6. März 2010

Eigenwerbung statt Information - aber nur gegen Lesergeld

Was hat die OZ für verlogene Schlagzeilen über vier angebliche Schweinegrippe-Tote in M-V verkauft (in keinem Fall konnte eine andere Todesursache ausgeschlossen werden und wird es auch nicht werden)! Ich hatte schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass z.B. die vielen Todesfälle durch in Krankenhäusern erworbene Infektionen ein tatsächlich wichtiges Thema wären, dem ausdauernd nachgegangen werden müsste. Nun weise ich auf ein ähnliches Thema hin, über das ich in der OZ noch keine Zeile las (Über die Schweinegrippe lese ich auch nichts mehr in der OZ. Dazu gibt es in meinem Blog demnächst eine Sonderseite.):

Medizinprodukte
Oft mehr Schaden als Nutzen

Sie liegen auf dem Zahnarztstuhl, der Arzt greift zum Bohrer und plötzlich sackt der Stuhl ab. Immer wieder kommt es vor, dass medizinische Geräte versagen - oft mit ernsthaften Folgen für den Patienten. Normierte und unabhängige Kontrollen könnten die Zahl solche Vorfäller vermeiden. ...

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlicht regelmäßig Informationen über Risiken durch diese Medizinprodukte. Die Liste der medizinischen Gerätschaften, vor denen das BfArM im Internet warnt, ist lang. Da finden sich entflammbare Antiläusemittel, gefälschte Kanülen und instabile Behandlungsstühle.
Seit 2005 kam es laut dem BfArM zu 330 Todesfällen, die im Zusammenhang mit Medizinprodukten stehen - neben zahllosen Unfällen sind nachweislich 60 Menschen durch die direkte Anwendung von Medizinprodukten gestorben. ...

Dafür ist jedoch weder Zeit noch Platz.
Für lächerliche Eigenreklame (Oder steht über der Seite Werbung?) ist dagegen wieder einmal Platz im Übermaß, eine komplette Seite.
Das Widerliche daran: Es ist als Nachricht getarnte Eigenwerbung, für die Leser auch noch bezahlen müssen.
Kritischer Hochwertjournalismus nach Art des Hauses, keinen Cent wert.





Übrigens las ich aus dem Artikel über das Merkel-Geschwafel heraus, dass ein Teil journalistischer Vielfalt - falls es sie tatsächlich mal gegeben haben sollte - verloren geht:
Von der Insel Usedom über Kiel und Hannover bis in die sächsischen Metropolen Leipzig und Dresden werden rund 2,6 Millionen Leser in sechs Bundesländern mit eigenrecherchierten (gemeint ist wohl nachgeplapperten) Neuigkeiten aus der Hauptstadt versorgt.

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