7. Juli 2010

Die Kreisgebietsreform und andere Sorgen im Armenhaus Ds

Zu lang, zudem 08/15 und um Wochen zu spät langweilt bringt die Greifswalder Zeitung am Tag der Entscheidung über die Kreisgebietsreform in M-V mit einem einen Interviewversuch mit dem Minipräsidenten zur Kreisgebietsreform.
Stattdessen hätte sie den Inhalt dieses Eintrages aufgreifen sollen; Themen über Theman stecken darin.

Online hat die Zeitung diese verlogene Schlagzeile diesen Unsinn verbreitet:
Kreisreform: Sellering attackiert Greifswalder CDU
Weder attackiert er irgendjemand, noch greift er die CDU an, sondern:
hat Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) den Greifswalder CDU-Landtagsabgeordneten Egbert Liskow im Interview mit der OSTSEE-ZEITUNG scharf angegriffen. „Egbert Liskow von der CDU hat mit seiner Totalverweigerung und seinen Äußerungen über Anklam viel Porzellan zerschlagen. Das sind keine guten Voraussetzungen, um die Unterstützung von anderen Abgeordneten zu bekommen. Wir brauchen eine Mehrheit im Landtag.“, sagte Sellering und warf Liskow zugleich vor, Greifswalds Aussicht auf die Funktion als Kreisstadt im neuen Großkreis Südvorpommern ernsthaft zu gefährden. Sellering: „Ich kämpfe um eine Mehrheit für Greifswald. Aber wenn die Verärgerung in der CDU über Liskow so groß ist, dass die Abgeordneten sagen, wir unterstützen ihn jetzt nicht bei Greifswald, dann bekommen wir ein Problem.“
Das ist wohl Teil der Umstrkturierung und Modernisierung, zu versuchen, die Leser mit einer marktschreierischen, zudem falschen Schlagzeile zum Kauf der Zeitung zu bewegen. Sollte sich wirklich jemand entschließen, das Blatt wegen der skandalisierenden Schlagzeile zu kaufen, wird er es sehr warscheinlich nie wieder tun - wegen Vortäuschens von Informationen.

Überhaupt Kreisgebietsreform: Die OZ versucht Klicks mit einer Fotogalerie, die Demonstranten zeigt, zu generieren - primitiv.

Einen Text liefert die Zeitung auch dazu, mit so unglaublich interessanten Details wie diesem:
Unmittelbar vor der abschließenden Sitzung zur Kreisgebietsreform protestierten etwa 500 Demonstranten gegen die Pläne der Großen Regierungskoalition vor dem Landtag.
Wer sind diese Demonstranten? Sind es Verwaltungsangestellte, die um ihre Arbeitsplätze fürchten? Ist es parteiisches Fußvolk, das Kleinstbonzen zur Demonstration hinterhertrabt? Fragen Sie die Autoren. Die sollten es wissen.

Überhaupt bin ich der Meinung, dass das Thema wegen des Sommerloches bildlich in schwindelnde Höhe geschrieben wird, zumal gegen die Entscheidung sowieso geklagt werden wird und somit heute nichts entschieden ist.
Mir z.B. ist es egal, ob ich im Kreis Ostvorpommern oder Südvorpommern ohne. Viele Einwohner im Armenhaus Deutschlands haben ganz andere Sorgen als die Kreisgebietsreform, Sorgen, über die in der OZ kaum geschrieben wird.

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