen halben Euro erhöht. Statt Arbeitsplatzabbau sind seit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohn auf der Insel zusätzliche Jobs entstanden.
In Großbritannien wird der Mindestlohn weiter angehoben. Wie die Labour-Regierung ... mitteilte, müssen die Arbeitgeber künftig pro Arbeitsstunde mindestens 5,35 Pfund Sterling (7,71 Euro) zahlen. Das sind umgerechnet 0,43 Euro mehr als bisher.
... Dem Arbeitsministerium zufolge sind rund 1,3 Millionen Beschäftigte von der neuen Mindestzahlung betroffen, zumeist Frauen.


Der gesetzliche Mindestlohn wurde in Großbritannien 1999 von der Labour-Regierung eingeführt und seither um 40 Prozent erhöht. Die Arbeitslosigkeit sank im gleichen Zeitraum um 25 Prozent. Im Unterschied zu den Warnungen der britischen Arbeitgeber ist die Zahl der Billig-Arbeitsplätze seither nicht zurückgegangen, sondern deutlich gestiegen. Die Einhaltung des Mindestlohns wird streng überwacht. In 19 von 25 EU-Ländern gibt es einen Mindestlohn. ... In Deutschland befürwortet der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) einen Mindestlohn von 7,50 Euro in der Stunde.

Das arme Schloss!

Schlagzeile in der Greifswalder Zeitung
Frühlingsmarkt mit Beilwerfen im Barockschloss
Hoffentlich geht dabei nichts zu Bruch!

Werbung für Klinik


Ein
Dankeschön an die HNO-Klinik
veröffentlichte die Greifswalder Zeitung - nicht als Leserbrief (was schon schlimm genug wäre), sondern als Meldung:
Inge Albrecht aus Neubrandenburg schwärmt für die Götter in Weiß des Uniklinikums. Besonders hat es ihr Oberarzt Dr. Kaftan aus der HNO-Klinik angetan. ... Auch von den anderen Ärzten und Schwestern kann sie nur Positives berichten und möchte, dass dem Team der HNO-Klinik ein Lob übermittelt wird ...
Was soll diese Lobhudelei in einem redaktionellen Beitrag, als ob Frau Albrecht nicht dem Personal direkt Dank hätte sagen können? Braucht die HNO Werbung?

Zu viel Gewese um WM-Übertragung

Der Greifswalder Lokalchef persönlich berichtete:
Fifa schickte Vertrag für WM-Fete
Für die geplanten Übertragungen von der Fußball-WM liegt jetzt der Vertrag mit der FIFA vor, sagte Martin Schönemann der Bürgerschaft.
Schönemann ist Mitinhaber einer Neubrandenburger Agentur, die gemeinsam mit der Projektgesellschaft Stadthalle, einer Tochtergesellschaft der WVG, das Event auf dem Markt vorbereitet.
In dem Text stand nicht, dass der Vertrag unterschrieben sei. Doch erst das wäre eine Meldung wert gewesen.

Das erinnert mich an die Aktion der Bild-Zeitung, die hier als "Robin Hood für ganz Arme" kritisiert wurde.

Am 18. März hatte die Greifswalder Zeitung berichtet:
WM mit 2000 Leuten auf dem Markt
Die entsprechende Fifa-Lizenz liegt seit zwei Wochen vor (OZ berichtete).

Damals fragte ich:

Wird Veranstaltung per Video überwacht?

Die Frage wird auch heute nicht beantwortet!

Richtiges und falsches computern

Senioren lernen computern,
kündigte die Rügener Zeitung an. Ich musste erst nachschauen, was das bedeutet.
computern: (ugs.) mit dem Computer arbeiten, umgehen
Die Rügener Redaktion berichtet das so:
Ältere Insulaner können in der Kreisvolkshochschule den
richtigen Umgang mit dem Computer erlernen.
...

... als gäbe es auch Kurse, in denen Ältere den falschen Umgang mit dem Comuter erlernen könnten.

Bitte auch geloben!

Die Mantelredaktion bietet diesen
HINTERGRUND:
Politiker geloben verständliche Sprache
... Zum „Tag der Muttersprache“ am 21. Februar hatte das Blatt alle Abgeordneten aufgerufen, eine Selbstverpflichtungserklärung zu unterzeichnen. Verständlichkeit sei Voraussetzung für Demokratie.

Nach fast 2000 Einträgen im OZ-Blog in 14 Monaten wünschte ich mir, die Redakteure gelobten das ebenfalls und hielten ihr Gelöbnis.
Wer von Kommunikation ausgeschlossen sei, könne auch nicht an der Willensbildung teilnehmen, hieß es. ...Internet: www.deutsche-sprachwelt.de
Das ist ein umfangreiches Thema. Ich weise wieder einmal darauf hin, dass Alg 2-Empfänger an der Küste keine Heimatzeitung abonnieren können, da das zugebilligte Geld für Zeitungen und Zeitschriften etwa um ein Drittel unter dem Abo-Preis liegt.

29. März 2006

Die andere Sichtweise

Möchten Sie eine andere Sicht auf Deutschland und seine Kinder lesen? Ein Hinweis:
Seid leistungsfähig und mehret Euch
Von Oliver Nachtwey

Sozialstudie veröffentlicht, auch in der OZ?

Haben ich das in der OZ überlesen?
Sozialstudie "Hartz IV macht Kinder arm"

Jedes achte Kind in Deutschland lebt mittlerweile auf Sozialhilfeniveau. Die Nationale Armutskonferenz macht in ihrer heute vorgestellten sozialpolitischen Bilanz die Arbeitsmarktreform Hartz IV als Ursache für die wachsende Armut aus.

Hier eine zweite Quelle:

Die Zahl der Fälle, in denen Menschen zu unrecht Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen, schätzte Marcus auf zwei bis drei Prozent. Ein großes Problem gäbe es jedoch nach wie vor mit falschen Bescheiden. Die Nationale Armutskonferenz geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Leistungsberechnungen falsch sind.

Über Rentnermacher

Das werden Sie wahrscheinlich nicht in der OZ lesen:
Mit 51in die Rente
Trotz prächtiger Gewinne nutzen die Stromriesen RWE und Eon öffentliche Gelder, um Mitarbeiter in den Vorruhestand zu schicken.

