24. Dezember 2005

Langweiler des Tages

Wieder durfte Franziska Amler für die Greifswalder Zeitung einen sogenannten Langweiler schreiben.

Endspurt beim Geschenkekauf
... So auch bei der Buchhandlung Weiland am Markt. „Besonders beliebt sind dieses Jahr das zweite Kochbuch von Tim Mälzer, „Der kleine Medicus“ von Dietrich Grönemeyer und der sechste „Harry Potter Band“, weiß die stellvertretene Leiterin der Buchhandlung, Andrea Mazuch. ...
So geht es 3418 Anschläge lang mit Altbekanntem weiter. Ich hoffe, die Leser lassen sich das nicht länger gefallen, denn sie zahlten 90 Cent für die Zeitung.

Prüfung bestanden

Cornelia Meerkatz schrieb in der Greifswalder Zeitung:
Die junge Frau, die ihren Hauptschulabschluss nachmacht, hat vergangene Woche die ersten Prüfungen erfolgreich bestanden.

Hätte die Frau die Prüfungen auch erfolglos bestehen können?

Wie viel ist eine starke Präsenz?

Was W.E. alles weiß!

Polizei zeigt starke Präsenz,

lautete die Schlagzeile über seinem Bericht in der Grevesmühlener Zeitung.

Präsenz die; - : 1. Anwesenheit, [bewusst wahrgenommene] Gegenwärtigkeit; das Dabeisein; das Vertretensein. 2. körperliche Ausstrahlung[skraft]

Doch woher weiß W.E., dass die Polizei stark vertreten ist?
Der oder die Brandstifter, die seit dem 11. Dezember die Kreisstadt in Unruhe versetzen, hatten wieder zugeschlagen. ... „Wir werden auch über Weihnachten mit einer sehr starken polizeilichen Präsenz in Grevesmühlen sein und versuchen, weitere Brände zu verhindern“, betonte der PI-Chef. ... Über die Anzahl der Einsatzkräfte und mögliche Verdachtspersonen wollte Arlom aus „polizeitaktischen Gründen“ keine weiteren Angaben machen. ...

Was für den Oberpolizisten eine starke Anwesenheit (Was ist das?) ist, kann für Grevesmühlener Bürger läppisch wenig sein.
W.E. hätte den Allgemeinplatz streichen sollen.

Vorhanden, aber nicht greifbar

In der Ribnitzer Zeitung nimmt es Jörg Mattern mit den Tatsachen nicht ganz genau. Er schrieb:

Neue Kühlgeräte für die Tafeln sind greifbar

Das heißt, die Geräte können angefasst werden. Doch das stimmt nicht, denn sie sind für die Organisatoren der Tafel nicht greifbar. Die Geräte sind wahrscheinlich bereits produziert, aber noch nicht für die Tafel gekauft worden:

Bei der Bad Sülzer Tafel wurden ... Kisten voller Lebensmittel eingelagert, als die Nachricht von der Spendensumme eintraf. „Das ist ja prima.“ Karl-Heinz Timm freute sich riesig. „Damit ist das mobile Kühlgerät für unseren Transporter jetzt ganz realistisch.“ ... Wir überlegen jetzt, unsere alten, stromfressenden Kühltruhen auszumustern und gleich eine Tiefkühlzelle anzuschaffen“, sagte Vereinschefin Ursula Jeß. ...

Weihnachtsrätsel

Tom Schröter versuchte in der Usedom-Peene-Zeitung, die Leser mit einem Rätsel in der Schlagzeile für seinen Artikel zu interessieren.

Parkplatz für edle Vierbeiner

Was sind edle Vierbeiner? Ein Hirsch hat vier Beine. Ob er edel ist, weiß ich nicht. Ein Rottweiler hat vier Beine. Ist solch ein Hund ein edles Tier? Ein Hermelin ist ein Vierbeiner. Zumindest hat es ein edles Fell.
Genug geraten, hier ist die Lösung:
... Am Rande des Parkplatzes neben der Dorfgaststätte
„Zum Himmel“ richteten die beiden einen Pferdeparkplatz ein.
...

In Usedom wird gestöhnt

Falls Sie zwischen Weihnachten und Neujahr auf die Insel Usedom fahren und dabei die Stadt Usedom durchqueren, sollten Sie die Autoscheiben herunterdrehen, denn dort wird Ihnen ein besonderes Hörerlebnis geboten:

Usedomer stöhnen über gestiegene Kita-Gebühren

Das will uns jedenfalls Ingrid Nadler in der Usedom-Peene-Zeitung weismachen.

Kann ein Haus stolz sein?

Stolpe investiert weiter in stolzes Dorfgemeinschaftshaus,

lautete eine Schlagzeile über einem Bericht von Ingrid Nadler in der Usedom-Peene-Zeitung.
Seitdem frage ich mich, ob ein Haus stolz sein kann. Die Dorfbewohner können stolz sein auf das Haus. Aber ein Haus ...?

23. Dezember 2005

Der Leser muss es wissen

Ich werde vergesslich, denn ich muss dies noch nachtragen:

Die Mantelredaktion veröffentlichte:

Wohin zieht es Susanne Osthoff?

Obwohl der Artikel von der dpa 2587 Anschläge lang ist, wird die Frage nicht beantwortet. Abgesehen davon, dass in wenigen Wochen kaum jemanden interessiert, wo es die Frau hinzog, ist es unverschämt, die Frage nicht zu beantworten. Wann ist endlich Schluss mit den Spekulationen und Gerüchten?

