Heute füllte die Zeitung eine komplette Blickpunktseite mit bösen Internetgeschichten.
Der Rufmord per Internet
Immer mehr Menschen werden im Internet zum Ziel von Häme, Beleidigungen und Diffamierungen. Ob Lehrer, Nachbarn oder Ex-Freunde: Niemand ist davor sicher - aber gegen die Täter vorzugehen, ist fast unmöglich. Im Netz entsteht ein virtueller Pranger. ...Unkundige OZ-Leser werden wieder einmal denken, "wie gut, dass es die gedruckte Zeitung gibt" und nicht merken, wie sie mitunter an der Nase herumgeführt werden.
Nagut, dann erinnere ich daran, dass die OZ den Ruf des Lubminer Bürgermeisters schädigte, auch den ehemaligen Richter am Landesverfassungsericht, Wolf, nicht ungerupft ließ und vier Beschwerdeführer aus der Greifswalder Bürgerschaft als Quertreiber hinstellte. Schon eine Weile ist es her, dass die OZ in gedruckter Form die Persönlichkeitsrechte einer Frau nicht achtete.
Das alles war möglich ohne das Internet, war aber auch im Internet zu lesen.
Es gab in den vergangenen Wochen mehrfach Hinweise darauf, dass in verschiedenen Medien (zuletzt im Spiegel) offensichtlich erkannt wird, dass das Internet gefährlich werden kann, jedoch nicht den Lesern und Zuschauern, sondern den etablierten Medien.
Die Vertreter der Medien merken, dass, wer das Richtige im Internet auswählt, schnell und kostenlos umfassend informiert wird, was die gängigen Medien schon aus Platzgründen nicht können. Sie merken, dass im Internet eine große kritische Masse entsteht, die jede Information bietet, die sich nur denken lässt und dass es eine Gegenöffentlichkeit gibt - mit Betonung auf Öffentlichkeit.
Natürlich stößt, wer unbedarft surft, auf indiskutable Seiten. Aber schauen Sie sich doch mal am Zeitungskiosk an, welch ein Mist verkauft wird. Es ist wie mit allen Dingen: Es gibt Qualität, Scheinqualität und unsäglichen Schrott, unabhängig vom Medium.
Übrigens, wenn es um Menschenverachtung geht, bedarf es nicht des Internets. Da reicht die große Stiefschwester der OZ, BILD, allemal. Für solch einen Gedankengang war natürlich auf der gesamten Blickpunktseite der, jaja, Unabhängigen im Norden kein Platz.
Das erweckt den Eindruck, dass es auf der OZ-Blickpunktseite nicht um ausgewogene Information ging, sondern indirekt um Propaganda für die etablierten Medien, speziell für die gedruckte Abonnenten-Zeitung OZ. Doch wer nur ein wenig nachdenkt, merkt sofort, dass die Blickpunktseite so etwas wie eine Internetabwehrseite ist.
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