11. August 2010

Was nach dem Nachplappern übrig bleibt

Die Unfähigkeit der OZ, kaum mehr zu liefern, als ohnehin schon bekannt ist, belegt das Blatt heute eindrucksvoll:
Tierschützer stellen Putenmäster an Pranger
Bei solchen Fotos kann einem der Appetit vergehen: Puten liegen verletzt am Boden, über einigen kreisen Fliegen — sie sind schon tot. Die übrigen Tiere stehen eng beieinander, hacken sich zum Teil gegenseitig die Augen aus. Bewegungsfreiheit — Fehlanzeige.

Die Bilder stammen aus einem Beitrag des Fernsehmagazins „Report Mainz“. Mitglieder der Tierrechtsorganisation PETA wollen sie in zwei Putenställen in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen haben. Das Pikante daran: Die beiden Mäster aus Nordvorpommern und der Nähe von Parchim gehören zu einer Putenerzeugergemeinschaft, an der die Familie der niedersächsischen Agrarministerin, Astrid Grotelüschen, (CDU) beteiligt ist. ...
Das Pikante (ein neues Lieblingswort in den Redaktionen) ist etwas anderes. Einen besonderen Reiz hat, dass die OZ es von einer Nachrichtenagentur erfuhr, die es aus einem Fernsehbericht abgekupfert hatte. Oder anders herum: Die OZ hatte keine Ahnung, was im Land vor sich geht, wie meist.

Auch der Kommentar ist nichts als ein Zeugnis eigener Unfähigkeit, Ergebnisse eigenen kritischen Hochwertjournalismus anzubieten:
Putenmäster am Pranger
Handlungsbedarf
Verprügelte Kühe, verhaltensgestörte Eisbären, bewegungsunfähige Puten — es scheint, als wollte die Tierschutzorganisation PETA uns in Mecklenburg-Vorpommern jeden Tag geschundene Kreaturen vorführen. ...

Kaum ein Kunde weiß jedoch, wie Puten aufgezogen werden. ...
Warum das so ist? Unter anderem, weil die OZ und andere Medien kaum etwas unternehmen, um eigenrecherchierte kritische Berichte aus der Region zu produzieren, weil meiner Meinung nach schon lange Krämerseeelen bestimmen, was gedruckt wird.

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