14. August 2008

Meinung: Journalisten/Blogger

Einen sehr langen, aber ebenso lesenswerten Eintrag zum Thema Journalisten/Blogger haben die Spiegelkritiker verfasst. Erinnerungen werden da wach, kann ich Ihnen schreiben.
Lesen Sie den Beitrag und schreiben Sie mir, ob es Ihnen auch so erging.

Hier einige Leseproben:

... Der Spiegel dürfte jede Woche mehrere tausend Leserbriefe erhalten – von denen uns nur ein Bruchteil stark bearbeitet und nach nicht-öffentlichen Kriterien ausgewählt publik gemacht wird. Wo ist das Summary all der engagierten Äußerungen, wo die Auseinandersetzung damit, die Antwort auf Kritik, die Reaktion auf Vorschläge, die Debatte mit den Nicht-Anteilseignern des Spiegel? ...

Journalismus leidet bei uns in weiten Teilen an einem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Er beschäftigt sich mit Pipifax und lässt das Großeganze außen vor. Deshalb wird auch über jeden Parteitag berichtet, obwohl die ausrichtenden Sekten schon lange nicht in der Lage sind, politischen Willen zu artikulieren. Aber es ist so einfach, sich mit ihnen zu beschäftigen: wenig Aufwand, geringe Kosten – aber volle Medien. Viel anstrengender ist es, die unglaublich vielen Bürgervereinigungen zur Kenntnis zu nehmen, Diskussionsforen zu lesen, sich mit Petitionen zu befassen, die vielen, vielen Experten zur Kenntnis zu nehmen, die sich hobbymäßig für eine Sache engagieren. ...

In Wahrheit manövriert sich allerdings ein Journalismus in die Bedeutungslosigkeit, der alles ignoriert, was Menschen bewegt, der noch daran glaubt, selbst die Agenda zu setzen und die Hürden aufbauen zu dürfen, über die springen muss, wer irgendwie ins Blatt will. ...

Es geht nicht darum, einen einzelnen Blog zur Kenntnis zu nehmen. Es geht darum, als Journalist eine Ahnung von den vielfältigen Debatten, Berichten, Ideen, Kritiken, Aktionen zu haben, die kund getan werden, u.a. in Blogs. Dabei muss niemand Spiegelkritik lesen, und auch die im Spiegel namentlich Geschmähten darf man durchaus übersehen, für irrelevant halten, einfach nicht mögen. Aber unterm Strich sollten Journalisten, die sich mit Gesellschaftsthemen im weitesten Sinne beschäftigen, doch wissen, dass da was läuft.

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