Was schreiben andere über M-V

Was andere Zeitungen über M-V schreiben? Hier ein Beispiel aus der taz:
Der arme Nordosten bittet um Gnade
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident will unbedingt Änderungen an der Föderalismusreform durchsetzen. Er fürchtet, dass sein Land die finanziellen Folgen der Reform nicht verkraftet. Doch für seine
Forderungen findet er kaum Verbündete ...

Abschreckend

Ich hätte gern gewusst, was es mit diesem Projekt auf sich hat:
Neues Projekt „Beratung von Haus zu Haus“
Doch der Textbeginn von Rüdiger Stromeyer schreckte mich ab, auch nur eine Zeile weiterzulesen:
Die Begegnungsstätte der Volkssolidarität „Klönstuv" war der Tagungsort für die Mitglieder der Ortsgruppe des Sozialverbandes e.V. Grimmen. Das Treffen war gleichzeitig Wahlveranstaltung. Als Vorsitzende des Ortsverbandes wurde Margitta Gehlhoff wieder gewählt. Als Stellvertreter fungiert nun Edelgard Meier. ...
Ansonsten siehe den Eintrag unter diesem!

Redaktion in Not?

Wenn ich Schlagzeilen wie diese in der Ribnitzer Zeitung lese, muss ich daran zweifeln, dass sie ein Lokalredakteur schrieb, der mehr als 4000 Euro brutto im Monat verdient:
Erlebnisreicher Tag in Tellow
Und dann wurde dieser Leserbrief veröffentlicht:
Aus Prerow schrieb Betty Moritz: Am 8. März (Zur Erinnerung: Heute ist der 29. März!) unternahmen wir, der Verband der Rentner, Beamten und Hinterbliebenen und die Volkssolidarität Prerow eine Busfahrt ins Blaue. Sonnenschein war der Begleiter sowie das Team des Reiseunternehmen Frau Jensen, Herr Westphal (Reiseleiter) und unser Buspilot Manfred Berg. Mit einem Glas Sekt wurde auf das Gelingen des Tages angestoßen. ...
Ich kann nicht verstehen, dass Leute Geld ausgeben, um so etwas zu lesen.
Wie groß muss die Materialnot sein, wenn das gedruckt wurde?

Politik und Medien Hand in Hand?

Schlagzeile in der Rügener Zeitung:
Wo Politik und Medien zusammenarbeiten
Wie bitte? Politik und Medien arbeiten zusammen? Wie kann die Presse dann den nötigen Abstand wahren und kritisch über Politiker schreiben?
Auch wenn eine Praktikantin schrieb, hätte der Text redigiert werden müsssen. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie die Schlagzeile erfand.
... Pressesprecher des Deutschen Bundesrates, Dr. Michael Wisser, kennen. Er zeigte ihr, wie der Bundesrat arbeitet und wie es die Presseabteilung schafft, Politik und Medien zu verbinden.

Vorsicht, Gerücht veröffentlicht!

Sekten-Gerücht rankt sich um Yoga-Kursangebot,
berichtete Tom Schröter in der Usedom-Peene-Zeitung.
... In der Wolgaster „Weiberwirtschaft“ gibt es in der Tat ein Yoga-Kursangebot. Inwieweit dies unseriös sei, weiß die Leiterin des Hauses, Gisela von Arnim, nicht. ...
Ich vermisse in dem Artikel die Stellungnahme des Kursleiters oder der Kursleiterin. Damit ist der Text nichts wert, sondern kann sogar schaden. Vor allem bleibt er, was in der Schlagzeile zu lesen ist, ein Gerücht. Es ist nicht die Aufgabe einer Heimatzeitung, ein Gerücht zu verbreiten. Das kann auch für die Zeitung unangenehme Folgen haben (Pressekodex, Ziffer 9).

Wo bleiben die kritischen Fragen?

Die Mantelredaktion meldete:
Bundesagentur witzelte über Arbeitslose
Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) kommt es nach Angaben des Kieler Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert zu massivem Missbrauch der Informationen über die Arbeitslosen. ...
Ich erinnere mich, dass vor anderthalb Jahren davor gewarnt wurde, dass jeder Mitarbeiter jeder Agentur deutschlandweit die Daten Arbeitsloser und sämtliche privaten Daten von Alg-2-Empfängern einsehen kann. Das hat auch sein Gutes, allerdings nur, wenn die Mitarbeiter der Agenturen wissen, warum sie dort arbeiten.
Sie arbeiten dort, um Bedürftigen zu helfen. Jedoch habe ich immer häufiger den Eindruck erhalten, dass dort Mitarbeiter sitzen, die Hilfsbedürftige als mögliche Kriminelle ansehen, denen nachgestellt werden muss, wie z.B. auf Rügen. In Agenturen arbeiten Leute, die Alg 2-Empfängern monatelang Geld vorenthalten und damit Alg 2-Missbrauch betreiben.
Und nun erfahre ich, dass in der Bundesagenture Mitarbeiter sitzen, die Leute verhöhnen, statt ihnen zu helfen. Diese Leute müssen sofort entfernt werden, denn sie können wegen ihrer Grundhaltung ihre Aufgaben nicht erfüllen. Doch niemand fragt, was mit den Mitarbeitern passiert.

Hier passt auch dieser Bericht aus der Ribnitzer Zeitung:
20 Euro wurden Fall für den Staatsanwalt
Jörg Mattern Schrieb:
... Bei der Staatsanwaltschaft Rostock bestätigt Sprecher Peter Lückemann, dass es ein Verfahren gegen Marion W. gebe (Sie soll zu hohe Kosten für die Fahrt zu einem Bewerbungsgespräch abgerechnet haben.). Allerdings gehöre das eher zu den Ausnahmen, mit denen sich
Staatsanwälte zu befassen haben, sagt er. Ohne dem Ausgang vorgreifen zu wollen: Angesichts des geringen Schadens werde das Verfahren wohl eher niedergeschlagen.
Davon geht jetzt auch Markus Hennig aus. Marion W. habe die Mehrkilometer inzwischen erklären können, sagt er.
Im Kommentar
Kontrollverfahren überprüfen
las ich:
... Gerade solche vermeidbaren Beispiele sind es, mit denen die Arbeitsagentur bei Arbeitslosen ihr Image als kalter und bürokratischer Verwaltungsapparat aufrecht erhält. ...
Nein, es muss nicht nur das Kontrollverfahren überprüft werden. Vor allem die Leute, die in den Agenturen und Arbeitsgemeinschaften arbeiten, müssen kontrolliert werden. Darauf wies ich Ende 2005 und Anfang diesen Jahres mehrfach hin. Hier sehe ich schon lange eine Aufgabe der Medien. Allerdings haben sich die meisten Lokalredakteure von den Agenturleitungen billig abspeisen lassen, dass es ihnen nun schwer fallen wird, mit kritischen Fragen Mängel in der Arbeit der Agenturen aufzudecken.
Im Übrigen, es ist nicht das Ansehen der Agenturen, was aufrecht erhalten wird, sondern es sind die oft unglaublichen Tatsachen, die z.B. in vielen Internet-Foren geschildert werden.

