6. August 2010

Verk(n)appte Warnung

Kaum etwas regt mehr zu Kaufen an, als der Gedanke, etwas nicht zu bekommen, weil es ausverkauft sein könnte. Deshalb ist künstliche Verknappung eines der beliebtesten Verkaufsargumente. Wie das gemacht wird, hat Apple im Juni bewiesen und die OZ machte mit (siehe links), wie schon desöfteren und ließ sich dafür von Ihnen bezahlen. Danke für den Hinweis.

Doch damit nicht genug. In der Rostocker Ausgabe wurde das iPhone am 23. April auf widerliche Weise über den grünen Klee gelobt:
Es ist erstaunlich, was für tolle Sachen man mit einem Iphone anstellen kann. Ich habe Zusatzprogramme, mit denen ich Sternbilder identifiziere, einen Glückskeks-Simulator, ein Aquarium mit einem lebensechten Fisch darin, einen Kompass — ja sogar meine Lieblings-Musikvideos habe ich mit dem Wunderding jetzt jederzeit parat. Und damit erschöpfen sich die Möglichkeiten noch lange nicht, bei den zigtausenden „Apps“, die man alle herunterladen kann. Ein herrliches Spielzeug. ...
Doch nun berichtete die OZ aus dem neuen, chicen Hauptstadtbüro:
Regierung setzt Smartphones auf den Index
Zuerst muss die Kanzlerin gelobt werden, weil sie alles richtig macht:
Angela Merkel macht es richtig. Sie simst und telefoniert mit einem schlichten Handy. Äußerlich jedenfalls ist es ein ganz normales Gerät. Mit einem Smartphone, das Zugang zum Internet bietet und den Austausch von E-Mails erlaubt, war die Bundeskanzlerin noch nicht zu sehen. Und sie greift sehr häufig zum Handy, selbst im Bundestag ...
Toll diese Angela, die Auskennerin, die nicht bildlich in die Verkaufsfalle tappte, die Ihnen die Krämer und Apple per OZ gestellt hatten. Noch toller dieser Hauptstadt-Korrespondent, der Angela nicht nur Tag für Tag, Nacht für Nacht, sondern auch auf dem Klo begleitet. Woher will er denn sonst wissen, dass die Kanzlerin außerhalb ihrer Auftritte im Bundestag sehr häufig zum Handy greift? Übrigens, wenn sie greift, heißt das was? Zumindest bedeutet es, dass sie nachprüft, ob es noch da ist, mehr nicht.

Warum Angela Auskennerin ist?:
Die so beliebten Smartphones sind dem Bundesinnenministerium ein Graus. Die kleinen Alleskönner gelten als gefährliches Einfallstor, durch das Schadsoftware in die Datennetze der Regierung eingeschleust werden könne. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Geräte ohne Wissen des Nutzers ausspioniert und manipuliert werden. ...
Allerdings wurde bereits vorgestern auch die Allgemeinheit gewarnt:

BSI warnt vor Schwachstellen in iPhone, iPod touch und iPad 
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor den beiden Schwachstellen in Apples Mobilbetriebssystem iOS, die durch die Jailbreak-Website des iPhone-Tüftlers comex ans Tageslicht gekommen sind. Verwundbar sind laut BSI die iOS-Versionen 3.1.2 bis 4.0.1 für das iPhone, iOS 3.1.2 bis 4.0 für den iPod touch sowie iOS 3.2 und 3.2.1 für das iPad. Es sei nicht auszuschließen, dass auch ältere Versionen verwundbar sind. ...

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