Zitat erfunden

Peter Machule schrieb bereits gestern für die Usedom-Peene-Zeitung:

Lütte finden heiße Sauna „richtig cool“

„Früh übt sich, wer ein eifriger Saunagänger werden möchte“, meinen die 20 Mädchen und Jungen der Kita „Friedrich Fröbel ...
Wetten, dass 20 Kinder das nicht sagten? Dennoch gaukelt der Autor uns das vor, indem er es als direkte Rede schrieb.
Sauna macht Riesenspaß, ist „richtig cool“, so die einhellige Meinung der Kinder...

...ein schönes Paradoxon. Ob der Autor das merkte?

Gelegentlich greift der ... Freizeitmusiker ... zur Gitarre und begleitet die kleinen Saunagänger musikalisch zu deren Lieblingslied „Nackidei, alle sind heut` Nackidei und keiner findet `was dabei ...“.

Was ist ein Nackidei? Ich fand das Wort nicht im Duden.

Eine Portion Dichtung gefällig?

Gestern las ich im Mantel auf der Blickpunkt-Seite:

Vereine schaffen Jobs für Menschen über 50


Schwerin (dpa) Die Erfahrungen älterer Menschen wollen mehrere Gemeinden und
Vereine in Westmecklenburg nutzen und Langzeitarbeitslose über 50 einstellen. So
werden mehrere Gemeinden für die Pflege von Hecken sowie Wanderwegen jeweils
einen Langzeitarbeitslosen für zwei Jahre beschäftigen, teilte das
Arbeitsministerium mit.
...

Wie viele Jahrzehnte Erfahrung braucht ein Mensch, um Hecken und Wanderwege pflegen zu können? Ich vermute, ein durchschnittlich gebildeter Europäer lernt das in einer Woche.

Die Verbindung zwischen Erfahrungen Älterer und der Pflege von Hecken hat entweder dpa oder die OZ hergestellt, jedoch nicht das Arbeitsministerium. Die Pressemitteilung finden Sie hier unter der Nummer 557/05.

Langweiler des Tages, 2. Platz

Unter der Schlagzeile

Suche nach den richtigen Dessous fürs Fest

schrieb Walter Scholz für die Grimmener Zeitung. Was fand er heraus?

Zu Weihnachten möchten die Grimmener gern gut aussehen und so mancher sucht auf den letzten Drücker noch ein Geschenk. OZ fragte in hiesigen Geschäften
nach.

Dass der Autor nicht in Mailand, Paris oder Berlin nachfragte, ist auch ohne die Anmerkung klar, auch dass es die OZ war, die nachfragte.

Was hatte Scholz außerdem zu berichten?

So kann sich Gabriele Drews in ihrer Parfümerie auch nicht über Mangel an
Kundschaft beklagen
...

Oder:

„Erstaunlich, dass sich immer mehr Männer trauen, für die Ehefrau oder Freundin
Dessous zu kaufen“, sagt Gabriele Drews, deren Geschäft in Grimmen-Südwest seit
acht Jahren besteht. Umtausch zwischen den Feiertagen kommt eher selten vor, was vielleicht an der Beratung zuvor lag
....

Das muss Frau Drews sprichwörtlich herunterlaufen wie Öl.
Ist das interessant?

... kommen auch Silvester kurz vor Ultimo noch Kunden, um zur Jahreswende ein Geschenk zu machen, erzählt die Geschäftsfrau.
Und was ist hiermit?



Wünsche zum Verschönern bescheren Silke Ristow gerade zum Fest noch mal
richtigen Andrang. Ob Fußpflege, Maniküre, Gesichtskosmetik oder künstliche
Fingernägel, es gibt die verschiedensten Wünsche.
Halten Sie noch ein Zitat aus?


Nicht nur Frauen lassen ihren Kopf verschönern, berichtet Heike Sobolewski vom
Friseursalon „Flotte Locke“. Nicht nur um die Frisur dreht es sich – auch um die Farbe
....
Mir dreht sich auch alles.

Was feiern die Kranken?

C. Riemer teilte den Lesern der Ribnitzer Zeitung mit:
Der jüngste Gast bei der Weihnachtsfeier der Ribnitzer Bodden-Kliniken ist gerade mal vier Tage alt und 57 Zentimeter groß.
... Die anderen Zuhörer passen besser auf: Singen mit und freuen sich, dass sie Weihnachten Zuhause verbringen können. „Deswegen haben wir die Feier auch etwas früher gemacht...

Ist das nicht widersinnig? Sie feiern Weihnachten in der Klinik, obwohl sie Weihnachten zu Hause verbringen werden?
Ist die Weihnachtsfeier eine Adventsfeier?

Hier oder da oder wo?

In der Ribnitzer Zeitung las ich:

Diakon wollte Lars Engelbrecht werden, weil er da für menschliche Belange ausgebildet wurde.

Wo ist "da"?

Alles Öko, ist doch logo

Unter der eigenartigen Schlagzeile

Öko vom Ferkel bis zum Schlachtschwein

schrieb Edwin Sternkiker für die Ribnitzer Zeitung:

...Und einen Namen für die erste Sau ... haben wir auch schon. Der wird aber noch nicht verraten.“

Herr Sternkiker, nehmen Sie sich ein Beispiel an den Rügener Kollegen. Die machen fast jeden zum Verräter.