Klein oder groß, was soll's?

Peter Schlag meinte gestern in der Grimmener Zeitung:
Klein kann auch groß sein
Aha! Dann kann klein auch lang, kurz, hoch, tief, schwarz und weiß sein? Und groß kann demnach klein u.s.w. sein? Und hier der Kommentartext:

Es müssen nicht immer die großen Häuser sein. Auch ein kleines Krankenhaus wie Bartmannshagen kann seine Qualität unter Beweis stellen. Die aktuelle Zertifizierung hat das wieder einmal gezeigt. Ein
Argument mehr für die Bestandssicherung des 104-Betten-Komplexes. Ein wichtiges.

Frisches Gemüse schon Ende März?

Unter der Schlagzeile
Reisende und Bauarbeiter genießen Erfrischung
berichtete Birgit Schnibben gestern in der Greifswalder Zeitung:
... Momentan kocht die Wirtin der Züssower Bahnhofsgaststätte jeden Wochentag ein Mittagsmahl für die Bahnbauarbeiter. ... Alle meine Gerichte koche ich mit frischen Zutaten.“ So gab es am Montag ein Jägerschnitzel mit Mischgemüse, tags darauf Hackbraten, schließlich einen Erbseneintopf mit Bockwurst und am Donnerstag einen
Schmorbraten mit Rotkohl.
...
... was ich noch nie wissen wollte.
Doch stutzig wurde ich wegen der frischen Zutaten: frisches Mischgemüse, frische Erbsen, frischer Rotkohl? Erntete die Frau die frischen Dinge auf einen Frische-Beet zwischen den frischen Schienen?

Wo ist der Beweis?

Bereits gestern schrieb K. Musilinski in der Grevesmühlener Zeitung:
„Landurlaub“ lockt in Natur und Kirchen

Das landtouristische Angebot in Mecklenburg-Vorpommern wird
von Besuchern immer stärker nachgefragt.
Den Beweis für diese Behauptung blieb K. Musilinski über 3857 Anschläge hinweg schuldig.

Darüber lachten hunderte Heise-Leser

Bereits in der Wochenendausgabe hatte die OZ-Mantelredaktion diesen Artikel veröffentlicht:

Unternehmen suchen händeringend Informatiker
Darin hatte Axel Meyer geschrieben:

... „600 Unternehmen und 14 000 Arbeitsplätze sind diesem Bereich direkt zuzuordnen.“ Hinzu kämen 100 Call Center mit mehr als 9000 Beschäftigten ...
Das ist falsch. In der Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums vom Nr 90/06 war bereits am 15.03.2006 gemeldet worden:

... Die Informations- und Kommunikationsbranche hat sich in Mecklenburg-Vorpommern gut entwickelt. Mit über 14.000 meist hochqualifizierten Beschäftigten in über 600 Unterneh­men ist die IuK-Branche ein wichtiger Wirtschaftsbereich. Ein Drittel der Un­ternehmen betreibt eigene Forschung und Ent­wicklung. Dazu kommen rund 1.000 Beschäftigte, die sich in Lehre und Forschung in den Hochschulen der Landes mit dem Thema Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) befassen. Zur IT-Branche zählen auch etwa 9.000 Mitar­beiter in über 100 Call Centern in Mecklenburg-Vorpommern. ... also 23000 plus 1000 Beschäftigte aus der Forschung.

Richtig nachzulesen war es bei heise.de:

14.000 IT-Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern
Die Informations- und Kommunikationsbranche in Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums gut entwickelt. Mit über 14.000 Beschäftigten in mehr als 600 Unternehmen sei die Branche ein wichtiger Wirtschaftsbereich ...
Darunter sind auch etwa 9000 Mitarbeiter in gut 100 Call Centern.
Natürlich machten sich Leser im Heise-Nachrichten-Forum tagelang in über 150 Einträgen über die Meldung lustig.
Hier vier Beispiele:

... Sind das die Arbeitsplätze, welche "unsere" Politiker aufbauen wollen?"Sie haben bei unserem Preisusschreiben gewonnen... "Sie haben letztes Jahr Interesse an unseren Produkten gezeigt... "Das waren jetzt bloss die zwei, die heute schon bei mir angerufen haben.
Welchen Mehrwert schaffen solche Leute denn? Ich sehe immer nur den
Schaden, den sie anrichten (z. B. indem sie mich am Arbeiten hindern).
Und wenn es keine (verbotene) Telefonaquise ist, dann ist es ine"Hotline", die in etwa so hilfreich ist, wie eine stumpfe Axt beieiner Erkältung.
...

Aber mal Spass beiseite, sind das nun IT-Mitarbeiter, weil sie die
Anrufe ueber einen Computer entgegennehmen, oder betreuen sie
tatsaechlich einen IT-Service? Ich tipp auf ersteres.
...

Tabellenkalkulation, Textverarbeitung, vielleicht sogar E-Mail:
Sekretärinnen sind echte IT-Nerds.
Wenn Callcenter-Mitarbeiter als IT-Beschäftigte zählen, dann aber auch jeder, der im Job etwas von Taschenrechner aufwärts bedient.

Aha: Wenn ich bei Maggi nach dem Suppenrezept frage, rede ich mit einem IT-Kollegen. Muss man ja wissen.

Doch die ansonsten überflüssige Meldung bietet einen interessanten Anhaltspunkt, den der Autor und/oder der OZ-Schlagzeilenschmied nicht erkannte/n:
Wenn so viele Leute gesucht werden, fragt sich, welche Firmen auf der Suche sind? Warum gibt es keine Anzeigen unter Stellenbörse in der OZ etc.? Könnte es auch daran liegen, dass die Firmen hier weniger zahlen und die Leute lieber woanders arbeiten?
Vielen Dank für den Hinweis und diese Fragen an A.H.

