Berichtete die OZ über neue Anrufzentralen, waren es Schönschriften. Die OZ bejubelte jede Neugründung und erledigte kostenlos (allerdings nicht für die Leser, sondern für die Anrufzentralen) auch noch die Anwerbung von Personal. Kritische Texte waren rar. Dass das mit ausgewogener Berichterstattung nichts zu tun hat, bemerkte ich mehrfach.
Da es die OZ nicht berichtet, lesen Sie hier nach, wie nicht nur das Personal schlecht bezahlt wird, sondern (neben der Unterstützerin OZ) die Regierungen mit Ihrem Geld (Steuern, Arbeistlosenversicherung) helfen, die Rendite der Unternehmen zu erhöhen:
Hungerlöhne trotz Staatsgelder
Callcenter zocken ab
Die Branche der Callcenter ist eine mit zwei Gesichtern: Während die Unternehmen satte Gewinne einfahren und hochprofitabel arbeiten, können tausende Mitarbeiter nicht von ihrem Einkommen leben und sind gezwungen, zusätzlich Hartz IV zu beantragen. ...
Viele Callcenter-Mitarbeiter könnten von solchen Löhnen kaum leben, würden darum als so genannte Aufstocker zusätzlich Hartz IV beantragen. So geht es nach Markiwitz Schätzung rund 30 Prozent der Callcenter-Mitarbeitern allein in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschafterin findet es "schon ironisch", dass in Mecklenburg-Vorpommern Fördergelder abgefasst werden könnten und es Lohnsubventionen gebe. ...
Dabei ist die Branche hochprofitabel. Laut einer Studie des Internet-Business-Portals "Advisor Gate" erwirtschaftet ein Callcenter durchschnittlich eine Umsatzrendite von 14 Prozent und streicht gut 1,5 Millionen Euro Gewinn ein. ...
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