Erst im letzten Absatz seines Artikels erfahren die Leser, was Öko (Das ist kein Wort.) bedeutet :

... setzt das ... Agrarunternehmen ... konsequent auf ökologische Grundsätze. Was das konkret heißt, erläutert Sohn Frank Hartmann: „Pro Zuchtsau stehen in den neuen Ställen siebeneinhalb Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Das ist im Vergleich zur herkömmlichen Haltung enorm viel. Wir arbeiten mit Einstreu und groß gezogen werden die Tiere mit ökologisch angebautem Futter. Außerdem werden die Tiere auch reichlich Auslauf bekommen.“

Ich fand:
öko'lo·gisch 1. die → Ökologie betreffend, auf ihr beruhend, zu ihr gehörend 2. umgangssprachlich umweltfreundlich, den ungestörten Naturhaushalt betreffend, ihn unterstützend

Schlagzeile, die keine ist

Rügener Zeitung:

Bingo bei den Senioren

Nicht Bingo ist bei den Senioren, sondern "Senioren spielen Bingo". Das ist genau so lang und hätte also über den Text gepasst, denn:

Am heutigen Freitag können die Senioren in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität ... ihr Glück versuchen. Ab 14 Uhr wird dort Bingo gespielt.

Da die OZ eine Tageszeitung ist, frage ich mich, an welchem Freitag denn sonst Bingo gespielt werden soll? "Heute" hätte genügt.

Langweiler des Tages

Unter der Schlagzeile Rügener Zeitung

Endspurt für Geschenke-Jagd

schrieb Katharina Venz für eine Umfrage:

O, du fröhliche. Ob schon alle Rüganer seelig sind und sagen: Das Weihnachtsfest kann kommen? Zumindest der Nachwuchs wird immer aufgeregter. Am Kalender sind fast alle Türen auf. Viele erwachsene Insulaner sieht man (Wer ist "man", Katharina Venz?) dagegen derzeit noch mit angespannten Gesichtern durch Bergens Innenstadt stürzen.
Das endet meist mit blauen Flecken, blutigen Nasen, Knien und Ellbogen. Sollte das DRK gebeten werden, den Gestürzten gleich in der Innenstadt zu helfen, damit sie weiter einkaufen können?

So langsam wird die Zeit knapp, noch ein passendes Geschenk zu finden, damit es unter dem Tannenbaum keine langen Gesichter gibt.

Darauf wären die Rügener ohne die OZ wohl nie gekommen?

Wem die Sekunde schlägt

Warum dieser Text in der Usedom-Peene-Zeitung erschien, kann nur einen Grund haben: Mangel an Material.

Perfektes Räuchern ist oft Sekundensache

Gern hätte ich erfahren, wie ein Spezialist auf die Sekunde ganau räuchert und woran er merkt, dass der Fisch aus dem rauch muss. Doch Peter Machule schrieb:

Im verträumten Fischerdorf an der Peenemündung gibt es seit 1891 einer der ältesten Fischverarbeitungsstätten Mecklenburg-Vorpommerns. ...
Beide sind zudem ausgesprochene Räucherspezialisten, veredeln 20 verschiedene Fischsorten (wie Aal, Heilbutt, Hering, Rotbarsch, Lachs, Makrelen, Forellen, Butterfisch) in den 1926 angeschafften Altonaer Räucheröfen. Dabei wird nach alter Familienrezeptur traditionell meist über Buchen- und Eichenholz geräuchert, ist der perfekte Garzustand der Räucherware oft eine Sekundensache, die es exakt abzupassen gilt.


Genau hier hätte es interessant werden können. Doch statt einer Erläuterung schrieb er weiter:

So entsteht aus frisch gefangenem, so genanntem grünen Hering, durch Räuchern auch der beliebte Bückling. ...
Solch eine Binsenweisheit außerhalb der Urlaubssaison in die Ostsee-Zeitung zu schreiben, sollte bestraft werden.
Schriebe er das für eine Zeitung in Bayern, hätte ich Verständnis dafür, denn dort findet der Kunde in Supermärkten Aufschriften wie diese: "Geräucherter Bückling".

Und hier noch ein Grund für die Veröffentlichung des Beitrages:

Die frische Ware wird im angrenzenden Verkaufsraum an die zahlreiche Kundschaft, darunter viele Urlauber und Fahrradtouristen verkauft. ...
„Auf Wunsch liefern wir die Ware in jeden Winkel Deutschlands", erzählt Joachim Thurow. Künftig soll die Beköstigung der Touristen gleich neben der Räucherei zum zusätzlichen Standbein des Traditionsunternehmens werden.

Ein bisschen Werbung muss sein, stimmt's?

21. Dezember 2005

Pause am 22. Dezember

Liebe OZ-Blog-Leser,

morgen gibt es keine Einträge. Am 23. Dezember trage ich wieder ein.

lupe

Schlagzeile ist eine Ente

30 Minuten am Südpol gebadet,

las ich auf den Mantelseiten der OZ.

Glauben Sie es nicht! Das ist eine Ente!
Im Text hieß es:


... auf Höhe des 65. südlichen Breitengrades ...

Ob diese Angabe stimmt, weiß ich nicht. Nehme ich an, sie ist richtig, badete der Mann 2700 Kilometer vom Südpol entfernt.
Südpol ist nicht gleich Antarktis.

Geschwindigkeit ist keine Hexerei

Ein Nachtrag aus der Rügener Zeitung vom Dienstag:

Im Finanzamt Bergen eröffnete gestern die Zentrale Informationsstelle, die zur Verbesserung der Arbeitsabläufe beitragen soll. ...