Das Statistische Landesamt teilte mir mit:
Diese Angaben stammen nicht vom Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern. ... Nach meinen Recherchen hat das Wirtschaftsministerium anlässlich der CeBit am 15.3.06 eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der entsprechende Aussagen getroffen wurden. Dabei handelt es sich lt. Auskunft der Pressestelle um Hochrechnungen, die das Wirtschaftsministerium angestellt hat.

28. März 2006

Wann hat das Warten ein Ende?

Das Warten in der OZ will kein Ende nehmen, seitdem ich z.B. hier und hier und hier und hier und hier und hier und hier darüber berichtete. Verbreitet sich statt der Vogelgripppe der Wartevirus?
Hier berichten zwei neue Opfer:
Bauern warten auf trockene Felder
Kathrin Schnurrer
Der Beginn der Frühjahrsbestellung verzögert sich zwar. Doch über Schäden oder gar Ernteausfälle zu sprechen, dafür ist es noch zu früh.

Wenn es noch zu früh ist, würde ich es einfach sein lassen.

Evelyn Schaffernicht

Sehnsüchtig warten die Fahrgastschiffer auf warmes Wetter und eisfreie Boddengewässer, damit die Saison
beginnen kann.

Manche Leser sind leicht zu unterhalten

Seit wenigen Wochen können Leser der Online-OZ Schulnoten für Artikel vergeben. Wozu das gut sein soll, erschloss sich mir bisher nicht. Doch kann es sehr lustig sein, wenn z.B. ein Leser die beste Note für die Rubrik "Wir gratulieren" vergibt. Dort werden die Geburtstage alter Menschen aufgelistet. Wahrlich eine journalistische Meisterleistung!
Diese Ankündigung erhielt ebenfalls die Note eins:
Fahrradclub berät Radtourenplan
Die Regionalgruppe des ADFC „Usedom-Peenestrom" lädt alle Mitglieder und interessierten Bürger zur nächsten Zusammenkunft ein, die Freitag
um 19 Uhr in Zinnowitz im Gasthaus „Meiereihof" an der B 111, beginnt. Unter anderem soll der Radtourenplan der Regionalgruppe für das Jahr 2006 aufgestellt werden.
Das kann zum Schuljahresende hervorragende Zeugnisse geben!

27. März 2006

Noch zu besprechen

Da ich erst am Wochenende über Buchbesprechungnen schrieb, noch dieses:
Ob Albrecht Müllers neues Buch
"Machtwahn. Wie eine mittelmäßige Führungselite uns zugrunde richtet."
auch in der OZ besprochen wird? Ich glaube es nicht. Deshalb dieser Hinweis auf eine Buchbesprechung:
Diese Fragen werden in „Machtwahn“ behandelt:

Wie kommt es eigentlich, dass die deutsche ökonomische Reformdebatte und -politik so unglaublich einseitig ausgerichtet ist? Wieso wird eine offensichtlich gescheiterte Politik unbeirrt fortgesetzt, ohne dass sich eine Grundsatzdebatte mit der Suche nach Alternativen entwickelt? Müllers gewohnt streitbare und provokative Antwort: Es ist eine mittelmäßige, korrupte und/oder unfähige Führungselite, die die Verantwortung dafür trägt.


Auch eine Besprechung dieses Buches wäre eine Erwähnung wert:

Klaus Blessing, Eckart Damm, Matthias Werner: Die Schulden des
Westens. Wie der Osten Deutschlands ausgeplündert wird.

Der Anlass, dieses Buch zu schreiben, war Empörung – die Empörung dreier ostdeutscher Ökonomen darüber, dass der Bevölkerung in den neuen Ländern vorgeworfen wird, sie sei Schuld an der seit Jahren andauernden wirtschaftlichen Wachstumsschwäche der Bundesrepublik. Diese sei angeblich Folge der deutschen Vereinigung und der jährlichen
milliardenschweren West-Ost-Transferleistungen. Nein, umgekehrt wird ein Schuh daraus, betonen die Autoren.

Mehr zur Verdrossenheit

Im Kommentar zu den Landtagswahlen las ich auf Seite zwei einige Zeilen zum Thema
Politikverdrossen
Hier wurden umfangreiche Überlegunen zum Thema aufgeschrieben:
Wahlen: Das Volk verabschiedet sich von der Politik
Bei allen diesen Wahlen gab es nicht nur dramatisch zurückgehende sondern historisch einmalig niedrige Wahlbeteiligungen. Ein Alarmzeichen für Politik und Demokratie.

Meilenweit übertrieben

Autohaus wurde Festmeile,
las ich in der Greifswalder Zeitung und glaubte es nicht, erst recht nicht, als ich den Artikel von Cornelia Meerkatz gelesen hatte:
Die schicken VW-und Audimodelle waren am Samstag im Autohaus „Greif“ nur Nebensache. Dafür präsentierte der Innenstadtverein die Messe „Leben – Feiern – Inspirieren“ mit etwa 40 Ausstellern. ...
Die Meile ist ein altes Längenmaß. Heute sind international noch die britische Landmeile (Statute Mile, 1.609,344 m) und die internationale Seemeile (NM - nautical mile; in der deutschen Luftfahrt als Nautische Meile bezeichnet) (1.852 m) in Gebrauch.

So geht es zu in den Rocky Mountains

Wer noch nicht in den Rocky Mountains war, erfährt heute aus der Usedom-Peene-Zeitung, wie es dort zugeht:
Reiter trotzen dem Wetter
W. Große war der Auskenner:
... Plötzlich ein Bild wie aus den Rocky Mountains: Reiter tauchen auf, schätzungsweise 20, ein Planwagen ist dabei. Die Mähnen der Pferde fliegen im scharfen Ritt, sie tragen auf den Sätteln verwegen in Leder und Pelzkappen gekleidete Männer und Frauen. Vorbei geht es an
Fischerbooten und bald sieht man das bunte Völkchen nur noch in der Ferne. ...
Ob dort wenigstens ab und zu auch ein Auto fährt?

25. März 2006

Das Für ist da. Wo ist das Wider?

