19. Oktober 2010

Über Scheinheiligkeit

Da klagt ein Aufschreiber per Kommentar:
Warnung vor Artensterben
Und nichts passiert

Seit Jahrzehnten wissen wir es oder können es wissen, dass wir unseren Planeten Erde systematisch plündern. Dass das nicht nur für Bodenschätze gilt, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Wir nehmen ihnen die Lebensgrundlage — teils aus Unwissenheit, teils auch wider besseres Wissen. Weil uns bestimmte Interessen wichtiger sind als Blumen, Fische und Vögel. Weil Umwelt- und Artenschutz unbequem sind. Weil Umweltvernichtung und Artensterben oft keinen direkten Preis in Euro und Cent haben. ...
So geht das Gejaule noch zwei Absätze weiter.

Aufjaulen müssten aber z.B. all jene, die sich dafür einsetzen, dass die Giftschleuder am Bodden nicht gebaut wird. Die Kohlekraftwerksgegner haben nämlich eine ganze Menge passieren lassen. Sie haben Teile ihrer Lebenszeit und Geld eingesetzt, um ein Projekt zu verhindern, das gegen jede Vernunft geplant wurde, ein Projekt, von dem in der OZ behauptet werden durfte, es würden keine Schadstoffe in den Bodden gelangen. Es wurden Märchen am laufenden Band an die Leser verkauft, jahrelang. Es war so schlimm, dass ich wieder in mein Blog eintrug, nachdem ich es schon eine Weile geschlossen hatte.
Ich erinnere mich an einem Malermeister aus Greifswald, der meinte, die Gegner sollten sich nicht so haben wegen so ein paar Tieren, für die wegen der Giftschleuder kein Platz mehr wäre. Ich erinnere an den Lügner Ringstorff, der die gegner des Projektes als nicht ganz richtig im Kopf darstellte.

Die Kraftwerksgegner waren nicht nur einfach gegen das Projekt; sie entwickelten ein Konzept, inzwischen ein weiteres, in dem nachzulesen ist, wie eine Energiewende in M-V aussehen könnte. Ich habe darüber keine Zeile in der OZ gefunden.

Wie hat die OZ die Gegner der Schweinefabrik Alt-Tellin in der OZ zu Wort kommen lassen? Was ist mit der stinkenden Stadt Anklam? Menschen sind auch Teil der Umwelt.
Ich war gerade in Anklam und fuhr so schnell ich konnte wieder aus der Stadt. An einem Ende stank die Stadt nach der Ölmühle, am anderen nach vergammelten Zuckerrüben.

Wer also jetzt in der OZ herumjault, es passiere nichts, jault scheinheilig und spinnt auch noch. Mich ekelt davor.

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