Die Meldung belegt, wie weit das Finanzamt hinter der Entwicklung zurückblieb. Durch einen Anruf im Finanzamt Nürnberg-Nord erfuhr ich, dass es dort solch eine Stelle seit sieben Jahren gibt.
Das erinnert mich an die 1. Wellnesstage auf der Insel Usedom im Herbst, die ebenso belegen, wie wenige Ideen es in Vorpommern gibt oder wie wenige Unternehmen bereit sind, Neues zu probieren, bevor es anders getan haben.
Doch darüber las ich bisher nichts in den Lokalausgaben.

Vergessen zu redigieren

Usedom-Peene-Zeitung:

Der interessante Vorspann:

Der Einsatz von Bleimunition bei der Jagd stellt für den regionalen Seeadlerbestand eine große Gefahr dar. Die Vögel fressen angeschossenes Wild und nehmen dabei Blei mit auf, was fatale Auswirkungen hat.

Klar, ich war gespannt. Doch dann las ich diesen langweiligen Anfang:

Die Mitglieder des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) hatten zur Jahreshauptversammlung den Adler-Regionalkoordinator Christian Scharnweber zu Gast. Debattiert wurde über das Vorkommen der in Ostvorpommern brütenden Adlerarten. Dabei wurde deutlich, dass der Seeadlerbestand, der sich in den vergangenen 20 Jahren landesweit recht gut entwickelt hatte, in jüngster Zeit im Peenetal zwischen Gützkow und Anklam sowie im Raum Wolgast und Insel Usedom stagniert.

Warum wurde dieser Text nicht bearbeitet?

Verräter Verratenes verraten

In der Rügener Zeitung verrät Katharina Venz

Geheimrezepte für Muntermacher,

jedoch nur, weil sie einen Verräter befragte.
Doch bevor die Geheimrezepte verraten werden, muss sich der Leser durch diesen sogenannten Quark lesen:

Für den Fall, dass Weihnachts- oder Silvesterpartys zu üppig ausfallen, hat OZelot Tipps parat, um nach der Feierei wieder fit zu werden.
Immer eine Sünde wert sind die zahlreichen Leckerbissen der Adventszeit. Unser Magen hat dabei jedoch einige schwere Brocken zu verkraften. Schokolade und Stollen, zwischendurch ein Glas Glühwein oder ein Schluck Feuerzangenbowle und anschließend noch eine deftige Gänsebratenkeule. All das lassen wir uns nicht nur während des mehrgängigen Weihnachtsmenüs schmecken. In der Silvesternacht erreicht das ausgelassene Feiern und Schmausen schließlich seinen krönenden Abschluss.

Oft ist am Neujahrstag der Katzenjammer besonders groß. Man fühlt sich schlapp, müde und so gar nicht fit, um das neue Jahr mit offenen Augen und Armen zu begrüßen.

Jetzt beginnt der verräterische Teil:

Um aber dennoch nicht den ersten Tag des Jahres komplett zu verschlafen, hat Stefan Brinckmann (19) so manch einen aufpeppenden Tipp parat. Er absolviert zurzeit das zweite Lehrjahr als Koch im Herrenhaus Bohlendorf auf Wittow. Küchenchefin Renate Markow hat ihm dort Rezepte für ein paar Muntermacher für matte Partygänger am Morgen danach verraten: Ein kräftig mit Pfeffer und Salz gewürztes Matjestatar mit Gewürzgurken, Äpfeln und Zwiebeln...

Kennen Sie das Rezept etwa schon? Wer hat es Ihnen verraten?

Geheimrezept Nummer zwei: Ein herzhafter Barbecue-Cocktail. ... Dafür mixt man einen Espresso mit Ketchup, Zwiebel, Dill, Essig und Öl und würzt diesen mit etwas Salz, Pfeffer und Zucker. Nicht vergessen darf man ein paar Knoblauchzehen, die dem Ganzen den nötigen Pepp verleihen.

Das Rezept kannte ich noch nicht und gebe es gern auf verräterische Weise weiter.

Was ist ein Gästepool-Führer?

Ribnitzer Zeitung:

Gästepool-Führer jetzt auf neuer Internetseite

Was ist ein Gästepool, wollte ich wissen. Doch das Wissen behielt der Schlagzeilen-Schmied für sich:

Der Regionale Fremdenverkehrsverband Vorpommern e. V. bringt mit einer neuen Internetseite sein Gästeführer-Projekt weiter voran. Unter der Adresse
www.tourguide.vorpommern.de sind an die 200 Gästeführer und Vermittlungsstellen in mehr als 370 Einträgen zu finden.

Das hat mit einem Gästepool nichts zu tun. Ist es eine schöpferische Leistung, solch ein Wort zu erfinden?
Stattdessen hätte der Redakteur überlegen sollen, wie eine Serie über Leute aussehen könnte, die ohne Fördermittel wirtschaftlichen Erfolg haben, denn:

Das Projekt „Gemeinwohl orientiertes Arbeitsförderprojekt aus dem Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern“ läuft seit Oktober 2004.

Und es handelt sich nicht um Pool-Führer, sondern um

Kirchen- und Gutshausführer, Landschafts- und Naturführer, Stadtführer
...

Was ich noch nie wissen wollte

Grimener Zeitung:

Regenbogenkinder besuchen Lise

Zehn Kinder aus der Regenbogenschule, der Schule zur individuellen Lebensbewältigung, und ihre beiden Betreuerinnen Karin Löhrmann und Viola Breitzke waren gestern im Heimattierpark zu Gast. ...

