10. Februar 2009

Was der Freiherr tun und lassen sollte

Die OZ vergeudete eine Blickpunktseite, um den neuen Wirtschaftszwischenminister vorzustellen und den Abgang des alten zu beschreiben.

Stattdessen hätte sie berichten können, was der wissenschaftliche Beirat des Ministeriums vorschlug.
Andere reagierten sofort, denn es stehen interessante Dinge in dem Brief, der noch an Glos geschickt wurde, z.B., dass die Krise im Sommer 2007 begann, als die OZ ein Wirtschaftswunder in MV und in ganz D feierte und diesen Quark verbreitete.
Ich verweise auch auf einen meinen vielen Einträge dazu.

Doch viel interessanter sind die Vorschläge des Beirates und für jene, die viel Lesezeit haben, die Analyse der Situation.
Vor allem aber zeigen sie, was der Freiherr tun und lassen sollte.

Hier die wichtigsten Vorschläge:

Um prozyklische Rückwirkungen der Konjunkturentwicklung auf die Bankbilanzen zu
mindern, sollte die strikte Handhabung des Umgangs mit Kreditrisiken nach Basel II
zeitweise ausgesetzt werden.

Beim Umgang mit Solvenzproblemen muss die Vermeidung negativer Anreizprobleme im
Vordergrund stehen. Daher sollten Zufuhren staatlicher Mittel mit einer zeitweisen Über-
nahme von Verfügungs- und Kontrollkompetenzen durch den Staat verknüpft werden; die
Vergabe staatlicher Mittel sollte nicht dazu dienen, dass Alteigentümer und Manager aus
ihrer Verantwortung für die Notlage ihrer Bank entlassen werden.

Von der Gründung einer staatlich finanzierten Bad Bank, die schlechte Kredite aus den
Büchern der Banken übernimmt, sowie von anderen Formen des Kaufs solcher Titel aus
staatlichen Mitteln, sollte abgesehen werden, da es nicht gelingen wird, die dabei auf-
tretenden Bewertungs- und Kontrollprobleme zu lösen.

Um die mit einer möglichen Insolvenz größerer Teile des Bankensystems verbundenen
Probleme zu entschärfen, sollte die Strategie einer Rekapitalisierung der Banken weiter
verfolgt werden, möglicherweise ergänzt durch staatliche Auffanglösungen.

Auch einen Kommentar fand ich dazu:

Kommentar
Bravissimo

Dem wissenschaftlichen Beirat des Wirtschaftsministeriums gebührt - ausnahmsweise - ein dickes Lob. Seine Analyse zur Bankenkrise ist brillant. Das ist vor allem das Verdienst des klugen Ökonomen Martin Hellwig, der viel zu selten Gehör findet. Der Beirat fordert, die von Aufsicht und Bundesbank gelobte Bankenregulierung, Basel II genannt, auszusetzen. Er hätte auch gleich deren Abschaffung fordern können. Das wäre nur konsequent. Denn eine Regulierung, die die Krise verschlimmert, verfehlt ihren Zweck. ...

Agenturmaterial über den Ministerwechsel zu kopieren, war dagegen natürlich einfach.

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