29. März 2006

Wo bleiben die kritischen Fragen?

Die Mantelredaktion meldete:
Bundesagentur witzelte über Arbeitslose
Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) kommt es nach Angaben des Kieler Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert zu massivem Missbrauch der Informationen über die Arbeitslosen. ...
Ich erinnere mich, dass vor anderthalb Jahren davor gewarnt wurde, dass jeder Mitarbeiter jeder Agentur deutschlandweit die Daten Arbeitsloser und sämtliche privaten Daten von Alg-2-Empfängern einsehen kann. Das hat auch sein Gutes, allerdings nur, wenn die Mitarbeiter der Agenturen wissen, warum sie dort arbeiten.
Sie arbeiten dort, um Bedürftigen zu helfen. Jedoch habe ich immer häufiger den Eindruck erhalten, dass dort Mitarbeiter sitzen, die Hilfsbedürftige als mögliche Kriminelle ansehen, denen nachgestellt werden muss, wie z.B. auf Rügen. In Agenturen arbeiten Leute, die Alg 2-Empfängern monatelang Geld vorenthalten und damit Alg 2-Missbrauch betreiben.
Und nun erfahre ich, dass in der Bundesagenture Mitarbeiter sitzen, die Leute verhöhnen, statt ihnen zu helfen. Diese Leute müssen sofort entfernt werden, denn sie können wegen ihrer Grundhaltung ihre Aufgaben nicht erfüllen. Doch niemand fragt, was mit den Mitarbeitern passiert.

Hier passt auch dieser Bericht aus der Ribnitzer Zeitung:
20 Euro wurden Fall für den Staatsanwalt
Jörg Mattern Schrieb:
... Bei der Staatsanwaltschaft Rostock bestätigt Sprecher Peter Lückemann, dass es ein Verfahren gegen Marion W. gebe (Sie soll zu hohe Kosten für die Fahrt zu einem Bewerbungsgespräch abgerechnet haben.). Allerdings gehöre das eher zu den Ausnahmen, mit denen sich
Staatsanwälte zu befassen haben, sagt er. Ohne dem Ausgang vorgreifen zu wollen: Angesichts des geringen Schadens werde das Verfahren wohl eher niedergeschlagen.
Davon geht jetzt auch Markus Hennig aus. Marion W. habe die Mehrkilometer inzwischen erklären können, sagt er.
Im Kommentar
Kontrollverfahren überprüfen
las ich:
... Gerade solche vermeidbaren Beispiele sind es, mit denen die Arbeitsagentur bei Arbeitslosen ihr Image als kalter und bürokratischer Verwaltungsapparat aufrecht erhält. ...
Nein, es muss nicht nur das Kontrollverfahren überprüft werden. Vor allem die Leute, die in den Agenturen und Arbeitsgemeinschaften arbeiten, müssen kontrolliert werden. Darauf wies ich Ende 2005 und Anfang diesen Jahres mehrfach hin. Hier sehe ich schon lange eine Aufgabe der Medien. Allerdings haben sich die meisten Lokalredakteure von den Agenturleitungen billig abspeisen lassen, dass es ihnen nun schwer fallen wird, mit kritischen Fragen Mängel in der Arbeit der Agenturen aufzudecken.
Im Übrigen, es ist nicht das Ansehen der Agenturen, was aufrecht erhalten wird, sondern es sind die oft unglaublichen Tatsachen, die z.B. in vielen Internet-Foren geschildert werden.

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