18. August 2010

Unternehmensdiener

Die Greifswalder Redaktion scheint Mitinhaber einer Anrufzentrale zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie schon wieder eine Stellenanzeige als redaktionellen Beitrag veröffentlicht und die Leser, nicht die Anrufzentrale, dafür zahlen lässt:
Callcenter sucht händeringend Arbeitskräfte
Das Callcenter Teleperfor- mance will bis zum Jahresende knapp 100 neue Arbeitskräfte einstellen und damit auf 550 Angestellte wachsen. Mitarbeiter zu finden, ist schwierig. ...
Nun werden den Lesern erst einmal bildlich die Taschen vollgehauen:
„Mecklenburg-Vorpommern ist als Standort für Callcenter sehr beliebt, weil die Menschen hier gutes Hochdeutsch sprechen“, erklärt die Center-Managerin. 
Das ist nicht der Grund, denn in ganz Niedersachsen wird vorzügliches Hochdeutsch gesprochen. Der Grund steht hier:
Mit einem Stundenlohn von 6,50 Euro brutto liegt Teleperformance im MV-Schnitt der Callcenter-Branche. Bochtler weist darauf hin, dass die Mitarbeiter durch das Prämienmodell ihren Stundenlohn aufbessern können. ...
Mit 6,50 Euro Stundenlohn brauchte sie in Niedersachsen nicht für die Arbeit in der Anrufzentrale zu werben. Da würde auch kein Händewringen helfen. Manch einer würde ihr dort an den Kopf fassen, wo er am heißesten ist.
Es ist bezeichnend, dass sich besonders die Greifswalder Redaktion so willig hergibt, mit dem Geld der Leser Billiglöhner für andere Unternehmen anzuwerben. Das ist nicht moderner als in den Vorjahren, aber wohl von der Modernisiererin (Kürzel KAT) nachgeplappert worden.

1 Kommentar:

  1. Anonym19.8.10

    Ja, sittenwidrige Löhne sind was Feines, aber nur für die Betreiber, die deshalb immer satter verdienen.

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