3. Januar 2012

Möglich oder wirklich? Kommt nicht darauf an

Noch von gestern nachzutragen bleibt dies von der Landesseite:
Investitionen 2012: Heringsdorf baut Ortsmitte für 53 Millionen um
Aha, dann ist die Gemeinde Bauherr?
Nicht nur das Land, auch viele Kommunen wollen in diesem Jahr kräftig investieren. Auf der Insel Usedom soll die Ortsmitte von Heringsdorf für 53 Millionen Euro ein neues Gesicht erhalten. 
Soso, das Geld bringt also die Gemeinde auf, um was damit anzustellen?:
Zuerst werden Einzelhandelsflächen, medizinische und Gewerbeflächen gebaut, danach ein Hotel und moderne Loftgebäude. 
Das alles gehört dann der Gemeinde?
Nun habe ich seit Jahren nur von einem privaten Investor gehört und gelesen, der das zentrale Grundstück mit dem Koloss von Heringsdorf bebauen will.

Schließlich verkündet die OZ:
Die Abrissarbeiten sollen im Frühjahr starten, Baubeginn ist im Herbst. ...
 Dieses Durcheinander von Möglichkeitsform und Wirklichkeitsform ist typisch für die OZ. Witzig ist, dass der Abriss im Frühjahr möglich, der Baubeginn im Herbst dagegen wirklich ist. Beides steht bildlich in den Sternen, was die OZ den Lesern zumindest in dieser Schönschrift unterschlägt.
Dazu diese Meinung, die zugleich Hintergrund vermittelt (Danke für die Zuschrift!):

Das von der Gemeinde aufgestellte Baurecht auf dem Grundstück EKZ (Ortsmitte für einen Eigentümer!) für das größte Bauwerk der Insel wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit
vor dem Verwaltungsgericht scheitern. Siehe B-Plan14 – das ehemalige "Meeresstrand" oder bekannt unter "Grandhotel" in Bansin. Das Grundstück ist immer noch Parkplatz.
Hilfsweise hatte jetzt die Gemeindeverwaltung ein Jahr gebraucht, das Baurecht etwas zu schrumpfen und es zur Beschlussfassung im Herbst der Gemeindevertretung vorgelegt.
Diese hat das tatsächlich nicht beschlossen, so dass nach wie vor die größere Variante fürs Gericht gilt.
Solange das wackelt, wird der Investor mit 99,9% keinen Bauantrag abgeben und schon mal 500000€ Gebühr beim Landkreis einzahlen.
Erst recht wird der Investor etwas abbrechen, denn er braucht jeden noch vermietbaren Quadratmeter um bei der Bank den Ankauf zu refinanzieren.
Größtes Bauwerk, weil wir hier von ca. 100.000m³ aufstehendem Gebäude sprechen, wobei die beiden Türme nebenan (hier zu besichtigen) ohne die Bauten an den Füßen zusammen ca. 60.000 m³ schaffen. Das Baltic in Zinnowitz kommt auch auf ca. 60.000m³.

Und noch diese Meinung:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in 2012 etwas bewegt.
Schade, dass die Abgeordneten sich auf das Riesending eingelassen und für lange Zeit Stillstand beschlossen haben.
Hätten Sie den Investor gezwungen, ein verträglicheres Projekt zu entwickeln, gäbe es evtl. schon positive Veränderungen in der Ortsmitte.  

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