23. Dezember 2005

Wem die Sekunde schlägt

Warum dieser Text in der Usedom-Peene-Zeitung erschien, kann nur einen Grund haben: Mangel an Material.

Perfektes Räuchern ist oft Sekundensache

Gern hätte ich erfahren, wie ein Spezialist auf die Sekunde ganau räuchert und woran er merkt, dass der Fisch aus dem rauch muss. Doch Peter Machule schrieb:

Im verträumten Fischerdorf an der Peenemündung gibt es seit 1891 einer der ältesten Fischverarbeitungsstätten Mecklenburg-Vorpommerns. ...
Beide sind zudem ausgesprochene Räucherspezialisten, veredeln 20 verschiedene Fischsorten (wie Aal, Heilbutt, Hering, Rotbarsch, Lachs, Makrelen, Forellen, Butterfisch) in den 1926 angeschafften Altonaer Räucheröfen. Dabei wird nach alter Familienrezeptur traditionell meist über Buchen- und Eichenholz geräuchert, ist der perfekte Garzustand der Räucherware oft eine Sekundensache, die es exakt abzupassen gilt.


Genau hier hätte es interessant werden können. Doch statt einer Erläuterung schrieb er weiter:

So entsteht aus frisch gefangenem, so genanntem grünen Hering, durch Räuchern auch der beliebte Bückling. ...
Solch eine Binsenweisheit außerhalb der Urlaubssaison in die Ostsee-Zeitung zu schreiben, sollte bestraft werden.
Schriebe er das für eine Zeitung in Bayern, hätte ich Verständnis dafür, denn dort findet der Kunde in Supermärkten Aufschriften wie diese: "Geräucherter Bückling".

Und hier noch ein Grund für die Veröffentlichung des Beitrages:

Die frische Ware wird im angrenzenden Verkaufsraum an die zahlreiche Kundschaft, darunter viele Urlauber und Fahrradtouristen verkauft. ...
„Auf Wunsch liefern wir die Ware in jeden Winkel Deutschlands", erzählt Joachim Thurow. Künftig soll die Beköstigung der Touristen gleich neben der Räucherei zum zusätzlichen Standbein des Traditionsunternehmens werden.

Ein bisschen Werbung muss sein, stimmt's?

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