Eine Meldung, die die Welt nicht braucht, es sei denn, die Kinder waren im Dezember die einzigen Gäste im Tierpark. Doch darüber stand nichts im Artikel.

Fundraiser ist Geldbeschaffer

Alexander Loew schrieb in der Greifswalder Zeitung:

... Der Kanzler verwies dabei auf die neu geschaffene Stelle einer Fundraiserin, die seit etwas mehr als einem Jahr dabei helfe, Drittmittel aufzutreiben ...

Fundraiser fand ich weder im Duden noch im Langenscheidt. Erst im Wörterbuch Englisch-Deutsch fand ich für fundraising: die Mittelbeschaffung.
Also ist die Angestellte eine Geldbeschafferin. Aber wer möchte so genannt werden? Dagegen klingt Fundraiserin vornehm, bedeutet jedoch nichts anderes.

20. Dezember 2005

Gemütlich: gewalttätige Demonstranten überwältigen







Gemütlich kann es werden, wenn Reservisten der Bundeswehr mit gewalttätigen Demonstranten (natürlich nur im Ausland!) zu tun bekommen.
Doch ich glaube nicht, was in der Bildunterschrift auf der OZ-Mantelseite "Blickpunkt" steht:

Übungsszenario im bayerischen Wildflecken: Bundeswehr-Soldaten überwältigen eine Gruppe gewalttätiger Demonstranten.

Ist es gewalttätig, in Reih' und Glied auf der Erde zu sitzen?
Oder waren sie gewalttätig? Dann haben die Soldaten die Demonstranten bereits überwältigt und überwältigen sie nicht.

Schließlich durften alle spenden

Cornelia Meerkatz berichtete in der Greifswalder Zeitung über den Abschluss der Spendenaktion für Zuschauersessel:

Alle Sessel im Theater haben einen Paten. Zu Jahresfrist wurden noch einmal 65 Stühle verkauft.

Ich wollte herausfinden, was Jahresfrist bedeutet, doch gelang es mir nicht. Ich fand lediglich
Frist: Zeit, Ziel, Zeitpunkt, Stichtag, Termin
Den Greifswalder Lesern wird der Begriff sicher geläufig sein. Bilden Sie mich bitte weiter!


Die erfolgreichste Spendenaktion in der Geschichte der OSTSEE-ZEITUNG ist Geschichte. ...

Ob die Aktion Erfolg gehabt hätte, wenn nur Greifswalder Bürger gespendet hätten? Ich glaube es nicht. Dennoch wollte Frau Meerkatz die Bürger aus den Gemeinden um Greifswald ausschließen, denn im Aufruf hieß es:


Sessel-Paten fürs Theater gesucht
Das Theater braucht dringend neue Sessel. Weil das Geld nicht reicht, sind die Greifswalder gefragt. Wer will, kann Sessel-Pate werden.

Ich meinte am 2. Juli dazu:

Eine solch beschränkte Denkart traue ich der Theaterleitung nicht zu. Warum dürfen nur Greifswalder Geld für Sessel spenden? Oder ist das eine Erfindung der Autorin? Wenn nicht, hätte Frau Meerkatz fragen müssen, ob Spendenwillige, die keine Greifswalder sind, von der Aktion ausgeschlossen werden.

Am
19. Juli trug ich ein:

Cornelia Meerkatz hat zwar erkannt, dass nicht nur Greifswalder, sondern jeder Bürger das
Geld für Theatersessel spenden kann. Jedoch ist sie sich noch nicht ganz sicher:

Immer mehr Greifswalder spendieren dem Theater neue Sessel.
Sage und schreibe 103 neue Theatersessel haben Greifswalder und theaterverbundene Gäste bereits gesponsort.

Wo ist der Spaten?


Die Redaktion der Rügener Zeitung veröffentlichte dieses Suchbild mit der Bildunterschrift:

Auch der Zudarer Wehrführer Thomas Radde griff gestern in Maltzien zum Spaten. Auf dem Sportplatz wird vor dem Bürgerhaus ein neues Gerätehaus gebaut. OZ-Foto: U. B.

Wie basteln die Rügener Weihnachten?

Offensichtlich liest mindestens ein OZ-Redakteur keine OZ, jedenfalls las er nicht die Mantelseiten vom Wochenende. OZ-Reporter Michael Meyer schrieb dort über Weihnachtsmannwurst und Kinderteller.
Heute las ich in der Rügener Zeitung diese Schlagzeile:

Weihnachtsbasteln bei Lebenshilfe

Abgesehen davon, dass die Schlagzeile eine Zumutung ist, bastelt sich also jeder Weihnachten. Das muss nicht sein, denn Weihnachten wird es jedes Jahr und das auch noch zur selben Zeit. Weihnachtsbasteln ist also nutzlos.
Andererseits wundere ich mich nicht über das Weihnachtsbasteln, denn es passt gut zur Rügenschen Kinderfälscherwerkstatt.
Verwirrend wurde es allerdings, als ich im Text las:

Auch in diesem Jahr bietet das Waldspielhaus des Forstamtes Rügen in vielen Einrichtungen der Insel Adventsbasteleien an.

Was denn nun, Weihnachten oder Advent?

Theorie und Praxis

Maik Trettin schrieb in der Rügener Zeitung:

In nur vier Monaten bekamen die Lohmer praktisch eine kleine Ortsumfahrung.

