Die Betrachtung zum Wochenende schrieb der Greifswalder Lokalchef R. Amler zum Thema "Umbenennung des Karl-Marx-Platzes":
OZ-Leser haben entschieden
... Viele von denen, die uns geschrieben haben, erleben heute in ihrer beruflichen Praxis oft das, was sie früher im Unterricht erlernten. Da wird ihnen Marx nahe. An den Mann mit dem Rauschebart wurde man nicht zuletzt erinnert, als bekannt wurde, wieviel Geld der Vorstandschef der Deutschen Bank verdient. Jenes Kapitalisten, der erst vor kurzem viele seiner Mitarbeiter vor die Tür gesetzt hat. ...
Ist der Vorstandschef einer Bank ein Kapitalist? Er ist ein gut bezahlter Angestellter der Bank. Ein Kapitalist ist ... im Marxismus eine Person, die über Produktionsmittel verfügt. Um sein Leben zu fristen, muss er seine Fähigkeit zur Arbeit nicht (wie der Proletarier) verkaufen. Vielmehr zieht er aus deren lebendiger Arbeit Profit bzw. Einkommen, das er vor allem zur erweiterten Akkumulation seines Kapitals nutzt, ggf. zur Beschaffung weiterer Produktionsmittel verwendet.
... Der Begriff des Geldkapitalisten beschreibt
den Finanzierungsbereich im weitesten Sinne.
Verkauft der Vorstandschef seine Arbeitskraft meistbietend? Ja. Also ist er kein Kapitalist. Sonst wäre jeder Arbeitnehmer, der seine vermögenswirksamen Leistungen in Aktienfonds anlegt, auch ein Kapitalist wie der Bankchef, der einen Teil seines Gehaltes als Aktienoptionen erhält.