6. Juli 2010

Wie kontrollieren Kontrollorgane?

Der OZ kann alles erzählt werden. Meist reicht sie es unverdaut an die Leser weiter, heute die Greifswalder Redaktion:
ABS-Gesellschafter lehnen Kontroll-Beirat ab
Was ist ein Bürgerschaftsbeschluss wert, wenn er doch ignoriert wird? Diese Frage drängt sich angesichts einer Entscheidung der Gesellschafter der Gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS) auf. Die drei Gesellschafter ... lehnen trotzdem die Bildung eines Beirates als übergreifendes Kontrollorgan für die ABS ab. ...
Immerhin drängte sich die Frage auf, selten genug in der Redaktion, und sie wird beantwortet: nichts.
Allerdings hier hätte nachgefragt werden müssen:
Als Begründung wird angeführt, dass die ABS selbst über entsprechende Kontrollorgane verfüge. Die Gesellschafterversammlung sei eines davon. Außerdem kontrollierten die Bundesagentur für Arbeit und die Arge sämtliche bewilligte arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. ...
Kontrollorgane (Welche?) zu haben und zu kontrollieren, ist zweierlei.

Die OZ hatte über die menschenunwürdigen Bedingungen sog. Ein-Euro-Jobber berichtet, die auf dem Friedhof arbeiteten und nicht einmal eine Toilette hatten.
Sog. Ein-Euro-Jobber wurden zum Schneeschippen eingesetzt.
Eine ausreichende Erklärung, wie das Geld in der ABS eingesetzt wird, fehlt weiterhin.
Es bleibt unklar, welche Arbeiten die Ein-Euro-Sklaven ausführen. Immerhin berichtete die Redaktion, wenn auch ahnungslos, über die schlechten Arbeitsbedingungen der ABS, die welches der Kontrollorgane aufgedeckt hatte?

Ist das niemandem in der Redaktion aufgefallen, dass diese Zustände eben nicht von den Kontrollorganen aufgedeckt wurden? Genau hier hätte die Recherche beginnen müssen.

3 Kommentare:

  1. Anonym6.7.10

    Ich kenne mich mit diesem ganzen greifswalder Filz nicht besonders gut aus. Was ich aber über die ABS gelesen habe, lässt mich schlussfolgern, dass hier mächtig gemeinsam mit der Arge geklüngelt wird, denn selbst in Greifswalder KITAS sollen 1-Euro-Kräfte beschäftigt sein.

    Zu der Zeit als meine Kinder den Kindergarten besuchten, wurde nur fachlich qualifiziertes Personal eingesetzt, also gelernte Erzieherinnen.

    Im Greifswalder Parkhaus habe ich schon eine sehr dunkelhäutige Frau gesehen, die dort reinigte.

    Ob sie bei einer Reinigungsfirma angestellt ist oder auch nur ine 1-Eurosklavin?

    Wer nichts zu verbergen hat, könnte im Prinzip auch nichts gegen einen Kontrollbeirat haben.

    Dass der eigene Kontrollbeirat der ABS nun der absolute Witz ist, lässt sich doch nicht mehr leugnen.

    Da wird gekunkelt und gemunkelt und da stinkt es mächtig, da soll keiner seine Nase reinstecken, ist die Botschaft an die Greifswalder Öffentlichkeit.

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  2. Anonym6.7.10

    Wenn man das Leitbild der ABS liest, dann ist da doch sicher alles in "Ordnung".

    http://www.abs-greifswald.de/unser_leitbild.html

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  3. Anonym6.7.10

    Wenn man das Leitbild der ABS liest, dann ist da alles in Ordnung.

    Beim flüchtigen Lesen scheint es so.
    Unter Qualitätssicherung liest man:

    Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt.

    Ich frage mich, welche Kunden sind das?

    Sind das Kunden, die billige Arbeitskräfte benötigen?

    Weiter liest man: .... und Gesundheitsschutz nehmen wir ernst.

    Naja, das war wohl nichts, wenn ich mich daran erinnere, wie die 1-Eurokräfte bei der Friedhofspflege behandelt wurden und wie schäbig sich der Gesellschafter, Boga..., dessen Namen ich nicht aus dem Kopf schreiben kann, geäußert hat.
    Dann lese ich von schlechten Arbeitsbedingungen.

    Also dieses Leitbild stimmt mit der Realität in einigen Punkten, die ich nur hier in dem kleinen Artikel gelesen habe, nicht überein.
    Na, nun aber, wenn das kein Grund für die Bildung eines "unabhängigen" Kontrollbeirates ist.

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