Bekamen sie die Umgehung auch theoretisch?

Falsches Versprechen

Diese Schlagzeile

Demokratie schon im Kindergarten lernen

in der Rügener Zeitung lässt den Leser vermuten, er erfährt, wie die Kinder Grundregeln der Demokratie lernen. Doch in dem Artikel war dies der einzige (dürftige) Hinweis:

... Ihm (Rolf Feige, Leiter der Civitas-Netzwerkstelle Nordvorpommern) schwebt vor, Kinder schon im Kindergarten mit gesellschaftlichen Normen vertraut zu machen.

Der sich selbst die Schultern klopft

Als ich diesen Vorspann von Lokalchef Peter Schlag in der Grimmener Zeitung las, hatte ich eine Vision:

Ärger über Sperrmüll am Straßenrand gab es zuletzt wiederholt in Grimmen. OZ ging dem Abfallthema nach.

Ich sah den Lokalchef, wie er seine Unterarme vor seiner Brust kreuzte, um sich mit seinen Händen auf seine Schultern zu klopfen. Dabei sagte er: "Was bin ich doch für ein Journalist. Ich gehe dem Abfallthema nach."
Natürlich tat er das. Doch muss er das in die Zeitung schreiben? Jeder allgemein gebildete Mitteleuropäer würde sofort beim Lesen merken, dass der Artikel in der OZ steht.
Doch worin bestand das im Vorspann angekündigte Nachgehen? Er fragte zwei Personen, Karmen Wiechmann vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises und Sven Kristkeitz von der Firma Nehlsen, die den Sperrmüll abfährt. Das ist ein geringer Aufwand, der nicht im Vorspann hervorgehoben werden muss.
Der Satz "OZ ging dem Abfallthema nach." ist Zeitdiebstahl, den der Leser auch noch bezahlen muss.

19. Dezember 2005

Schlagzeile war eine Ente

Am 6. Dezember trug ich ein:

Redakteur als Zukunftsforscher

Stefan Brümmer berichtete in der Greifswalder Zeitung:

Dr. Karl-Heinz Holznagel vom Tierheim in Diedrichshagen wird am kommenden Montag (12. Dezember) im Schweriner Landwirtschaftsministerium erwartet. „Es geht um eine Auszeichnungsveranstaltung“, sagte er.... Was den Leiter des Tierheimes dort erwartet, weiß er noch nicht. Anzunehmen ist aber, dass es etwas Positives ist.

Und ich fragte:

Wie war das mit dem Gackern über ungelegte Eier? Warum belästigt Brümmer die Leser mit einer Annahme? Konnte er nicht warten, bis Holznagel in Schwerin war? War das Material für die Seite so knapp?
Da er weitere 1310 Anschläge über das Tierheim produzierte, bin ich gespannt, was er schreiben wird, wenn Holznagel als Ausgezeichneter zurückkehrt.

Um es kurz zu schreiben: Brümmer setzte mit seiner Schlagzeile eine Ente in die Welt, denn das Tierheim wurde nicht ausgezeichnet.

Wer es nicht glaubt, lese bitte die Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums Nr. 309/05.

Es wäre anständig gewesen, die Leser über die Fehlinformation aufzuklären. Ich habe darüber nichts gelesen.




Ratloser Lokalchef

Wieviel Kultur darf es sein?

fragte Lokalchef Peter Schlag in der Grimmener Zeitung. Hier sein Kommentar zum Thema:

In Grimmen geht häufig die Klage um, in der Kreisstadt sei wenig bis nichts los. Veranstaltungen gibt's tatsächlich nicht en masse – aber wenn schon was angeboten wird, ist eine gute Besucherzahl auch nicht garantiert. Die Benefizveranstaltung Power of Words war dafür ebenso ein Beispiel wie der deutsch-polnische Band-Kontest im Oktober. Da stellt sich natürlich die Frage: Wieviel Kultur darf es sein?

Also ist die Frage die Antwort, wie der Weg das Ziel ist?
Die OZ-Leser haben ein Recht auf Antworten! Dafür haben sie die Zeitung bezahlt! Oder wird die OZ zur Rätselzeitung?

Das Ende an den Anfang setzen

In der Ribnitzer Zeitung schrieb Stefan Rohde unter der Schlagzeile

Auf spielerische Weise Geschichte vermitteln:

Wer kennt ihn nicht, den ebenso frechen wie liebenswerten Alfons Zitterbacke. Die legendäre Kinderbuchfigur der DDR erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Auch die Schüler der fünften Klasse ... beschäftigten sich in einem Schulprojekt ... Kinderhelden des Autors Gerhard Holtz-Baumert.
Dieser Textbeginn ist überflüssig. Er hätte mit dem (überarbeiteten) Ende beginnen sollen:

... „Es ist uns gelungen, den Kindern einen Teil der DDR-Geschichte aus einer kritischen Distanz zu vermitteln. Die Schüler wussten beispielsweise sehr wenig über die Thälmann-Pioniere. Im Verlauf des Projektes haben sie sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Organisation kennen gelernt.“

Vergleich, der keiner ist

D.O. berichtete den Lesern der Usedom-Peene-Zeitung:

Häuslebauer im Kreis Ostvorpommern sehr aktiv

„Schaffe, schaffe, Häusle baua“ - das ist zwar der Wahlspruch der Schwaben, aber in Wahrheit bauen die Mecklenburger und Vorpommern viel fleißiger ihr eigenes Häusle. Im Kreis Ostvorpommern sind nach Auskunft des Statistischen Landesamtes 73,2 Prozent aller Wohngebäude Einfamilien-Häuser. ...

