1. August 2008

OZ macht Politik

Offensichtlich passt es dem Lokalchef und Redakteuren nicht, dass es immer noch Widerstand gegen den Verkauf von Anteilen an der Greifswalder Wohnungsgesellschaft gibt.

Kürzlich berichtete der Lokalchef:
Schwerin genehmigte WVG-Anteilsverkauf
Somit scheint alles im grünen Bereich. Wenn da nicht noch Abgeordnete wären, die vor Gericht versuchen, den Beschluss zu kippen. ...
Tja, wären da nicht diese Quertreiber, die mich an die undankbaren Iren erinnern, könnte die Stadt ruckzuck auf Kosten der Mieter ihre Schulden begleichen. Aber diese Uneinsichtigen versuchen alles, damit die Stadt auf ihren Schulden sitzen bleibt.

Siehe da, heute legt die OZ nach:
WVG-Deal: Geld noch nicht gezahlt
Wegen der Klage von vier Mitgliedern der Bürgerschaft hat die KWG die Zahlung des Kaufpreises für die WVG-Anteile ausgesetzt.

Bis vergangene Nacht 0 Uhr (Was für ein Deutsch!) sollte die KWG Kommunale Wohnen AG Bremerhaven als Käufer der 49,9 Prozent der Anteile am städtischen Wohnungsunternehmen WVG den Kaufpreisvon 60,1 Millionen Euro an die Universitäts- und Hansestadt Greifswald zahlen. Das Geld ist nach OZ-Informationen nicht geflossen! Zu "verdanken" ist die Nichtzahlung der Klage der vier Bürgerschaftsmitglieder Marion Heinrich und Dr. Gerhard Bartels (beide Linke), Jost Aé (SPD) und Michael Steiger (o.k.) beim Verwaltungsgericht Greifswald. ...
Schon wieder diese Querulanten! Es hilft nicht, das "verdanken" in noch so viele Anführungsstriche zu setzen. Es ist niederträchtig, diesen Leuten quasi durch die kalte Küche anzuhängen, sie seien verantwortlich, dass Greifswald weiterhin Schulden hat.
Und wenn sonstwer den Anteilsverkauf genehmigt hat, heißt es nicht, dass er rechtmäßig ist. Entschieden die staatlichen Stellen immer richtig, gäbe es keine Verwaltungsgerichte.

Durch solche Artikel macht die OZ solche Gerichte überflüssig und sich selbst auch. Denn machten alle alles richtig, gäbe es also keinen Grund zur Klage, gäbe es ja nur noch Jubelartikel und Festberichterstattung in der Zeitung
.

Übrigens:
Es gab z.B. Vorschläge, wie Schulden abgebaut werden könnten und gleichzeitig die Fürsorge für die Bewohner der WVG-Wohnungen durch die Stadt gewährleistet würde. Das wird nun vergessen zu erwähnen.

1 Kommentar:

  1. Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt doppelt gepostet ist. Schauen Sie mal in diesen WVG-Bericht rein.

    http://webmoritz.files.wordpress.com/2008/07/ausgespielt1.pdf

    Ich kann Ihre Berichterstattung nur bestätigen.

    Danke für Ihre Mühen - es ist wirklich sehr interessant was Sie schreiben.

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