Die OZ stellt in ihrem Wochenendjournal ein Buch vor:
Manipulation einer „Urgewalt“
Frank Schirrmacher sieht den innersten Kern unserer Gesellschaft, die Familie, beschädigt. Mehr Kinder müssen her. Es heißt „Minimum“, doch die Debatte über dieses Buch wird vermutlich groß. Weil Kommentatoren schon gegen die Neuerscheinung wetterten, bevor sie überhaupt in die Buchläden kam. ...
Warum das so ist, verschweigen Autor und OZ.
Dazu gebe ich diese Lesehinweise:
Schirrmacher,
Der Spiegel und die demografische Entwicklung - Vom unsauberen Umgang mit Fakten

Für den Blick auf die Entwicklung unserer Bevölkerung sind beobachtbare Fakten eine wichtige Voraussetzung. Deshalb
wundert der schlampige bis tendenziöse Umgang in der öffentlich geführten Diskussion. Negative Entwicklungen werden übertrieben dargestellt, positive weitgehend ausgeblendet. Aber auch vor bewussten oder unbewussten Falsch-Darstellungen wird selten zurückgeschreckt.

«Jeder lügt - Hauptsache, es klingt dramatisch»
Mit Prognosen, die Deutschen stürben aus, soll nur «Panik verbreitet werden», kritisiert der Statistik-Professor Bosbach. Die Politik sollte lieber dafür sorgen, Kindern eine bessere Bildung zu ermöglichen, rät er in der Netzeitung.

Ist der Lokalchef Kapitalist?

Die Betrachtung zum Wochenende schrieb der Greifswalder Lokalchef R. Amler zum Thema "Umbenennung des Karl-Marx-Platzes":

OZ-Leser haben entschieden

... Viele von denen, die uns geschrieben haben, erleben heute in ihrer beruflichen Praxis oft das, was sie früher im Unterricht erlernten. Da wird ihnen Marx nahe. An den Mann mit dem Rauschebart wurde man nicht zuletzt erinnert, als bekannt wurde, wieviel Geld der Vorstandschef der Deutschen Bank verdient. Jenes Kapitalisten, der erst vor kurzem viele seiner Mitarbeiter vor die Tür gesetzt hat. ...


Ist der Vorstandschef einer Bank ein Kapitalist? Er ist ein gut bezahlter Angestellter der Bank.
Ein Kapitalist ist ... im Marxismus eine Person, die über Produktionsmittel verfügt. Um sein Leben zu fristen, muss er seine Fähigkeit zur Arbeit nicht (wie der Proletarier) verkaufen. Vielmehr zieht er aus deren lebendiger Arbeit Profit bzw. Einkommen, das er vor allem zur erweiterten Akkumulation seines Kapitals nutzt, ggf. zur Beschaffung weiterer Produktionsmittel verwendet.
... Der Begriff des Geldkapitalisten beschreibt
den Finanzierungsbereich im weitesten Sinne.
Verkauft der Vorstandschef seine Arbeitskraft meistbietend? Ja. Also ist er kein Kapitalist. Sonst wäre jeder Arbeitnehmer, der seine vermögenswirksamen Leistungen in Aktienfonds anlegt, auch ein Kapitalist wie der Bankchef, der einen Teil seines Gehaltes als Aktienoptionen erhält.

"Ausstellung schickt Dörfer auf Zeitreise "

Das las ich in der Grevesmühlener Zeitung:
Ausstellung schickt Dörfer auf Zeitreise
Allein der Gedanke, dass eine Ausstellung etwas schickt, wohin auch immer, ist mir fremd.
J.L. schrieb:
... Museumsleiter Dennis Klüver ... Die Gemeinden Selmsdorf, Menzendorf, Niendorf, Grieben, Lockwisch, Carlow, Schlagsdorf und Bäk würden auf 16 Schautafeln „mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit genommen.“ ... Zu betrachten sind annähernd 100 Fotos. ...
Wenn schon jemand, dann sind es die Gedanken der Besucher, die geschickt werden, obwohl das auch nicht logisch ist.

Zweifel angebracht

Anette Pröber schrieb in der Kolumne

Am Rande bemerkt
auf der Kultur/Medien-Seite
Die fantastischen Zwei
Schon jetzt – 76 Tage vor dem WM-Anpfiff – ist nichts so unterhaltsam wie das Fußball-Theater in Deutschland. ...
Das mag auf Frau Pröber zutreffen. Ich bezweifle, ob das auch für viele OZ-Leser höchst unterhaltsam ist.

Ich will kein Astronom werden!

Die OZ will ihre Leser zu Himmelsbeobachtern machen. Anders kann ich mir den Artikel
Es regnet Sternschnuppen
auf der Ratgeberseite nicht erklären.
Der Vorspann:
Im April versinken im Westen die Wintersternbilder. Regulus, Spica und Arktur bilden das Frühlingsdreieck. Ein Eckpunkt des Sommerdreiecks, die Wega in der Leier, kündigt bereits die warme Jahreszeit an. ...
und so weiter, 3555 Anschläge lang.

Eine Meldung über den sog. Sternschnuppenregen hätte allemal gereicht!

Nichts Neues vom Fliegerhorst

Formel Eins über den Wolken
nannte die OZ einen umfangreichen Artikel von Michael Meyer auf der Landesseite. Was hatte der Autor Neues zu berichten?
Die Piloten der Eurofighter des Stützpunkts in Rostock-Laage
gehen an ihre Grenzen. Die Maschinen fliegen doppelte Schallgeschwindigkeit.
...
Das ist nicht neu.

... Auf 1000 Stundenkilometer beschleunigt er die Maschine. In 80 Sekunden! 2400 km/h schafft der Vogel. Experten nennen das: Tempo Mach 2+. ...
Das kann ich überall nachlesen. Ich bin kein Experte und nenne das mehr als Zweifache der Schallgeschwindigkeit dennoch Mach 2+. Ich lernte das in der Schule. Heute ist die Schallgeschwindigkeit Lehrstoff in der Integrierten Gesamtschule und am Gymnasium (RAHHMENPLAN, Jahrgangsstufe 10, Mechanische Schwingungen und Wellen).
... In den Kurvenflügen wirkt das Neunfache des Körpergewichts auf den Piloten. Das muss er aushalten.
Das ist nicht neu.

Eine enorme Belastung. Da die Kräfte nach unten ziehen, wird das Blut in die unteren Extremitäten gesogen. Untrainierte würden ohnmächtig.
Auch die Jetpiloten halten das nur mit Hilfe eines hautengen Hightech-Anzugs aus.
...
Was soll daran neu sein?