Es mag sein, dass die Mecklenburger und Vorpommern zurzeit mehr Eigenheime bauen als die Schwaben. Doch war das immer so? Um das herauszufinden, hätte D.O. das Statistische Landesamt Schwabens befragen müssen. Es gibt aber kein Bundesland Schwaben.
Der Vergleich hinkt nicht nur; es ist keiner, sondern ein unnötiges Füllsel.

Namen sind Schall und Rauch

Die Usedom-Peene-Zeitung berichtete von einem Bürgerentscheid:

Gemeinde heißt Heringsdorf

Mehr als zwei Drittel der wahlberechtigten Einwohner der Orte Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin gaben ihre Stimme nicht ab. Ihnen war es egal, ob die Großgemeinde Heringsdorf oder Kaiserbäder heißt. Namen bleiben auch zukünftig Schall und Rauch.
Dass aber die Redaktion keinen weiteren Satz über die geringe Wahlbeteiligung schrieb, wundert mich.

Schulgeheimnisse

Noch ein Nachtrag vom Wochenende:
Für wen schreibt die Rügener Zeitung, nur für Eltern mit Schulkinderrn? Rästelhaft blieb ein Begriff und damit der gesamte Text unter dieser Schlagzeile:

„Vielseitigkeit ist unser Ziel“

Chris-Marco Herold schrieb in der Rügener Zeitung:

Die Sagarder Grundschule wird eine Volle Halbtagsschule. Die Schüler werden dann zusätzliche und vielfältige Lernangebote nutzen können.
Gelingen soll dies, in dem in den normalen Lehrbetrieb an der Schule zusätzliche Lernangebote integriert werden.
...

Wie unterscheide ich zwischen der Sagarder Schule und einer Halben Volltagsschule oder einer Vollen Ganztagsschule?

Weihnachtsmann hausgeschlachtet

OZ-Reporter Michael Meyer beschrieb launig in der Wochenendausgabe in der Rubrik "Aufgefallen" unter der Schlagzeile
Alles Wurscht,
wie zusammengesetzte Wörter merkwürdige Bedeutungen erlangen können:

... Firma „Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH“ sorgte vor dem Fest mit einer Schlagzeile für Aufsehen: „Weihnachtsmann-Wurst aus Ludwigslust.“ ...
Aber es stellt sich heraus, dass die Salami vom Schwein ist ...
Beruhigend. Derart beruhigt machte ich beim Abendessen ... einen Scherz, als der Kellner mit freundlicher Geste auf die Kinderteller wies. „Sind die denn auch frisch . . .“

Schade, dass Herr Meyer die OZ unaufmerksam oder die Berichte seiner Kollegen aus den Lokalredaktionen gar nicht liest. Er könnte dann über seltsame Wörter berichten, wie ich es bereits tat und ungeahnte Zusammenhänge herstellen.
Z.B:
Usedom-Peene-Zeitung
Hausschlachter schwört auf alte Bauernrezepte
15.12.05


Schlachtete dieser Hausschlachter gar kein Haus sondern den Weihnachtsmann , damit in Ludwigslust die Wurst hergestellt werden konnte?

Rügener Zeitung
Morgen öffnet in Binz die Kinderfälscherwerktstatt ihre Pforten.
15.11.05

Wurden Kinder gefälscht, um auf Rügen künftige Weihnachtsmänner zu züchten, die in Ostvorpommern geschlachtet werden (das mit dem Haus ist Tarnung), damit in Ludwigslust ...

Doch wie begann Meyer seinen Text?

Alles, was im Leben so daher gesagt wird, muss man nicht wörtlich nehmen.

Meine Ergänzung:
Nicht alles, was in der OZ geschrieben wird, darf der Leser wörtlich nehmen.

18. Dezember 2005

Und sie warten und warten


Langes Warten auf Fördermittel für Radweg,

... berichtete die Grevesmühlener Zeitung und stellte zu dem Artikel ein passendes Foto.

Guter Schlagzeilenschmied

Schlagzeile in der Stralsunder Zeitung:

Grünes Licht für Brücke über die Blinde Trebel

Endlich einmal eine Schlagzeile mit dem gewissen Etwas. Danke!

Das ist zum Resignieren

Stefan Brümmer berichtete in der Greifswalder Zeitung über eine Gemeindevertretersitzung in Züssow und kommentierte das Gehörte zugleich:

Von einem Lauf, wie es in der Fußballersprache heißt, kann man in Züssow zurzeit nicht sprechen.
Ist die OZ eine Zeitung für Fußballer?

Die Botschaften sind eher resignierend.
Was bedeutet das Wort "resignierend". Ich fand keine Erklärung und Brümmer blieb sie auch schuldig. Auf jeden Fall berichtete er hier nicht, sondern kommentierte.

So soll im kommenden Jahr der Ausbau der Ortsdurchfahrt Züssow durch das Stralsunder Straßenbauamt realisiert werden.
Könnte die Ortsdurchfahrt auch einfach ausgebaut werden?
Und noch ein Fall von Bürokratitis, geschmückt mit einem Kommentar:

Weniger erfreulich dagegen waren die Auskünfte zum Sachverhalt Haushaltslage 2006.

Mich interessiert nicht, was Brümmer freut oder ärgert wohl aber, was die Ratsmitglieder dazu meinen. Doch das hat die Leser wahrscheinlich nichts anzugehen. Brümmer entscheidet, was erfreulich und unerfreulich ist.

