2. Februar 2012

"Callcenter: Tricks mit Fördergeldern"

Anrufzentralen erscheinen einigen Redakteuren die Retter der Arbeitslosen zu sein, weil sie Stellen anbieten. Besonders hervorgetan hat sich dabei die Greifswalder Redaktion, die mehrfach Stellenanzeigen in redaktionelle Beiträge verwandelte - eine ganz spezielle Form des in der OZ gepflegten kritischen Hochwertjournalismus. Die Landesseite war nicht viel besser, mit einer oberflächlich verfassten Ausnahme.

Deshalb ist es erfreulich, dass andere Medien den Abstand zu den sog. Callcentern wahren und deshalb kritischen ausgewogen berichten können:
Rückschau: Callcenter
Tricks mit Fördergeldern
Service-Center entstehen häufig dort, wo neue Arbeitsplätze öffentlich gefördert werden. Doch aus den vermeintlich sicheren und fair bezahlten Arbeitsplätzen werden Zug um Zug immer mehr prekäre Beschäftigungen. ... 
Besonders ärgerlich: viele Callcenter werden auch noch mit öffentlichen Mitteln gefördert, das hat eine Anfrage der Linken an die Bundesregierung ergeben. 2010 waren das 1,6 Millionen Euro für Standortförderung. Dazu kommen Lohnzuschüsse für Arbeitnehmer, bei denen das Gehalt nicht zum Lebensunterhalt reicht. Höhe: 32 Millionen, also insgesamt 33,6 Millionen. Und eigentlich muss man auch noch andere Maßnahmen - wie vom Arbeitsamt bezahlte Trainingsprogramme oder Schecks für Arbeitsvermittler dazurechnen; wie hoch hier die Zuschüsse sind, ist nicht bekannt. ...
Gegen Lohndumping in der Callcenterbranche helfe nur ein gesetzlicher Mindestlohn von 10 Euro, sagen die Linken. Nur: Ein Gesetz dazu ist gerade erst im Bundestag gescheitert. Jetzt soll ein Flächentarifvertrag für die freien Callcenter her. ...
Die Interessenvertretung der Callcenter gibt sich offen. Die Mehrzahl der Mitglieder hat sich für einen Mindestlohn von durchschnittlich 8,60 Euro ausgesprochen, um den ruinösen Preiskampf in der Branche zu beenden.
Aber nicht nur das: Man würde auch einen Tarifvertrag gut heißen. Dazu braucht es aber einen Arbeitgeberverband. Der soll jetzt gegründet werden. ...
Hier können Sie sich den Beitrag anschauen.

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