... Doch fällt der Computer aus, kann kein Pilot der Welt
den Donnervogel landen. Die Maschine stürzt ab, die Piloten müssen
„aussteigen“.
...
Ich kann das überall erfahren. Aber warum ist das so?
Er ist aerodynamisch absichtlich instabil
konstruiert, so dass er eine hohe Wendigkeit erreicht, aber nur mit Hilfe von
redundanten Flugkontrollcomputern geflogen werden kann.
Die einzig interessante Frage beantwortete Meyer nicht: Fliegen die Maschinen noch immer unbewaffnet und warum? Flögen sie ohne Waffen, wäre die Schlagzeile einigermaßen sinnvoll: Fliegen um zu fliegen.
Dann wäre es jedoch schade um die Steuergelder, die für die Flugstunden ausgegeben würden.

24. März 2006

Kleine Hilfestellung

Ob die OZ ihren Lesern diese Nachricht anbietet, damit sie Alg 2-Empfängern unter ihren Verwandten, Freunden und Bekannten weiterhelfen können?
Bundesweites Netzwerk von Erwerbslosen- und Sozialprotestinitiativen hilft bei angedrohten Zwangsumzügen

Telefonnummer bei Zwangsmaßnahmen und deren Verhinderung, bundesweit und Raum Köln-Bonn:
Erwerbslosen Forum Deutschland: 0228/ 2495594

Hier ein wenig Hintergrund:
Bei allen Schwierigkeiten der Datenlage werden voraussichtlich am Ende 300-500.000 "stille" oder "offene" Zwangsumzüge in der Republik stehen, sollte es nicht gelingen, die Große Koalition, die Länder und Kommunen sowie die Bundesagentur für Arbeit zu einer Revision ihrer
sozialen Enteignungspolitik zu bringen. Es geht nicht um Geld, sondern um ein neues Kapitel sozialer Zurichtung und Disziplinierung. Wer für Nahrung und Getränke täglich nur noch 4,23 Euro zubilligt, wird auch Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben, wenn sie 50 Euro über den Mietobergrenzen liegen.

Nichts Überraschendes

Greifswalder Schulabgänger sind überraschend flexibel,
titelte die Greifswalder Zeitung einen Bericht von vk.
Damit Sie wissen, worum es geht:

Gemeinsam mit der Technikerkrankenkasse (TK) führen Schüler der IGS „Erwin Fischer“ zurzeit eine Befragung an den weiterführenden Schulen
der Stadt durch. Sie wollen erfahren, wie Berufsabsichten und -perspektiven bei Schulabgängern aussehen.
Wer war warum überrascht?

Bislang sei laut Basner (Technikerkrankenkasse) eine überraschend hohe Flexibilität der Schüler sichtbar. Die Jugendlichen seien bereit für eine Ausbildung Schichtarbeit, weite Anfahrtswege oder gar
Ortswechsel in Kauf zu nehmen.
Mich überrascht, dass der Mann überrascht ist. Ich hätte gern gewusst, warum er das ist, doch ich erfuhr es nicht. Ich kann nur vermuten, dass Herr Basner selbst nicht flexibel ist.
Jährlich wechseln sechs Millionen Menschen den Arbeitsplatz. Viele von ihnen werden Kinder haben, denen sie vorleben, anpassungsfähig zu sein. Tausende junge Leute verließen das Land, um ihr Glück in anderen Bundesländern und im Ausland zu finden. Warum sollten Schüler das nicht tun, wenn sie ihre Schulzeit beendet haben?
Also noch einmal: Warum ließ sich der Mann von dem Ergebnis überraschen?

Eigentlich ganz einfach zu beschreiben

V. Köneke durfte in der Greifswalder Zeitung dies schreiben:
Sebastian Rabe hat einen Beruf, den es eigentlich gar nicht gibt. Denn der 27-Jährige arbeitet als Filmvorführer. ... Der Student musste für die Tätigkeit erst angelehnt werden; eine Ausbildung zum Filmvorführer gibt es nicht. ...
Was soll das? Wenn es den Beruf nicht gibt, ist es eine Tätigkeit. Da muss doch niemand eigentlich um den sprichwörtlichen heißen Brei herumschreiben.

23. März 2006

lupes Lesetipp

Die Welt der Alten
Haug von Kuenheim ist 71 und schrieb:
... Das nervöse Gezappel der politischen Klasse berührt uns nur noch wenig. Die sich überschlagenden Tatarenmeldungen der vielen Experten, die alles über die Bevölkerungspyramide wissen, über die Renten, über das Klima und die Vogelgrippe, reißen uns nicht vom Hocker. Die Aufgeregtheiten der Medienwelt haben etwas Lächerliches. ...
Ich empfehle besonders meinen jungen Lesern, den gesamten Artikel zu lesen. Ganz besonders gefiel mir:
Wenn die Jungen aber partout doch etwas von uns wissen wollen, sollten sie uns nach unseren Lebensläufen fragen, nach Geschichte: Wie war es damals? Das könnte leicht helfen, einer Altersdiskriminierung vorzubeugen oder gar einem Krieg der Generationen, vor dem die Demografen warnen. Wir werden uns aber nicht aufdrängen, weil wir wissen, wie wichtig es ist, loszulassen,
nicht den Finger zu heben, Ratschläge, ungebetene, geben wir nicht. Es ist an der Jugend, unseren Schatz an Erfahrung zu heben.
...
Wenn Sie keine Zeit haben, Ihre Eltern oder Großeltern zu befragen, schicken Sie sie zu mir. Ich schreibe die Erinnerungen auf und mache - wenn Sie es wollen - ein Buch daraus. Oder Sie lassen Ihre Eltern und Großeltern selbst schreiben, nachdem sie sich in einem einwöchigen Seminar Anregungen und Anleitung holten (siehe oben rechts). Wenn Sie meiner Hilfe nicht bedürfen, geben Sie mein Angebot bitte an Verwandte, Bekannte und Freunde weiter.

Verzögerungstaktik nicht erkannt

Thomas Schwandt schrieb in seinem Kommentar
Deutscher Arbeitsmarkt
Zugeknöpft
:
In der Umsetzung europäischen Rechts in nationales legt sich Deutschland zuweilen nicht sehr ins Zeug.
Das ist stark untertrieben. Deutsche Regierungen haben die Umsetzung verzögert.
In der Vergangenheit kritisierte Brüssel unter anderem, dass die EU-Altfahrzeug- sowie die Wasserschutzrichtlinien nicht eins zu eins übernommen wurden. ...
Nicht zu vergessen die EU – Richtlinie 2000/78/EU, erlassen im Jahr 2000, die die nationalen Gesetzgeber zur Umsetzung eines umfassenden Diskriminierungsschutzes bis Ende 2003 zwang. Deutschland ist europaweit das einzige Land, das diese Richtlinien bis heute nicht umgesetzt hat.

