Hier gibt es Ergänzendes zum Thema zu lesen:
Klimaschutz mit riskanter Technologie
Experte rechnet mit stark steigenden Strompreisen
Mit der so genannten CCS-Technologie soll das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) bei der Kohleverstromung unter der Erde gelagert werden. Derzeit wird ein Gesetzentwurf im Bundestag diskutiert, der die so genannte "dauerhafte Speicherung" von CO2 regeln soll. Kritiker fürchten voreilige Beschlüsse, da die Technik noch nicht ausgereift sei, nicht alle Risiken bekannt seien und sehr stark steigende Strompreise die Folge sein könnten. ...
Kohlendioxid ist zwar ein normaler, ungiftiger Bestandteil der Luft, das Gas ist dennoch gefährlich, da Menschen und Tiere bei zu hoher Luftkonzentration daran ersticken können. Da Kohlendioxid schwerer als Luft ist, sammelt sich das Gas am Boden. Die Folge: Kinder können die ersten Opfer eines Erstickungstodes sein. Vor neun Monaten kam es in Mönchengladbach zu einem folgenschweren Unfall. Das Gas trat bei Löscharbeiten unkontrolliert aus und bildete eine Wolke. ... (hatte auch die OZ berichtet)
Ähnliche Vorfälle befürchten Kritiker, wenn unter der Erde eingelagertes CO2 durch Lecks entweicht. ...
Es ist nicht das erste Mal, dass darauf hingewiesen wird. Die OZ greift das Thema aber nicht auf.
Im Übrigen verweise ich auf die Neufassung eines Konzeptes, eine ausgezeichnete Arbeit mit einer Fülle von Details, das jeder OZ-Redakteur in Vorpommern lesen müsste, die Mantelredakteure ebenso. Doch die wissen ja schon alles, denken sie.
Dass sich z.B. der Unternehmerverband Vorpommern nicht damit beschäftigt, weil er - auch mit Hilfe vieler Medien - mit dem Durchsetzen des Kohlekraftwerkes am Bodden beschäftigt ist, ist klar, ist jedoch kurzsichtig und deshalb dumm. Oder ein Oberunternehmer behauptet, alles besser zu wissen, weil er diese etwa 1000 Seiten selbstverständlich längst studiert hat.
Und Politiker? Ohgott, die haben sowieso keine Zeit, sind die meisten doch auf
KOMPATIBLES REGULATIVES ENERGIEKONZEPT DEUTSCHE OSTSEEKÜSTE 2009
Hier die Zusammenfassung:
Das vorgestellte KREDO-Konzept (Kompatibles, Regulatives Energiekonzept Deutsche Ostseeküste) lässt stellvertretend für die gesamte Bundesrepublik Deutschland Aussagen zu, da es beispielhaft die Auswirkungen und Anforderungen aus dem sich abzeichnenden Paradigmenwechsel der Elektroenergieversorgung aufzeigt. Das wird deutlich an:
● Dem Status der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die unangemessen, unaktuell und
ohne Nachhaltigkeit sind. Der “Blick hinter die energiepolitischen Kulissen“ ist erschreckend.
● Ein schlüssiges staatliches Elektroenergiekonzept hätte die gesetzlichen Lücken, den
akuten Handlungs- und Nachholbedarf bereits offenbart - aber dies existiert nicht.
● Das fehlende separate Energieressort, das unabhängig, ausreichend kompetent,
lobbyneutral und ideologiefrei sein sollte, ist als wesentliche Kausalität dafür zu nennen.
● Der Hoch- und Höchstspannungsnetzausbau hat Priorität, kommt aber nicht voran und
bisherige Gesetzesinitiativen “greifen zu kurz“ oder “gehen vorbei“.
● Die Vorfahrt für erneuerbare Energien ist nur im Dreierpack zu Netzausbau + Regel und
Speicherbetrieb + bei weiterer Förderung der regenerativen Energien nachhaltig.
● Regel- und Speicherbetrieb als Back-up für die volatile (wetterabhängige) Stromerzeugung.
“Guter Strom zur rechten Zeit“ ist gegenwärtig (gesetzlich) nicht möglich.
● Weitere fossile, regelresistente Großkraftwerke sind Gift für das Netz. Die Gefahr von
regional nicht zu leistender Spannungskonstanz und Überspannungen besteht.
● Auf regelbare Grundlastgewährleistung ist dennoch nicht zu verzichten, obwohl sich
der Anteil mit zunehmender Vernetzung degressiv entwickeln wird.
● Die CO2-Verpflichtungen werden beim Festhalten an der Kohleverstromungs-Alternative
zum Atomausstieg verfehlt. Erdgasverstromung ist nur befristet bezahlbar.
● Die CCS-Technologie ist a priori unwirtschaftlich. Masse und Volumen der CO2-Verfrachtung würden analog einem realen Erdgasförder- und Transport-Aufwand entsprechen.
● Der deutsche Strompreis würde mehr als verdoppelt. D.h. die Kohleverstromung führt
zwangsläufig - mit und ohne Zertifikate - in eine Sackgasse und wird unbezahlbar.
● Die Wirkungsgraderhöhung durch Kraft-Wärmekopplung und BHKW verbessert die
Situation, aber löst sie nicht, da Wärme in der heizfreien Zeit nicht nachgefragt wird.
● Ganzjährige Prozesswärmeauskopplungen sind “seltene Edelsteine“. Sie erfordern
eine Auslegung vor Errichtung des Kraftwerkes und sind effektiv nicht nachrüstbar.
● Repowering sollte wie für Windkraftanlagen, auch für Hochspannungstrassen und für
Kraftwerke gelten, da Landschafts- und Naturressourcen begrenzt sind.
● Genehmigungen für neue Elektroenergieerzeugungs- und -verteilungsanlagen auf der grünen Wiese (Repowering unmöglich) sollten in Ausnahmen nur basisdemokratisch erfolgen.
● Übermäßige Exporte von Elektroenergie in den EU-Raum sollten ebenso vermieden werden, wie Importe von Müll. Andere EU-Länder verfügen z. T. über mehr Standortvorteile.
● Energieforschung ist strategische Energiepolitik. Dazu gehören u. a. neue elektronische
Stromzähler, Transmutationsforschung und Energiespeicherung. Es kommen zu wenige Innovationen von den EVU. Nicht nur SIEMENS ist gefragt.
Und nun auch das noch:
RWE hält Kohlekraftwerke für nicht mehr wirtschaftlich/Studie zur Wirtschaftlichkeit von Kohlekraftwerken in Mainz vorgestellt ...
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