Ungläubige/-r C.K.

C.K. meldete in der Usedom-Peene-Zeitung:

Bachs Weihnachtsoratorium erklingt
Es ist kaum zu glauben, aber doch wahr. Heute wird Bachs Weihnachtsoratorium (Teil 1-3) in den Dorfkirchen von Benz und Koserow aufgeführt.
Wer war denn ungläubig? C.K. und sonst niemand.

Sie werden zusammen mit den Kirchenchören von Benz und Koserow, die gemeinsam unter dem Namen „Usedomer Kantatenchor“ auftreten, die Gotteshäuser zum Schwingen bringen.
... bis dass die Glocken läuten? Was sagt denn der Statiker dazu?

Wegen der hohen Kosten bitten aber die Kirchengemeinden darum, dass die Spenden am Ausgang etwa der Höhe von Eintrittsgeldern entsprechen.
Wie viel soll denn das sein, ein Euro oder 70 Euro?

Anzeige entgangen

Der OZ mangelt es an Anzeigen. Der Stellenmarkt war am Wochenende wieder nur auf einer Seite unterzubringen.
Wurde der Immobilienmarkt um eine Seite gekürzt? Darüber bin ich froh, denn seit Monaten lese ich die selben Anzeigen, in denen unverkäufliche oder schwer verkäufliche Grundstücke und Immobilien angeboten werden.
Andererseits lässt sich die OZ immer wieder Anzeigen entgehen wie diese:

Reeederei lädt ein: Kegelrobben beobachten
Ihren Namen tragen sie, weil sie einen großen kegelförmigen Kopf haben; Kegelrobben. Wer diese Tiere einmal aus der Nähe betrachten möchte, sollte sich am Sonntag über Mittag freie Zeit einplanen. Wie Anke Teßnow von der Apollo GmbH Fahrgastreederei gestern informierte, startet am Sonntag um 11 Uhr vom Peenemünder Haupthafen das Schiff „Seeadler“, um in Richtung Greifswalder Bodden in See zu stechen. „Sofern wir uns ruhig verhalten und einen angemessenen Abstand wahren, können wir die Kegelrobben beobachten und vielleicht auch füttern“, kündigt Anke Teßnow an. ... Etwa gegen 14 Uhr wird der Robben-Besuch zu Ende sein.

Zwergverkleinerung

Kleine Zwerge ganz groß

... ritten auf einem weißen Schimmel in dunkler Nacht durch den Wald voller Bäume, bis sie an das frisch renovierte Haus der bösen Hexe gelangten.

Doch in der Greifswalder Zeitung war zu lesen:

Die Kinder der Gruppe 4 hatten mit den Erzieherinnen Sabine Bräu und Barbara Geng für die Eltern das Theaterstück „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ einstudiert.

Es ging also um sieben und nicht um kleine Zwerge.

Wo bleibt die Unterlassungsklage?

Reinhard Amler kann es nicht lassen, Teilen der Greifswalder Stadtverwaltung mangelnde Wichtigkeit zu unterstellen, ohne mit einem Beweis aufzuwarten wie hier:

Die Betrachtung zum Wochenende
... fast zeitgleich mit der Vorstellung der Uni-Internetpräsenz lehnte die Bürgerrschaft den Vorschlag des Oberbürgermeisters ab, die Arbeit der Pressestelle im Rathaus zu verbessern. ... Warum kneifen die Abgeordneten, wenn es um professionelles Marketing geht? Zu verstehen ist das nicht, zumal es im Rathaus Stellen gibt, die nicht halb so wichtig sind. Hier wird am falschen Ende gespart.

Wenn Herr Amler die Entscheidung der Bürgerschaftsmitglieder nicht versteht, sollte er sie nach ihren Gründen fragen. Die Leser würde das sicher mehr interessieren als das Geschwafel über Stellen, die nicht halb so wichtig sein sollen wie die Öffentlichkeitsarbeit.
Woher weiß Amler, welche Stellen wichtig und welche halb so wichtig sind? Was sagen die Mitarbeiter im Rathaus dazu? Nimmt der Bürgermeister seine Mitarbeiter in Schutz vor solchen Angriffen?
Wo bleibt die Unterlassungsklage, Herr Oberbürgermeister König?

Bemerkenswerte Zahlen fehlen

BQG bilanziert erfolgreiches Jahr,
gibt der Wolgaster Lokalchef Steffen Adler die Schluss-Summe einer Berechnung der BQG-Chefin wieder. BQG ist die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Usedom West.

Im Text fand ich:

... Das Bemerkenswerte daran: Die BQG hat die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter in diesem Jahr von 17 auf 35 verdoppeln können. „Und alle bekommen für 2006 einen neuen Vertrag“, freut sich Johannsen (die BQG-Chefin) mit ihren Angestellten. ...

Warum Adler das bemerkenswert findet, erläutert er nicht.
Wahrscheinlich findet er bemerkenswert, dass er wie alle Steuerzahler diese Arbeitskräfte bezahlen muss, die keinerlei produktive Arbeit leisten, sondern Arbeitskräfte verwalten, die ebenfalls aus Steuergeldern bezahlt werden.
Bemerkenswert fände ich einen Bericht, in dem Adler aufführt, wie viel Geld diese Gesellschaft sozusagen für sich selbst ausgibt. Wenn er schon beim Fragen ist, kann er die gleiche Frage auch der Sozialagentur stellen.
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