Greifswalder Zeitung stellt richtig

In der vergangenen Woche berichtete die Greifswalder Zeitung unter der Schlagzeile
Ermittlungen gegen WVG-Chefin:
... Die Anzeige gegen sie soll vom zweiten Geschäftsführer der WVG, Fritz Richter, stammen. ...
Die mangelhafte Recherche des Autors Eckhard Oberdörfer hatte heute diesen Artikel zur Folge:
WVG-Chefin wurde anonym angezeigt
Der Geschäftsführer der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Fritz Richter, hat die zweite Geschäftsführerin der WVG, Heidrun Fischer, nicht angezeigt, betonte er und bezog sich dabei auf einen
OZ-Beitrag vom Freitag, in dem dies behauptet worden war.
...

Menschen zur Verfügung stellen?

Schlagzeile in der Grimmener Zeitung:
Frühjahrsmarkt steigt am 8. April
Steigt er auf, wie ein Luftballon? Steigt er Treppen hinauf oder hinab? Keine Ahnung. Ich musste an einen Schlager aus den 60-er Jahren denken: "Ich steige dir aufs Dach..."

Übel wurde mir beim Lesen dieses Satzes von Rüdiger Strohmeyer:
Ebenfalls ist das weitere Umfeld des Vereinsgeländes zu verbessern. Hierzu können zeitweise MAE-Kräfte zur Verfügung gestellt werden.
Das erinnerte mich an: "Ich stelle dir ein Kamel, sieben Esel und zwei Sklaven zur Verfügung."
Ich halte Strohmeyers Formulierung für menschenverachtend, denn MAE-Kräfte sind Menschen.

Muss es einen Mädchentag geben?

Für alle englischsprachigen Mädchen des Landes geht es wieder los:
Mädchenblicke hinter die Berufskulissen,
titelte die Ribnitzer Zeitung. Was mir nicht klar wurde: Was sind Berufskulissen?
Ein Tag, an dem sich die Mädchen über künftige Berufe
informieren können, ist der „Girls Day“.
...
... also ein ganzer Tag Englischunterricht für Mädchen?
Bevor der Mädchentag stattfindet, schrieb Claudia Haiplik bereits 2770 Zeichen. Was soll das erst werden, wenn der Tag vorüber ist? Vielleicht sollte endlich einmal recherchiert werden, welchen Erfolg dieser alljährliche Tag hat. Was wäre, wenn es den Mädchentag nicht gäbe?

Lasst den Frühling singen!

Schlagzeile in der Ribnitzer Zeitung:
Frühlingssingen am Bleicherberg
Wenn der Frühling schon da ist, lasst ihn auch singen. Er musste lange genug warten.

Idee muss nichts Neues sein?

Ideen reichen für drei Schülerfirmen,
berichtete die Ribnitzer Zeitung.
Was hatten sich die Schüler Neues einfallen lassen?
... Geschäftsfelder der künftigen Firmen sollen die Digitalisierung von Schallplatten und VHS-Videokasseten, eine Imbiss- und Pausenversorgung sowie das Bedrucken von T-Shirts sein. ...
Das gibt es hundertfach und ist deshalb keine Idee, sondern ein übernommener Einfall.

Wo ist das Gymnasium?

Die Ribnitzer Zeitung berichtete:
Eltern können Gymnasium entdecken

Ist das eine besondere Art des Suchens von Ostereiern für Eltern, die anscheinend nicht wissen, wo sich das Gymnasium befindet? Oder sollen alle Eltern Kolumbus nacheifern?
„Schule entdecken“ heißt in diesem Jahr das Motto des Richard-Wossidlo-Gymnasiums ... „Wir wollen Eltern zeigen, was Lernen und Arbeiten am Gymnasium bedeutet“, betont Schulleiterin Sigrid Schermuk.
Na ja, wenns sein muss!

OZ verbreitet Zeitungsente

Die Usedom-Peene-Zeitung berichtete:
Das Ganze läuft laut Thomas Müller unter dem an die Fußball-WM angelehnten Slogan „Du bist Wolgast!“ und zielt auf eine hohe Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt. ...
Falsch! Der Slogan ist nicht an die Fußball-WM angelehnt (?), sondern mit der Werbebotschaft sollte uns Deutschen Mut gemacht werden. Das ist gründlich misslungen. Im Internet machten sich monatelang hunderte Blogger lustig über den dämlichen Spruch und deckten auf, dass es unter der Naziherschaft den Spruch: "Denn du bist Deutschland" gab. Spätestens seitdem das bekannt ist, sollte die Werbebotschaft nicht mehr benutzt werden, auch nicht in abgewandelter Form .
Das hätte ein Text für einen Kommentar sein können, doch das ist wohl zu viel verlangt.

Versprechen gehalten

Die Schlagzeile
Schönes Wetter aus Spanien mitgebracht
auf der Landesseite versprach Langeweile.
Michael Meyer schrieb:

Hoher Besuch gestern in Wismar. Zum Auftakt des Treffens der EU-Innenminister in Heiligendamm besuchte eine Delegation die Hansestadt.

Eine Spur weit kess dreht sie die Beine seitlich, als sie sich zum Gruppenbild mit Dame vor ihrem Amtssitz niederlässt. Dann fragt sie, ob ihre Strümpfe sitzen. Klar, Sie sehen umwerfend aus auf dem roten Stuhl vor dem weißen Rathaus, Frau Bürgermeisterin. Neben Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU). „So sitzen sonst Königinnen“, meint Rosemarie Wilcken (SPD) und lacht mit blendenden Zähnen. ...

und so weiter, 2734 Anschläge lang.

22. März 2006

Halbberichterstattung aus der ganzen OZ-Welt

Deutsche sind Pessimismus-Weltmeister,
war auf der OZ-Titelseite zu lesen. Doch eine Untersuchung, die das nachweist, gibt es nicht. Natürlich könnte geprüft werden, wie groß die Welt der OZ ist. Eine Antwort gibt die Zeitung im Text. Die OZ-Welt besteht aus sechs Ländern:
Die Bundesbürger sind laut dem Meinungsforschungsinstitut Emnid mit ihren Zukunftserwartungen die „Pessimismus-Spitzenreiter“ im internationalen Vergleich. Vor allem die älteren Deutschen schätzten ihre soziale Absicherung, die künftige wirtschaftliche Situation und die Gesundheitsversorgung „negativ und deutlich unzureichend“ ein. Dies ist das Ergebnis der Emnid-Studie „Angst vor Altersarmut – Deutschlands Sozialsysteme vor dem Aus?“, die gestern in Berlin veröffentlicht wurde. In die Umfrage einbezogen wurden auch Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Polen. (Hier haben wir
sie, die ganze OZ-Welt)
Die heute über 50-jährigen Deutschen erwarten für ihren Lebensabend massive Verschlechterungen, sagte Emnid-Geschäftsführer Klaus-Peter Schöppner. Sehr skeptisch werde die künftige soziale Lage beurteilt. „Besonders schlecht“ sehen die Befragten die künftige Gesundheitsversorgung, ebenso die staatliche Absicherung im Pflegefall. Schöppner warb für einen Mentalitätswechsel: Ältere müssten länger im Erwerbsleben gehalten werden, um sich nicht länger als „Ballast“ zu empfinden.

Warum erwarten die über 50-Jährigen massive Verschlechterungen? Unter anderem liegt das an Meldungen wie die der OZ. Denn nicht berichtet wird, dass in der Studie nachzulesen ist, wie zufrieden die über 50-Jährigen heute sind. Hier eine kleine Auswahl:
Die Zufriedenheit mit dem Leben im Alter hängt von verschiedenen Faktoren ab: u.a. finanzielle Situation, Sozialkontakte, medizinische Versorgung und Vorsorgeleistungen des Staates. Die Über-50-Jährigen schätzen die meisten dieser Faktoren derzeit überwiegend positiv ein.
Auch die Vorsorge im Pflegefall wird aktuell überdurchschnittlich bewertet. Sogar 60 Prozent der Befragten sind damit zufrieden.
Aktuell geht es den älteren Deutschen so gut wie keiner Altengeneration in Deutschland zuvor. Auch im europaweiten
Vergleich liegt Deutschland auf Platz 1.

Bezüglich wirtschaftlicher Lage und Wohnbedingungen liegt Deutschland auf Platz 1.
Den Ergebnissen zufolge wird Deutschland heute nach wie vor von den Bürgern als Sozialstaat wahrgenommen.
Die OZ berichtet auch nicht, dass Meinhard Miegel, Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn, zu den Ergebnissen der Studie u.a. äußerte:
Die Deutschen neigen zu Übertreibungen - im Guten wie im Schlechten. Ganz so düster, wie sich das viele vorstellen, wird die Zukunft nicht sein.
Miegel vertritt seit 25 Jahren die Auffassung, dass die Sozialsysteme weitgehend privatisiert werden sollen.

Daten, die belegen, dass sich Ältere als „Ballast“ empfinden, wie der Emnid-Chef behauptete, habe ich in der Zusammenfassung der Studie (Es gibt sie nicht im Interet.) nicht gefunden, wohl aber dies:
Für ihre Gesundheit tun die älteren Deutschen viel. Ihr Fitnessprofil ist im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gut. - Keine andere der großen Nationen Europas treibt im Alter so viel und so regelmäßig Sport wie die Deutschen. - Auch bei dem Thema „Offenheit für Neues“ liegen die Deutschen im internationalen Vergleich ganz vorn.
Noch ein Hinweis: Pro Land wurden zwischen 421 und 506 Personen telefonisch befragt. Ob das repräsentativ für Abermillionen Menschen sein kann, müssen Statistiker beurteilen. Dazu empfehle ich:
Statistiker Gerd Bosbach über unseriöse Prognosen, Zahlenspiele und
Wirtschaftswachstum in einem alternden Land
Das Interview beginnt so:

Wir beklagen uns über eine Million Neurentner in fünf Jahren, halten das für unfinanzierbar. Gleichzeitig leisten wir uns fünf Millionen Arbeitslose. Wenn nur die Hälfte davon produktiv tätig wäre, ginge es allen besser. Gleichzeitig klagen wir über zu wenig junge Leute.
Aber für die vorhandenen gibt es nicht genug Ausbildungsplätze, zu wenig Studienplätze und auch nicht genug Arbeit. Da stimmt doch die Logik nicht. Lasst uns erst mal alle Jugendlichen gut ausbilden und arbeiten. Dann können wir sehen, ob die Rentner ein zusätzliches Problem bedeuten!

Auch zu empfehlen ist dieser Text aus der Frankfurter Rundschau online:

Dumme Rentendebatte
VON HEINER FLASSBECK

Lässt Kontinentaldrift Uhren in China anders ticken?

Jinan rückt näher an Landkreis,
berichtete Wilfried Erdmann in der Grevesmühlener Zeitung. Ich wäre an Stelle des Autors sehr vorsichtig mit einer solchen Aussage, denn dass sich China in den nächsten 20 Millionen Jahren Europa nähert, ist nicht zu erwarten:
In 20 Millionen Jahren wird sich Ostafrika entlang des Ostafrikanischen Grabenbruchs vom übrigen Afrika abspalten und dabei einen neuen Ozean bilden. Spanien löst sich von Frankreich und dreht sich dabei leicht im Uhrzeigersinn. Australien und Neuseeland schieben sich schnell nordwärts, so dass Nordaustralien nun am Äquator liegt. Das Schwarze Meer ist vollständig vom Mittelmeer abgeschnitten und der Golf von Akaba hat sich bis zur Türkei geöffnet.
Erdmann meinte mit seiner Annäherung dies:
Kulturelle und wirtschaftliche Kontakte mit der chinesischen Stadt Jinan hat eine Delegation aus dem Landkreis angebahnt.

Der Autor scheint naturwissenschaftlich Weiterbildung zu benötigen, denn er wollte seinen Lesern in einem Kommentar weismachen:
... In China ticken die Uhren aber anders. ...

Die Grimmener Euro-Pumpe

Bisher ließen OZ-Redakteure es fließen, fanden sie kein besseres Verb. Heute las ich in der Grimmener Zeitung Neues:
120 000 Euro werden in Stadtsanierung gepumpt
Gemeint war:
... haben sich die Richtenberger diesmal dazu durchgerungen, den Etat für die Städtebauförderung auf 120 000 Euro zu erhöhen.
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