Klimaschutzreport beleuchtet Energiestandort Lubmin
Energien für Mecklenburg-Vorpommern heißt der Klimaschutzreport 2008/9, der unlängst erschienen ist. ...Der einzige Hinweis darauf, dass es sich um Propaganda handelt, steht hier:
In dem Heft wird in Selbstdarstellungen dann auch auf die Energiewerke Nord und Projekte wie die Ostseepipeline die beiden Gaskraftwerk und das Steinkohlekraftwerk eingegangen.Statt einer Auseinandersetzung mit der Schrift wurde nur Propaganda (u.a. vom Steuerzahler finanzierte Werbung für Dong) an die Leser weiterverkauft - gefährliche Seitenfüllerei.
Es ist reine Volksverblödung, die Schrift Klimaschutzreport zu nennen und das geplante Kohlekraftwerk aufzunehmen. Hätte ein Redakteur auch nur die eine Seite der Schrift gelesen, hätte er gemerkt - falls nicht beidseitig scheuklappig - dass eine Menge Unsinn darin steht.
Dort ist gleich zu Anfang zu lesen:
Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach Energie in Deutschland plant das Unternehmen im Industriegebiet Lubminer Heide den Bau und Betrieb eines der modernsten und technisch ausgereiftesten Steinkohlekraftwerke ganz Europas zur Versorgung seiner Kunden in Deutschland und sorgt somit auch für mehr Wettbewerb.
Was hat das mit Klimaschutz zu tun? Genau, nichts!
1. Für das Klima günstiger wäre es, den Strom in der Nähe der Verbraucher zu erzeugen. Das ist hier nicht der Fall, denn in MV wird mehr Strom produziert, als benötigt wird.
Absehbar ist, dass hier ein Stromerzeuger angesiedelt wird, der dann weitere dreckige Industrie nach sich ziehen wird.
2. "Modernste Technik" ist eine glatte Lüge. Das hat Dong bewiesen, weil es nun plötzlich eine noch modernstere Technik bei der Hand zu haben vorgibt, um den Ausstoß von Umweltgiften zu verringern.
3. Modernste Technik ist auch gelogen, weil keine Kraft-Wärme-Kopplung vorgesehen ist.
Außerdem baut DONG Energy in Nordeuropa die Kapazitäten bezüglich erneuerbarer Energien aus.
Was hat das im Klimaschutzreport bezüglich MV zu suchen? Nichts, denn die Umweltbelastung durch das Kohlekraftwerk, würde es gebaut, kann ja wohl nicht nach Nordeuropa exportiert werden.
Gesamt gesehen wird dadurch die CO2-Emission des Konzerns zwar steigen, die
Emission pro erzeugter kWh aber wird sinken.
Das ist also der Beitrag zum Klimaschutz - primitivste Volksverblödung ist es und sonst gar nichts, zumal die Energie hier nicht benötigt wird.
Noch ein letztes Beispiel, wie die Leser für Blödmanner gehalten werden:
DONG Energy
1. will die Kapazitäten in Bezug auf erneuerbare Energien bis 2020 verdreifachen.
2. wird daran arbeiten, die CO2-Belastung durch Forschung und Entwicklung wei-
ter zu reduzieren.
3. wird sicherstellen, dass die eigenen Kohlekraftwerke in Bezug auf Energieerzeugung bei geringstmöglicher CO2-Emission zu den besten am Markt gehören.
Das ist sämtlich Unsinn.
Zu 1. Was nützt es MV, wenn Dong mehr Energie aus erneuerbaren Rohstoffen erzeugen will, aber es nicht in MV tun wird?
Zu 2. Mit Forschung und Entwicklung wird überhaupt nichts reduziert. Erst wenn neue Techniken industriell angewendet werden, können sie etwas bewirken. Die später im Text genannte CO2-Verpressung ist bekanntermaßen ein Irrweg. Das weiß sogar Dong, OZ-Leser wissen es nicht.
Zu 3. Das Kohlekraftwerk ist so schlecht, dass es in verschiedenen anderen Ländern nicht gebaut werden dürfte, allein schon mangels Kraft-Wärme-Kopplung.
Auf der gesamten Dong-Reklame-Seite des Ministeriums stand kein Wort über die Boddenerwärmung durch solch ein Kraftwerk; hat wohl aus ministerieller Sicht nichts mit Klimaschutz zu tun.
Dies ist eine Unverschämtheit, die der OZ egal ist:
Inbetriebnahme:
voraussichtlich 2012
Das erweckt den Anschein, dass das Werk auf jeden Fall gebaut wird. Wäre es ein Bericht statt Volksverblödung hätte dort stehen müssen: Genehmigungsverfahren nicht abgeschlossen.
Wäre die Greifswalder Zeitung aus journalistischer Sicht ernst zu nehmen, hätte sie auf die Reklame für die Propagandaschrift verzichtet oder besser, sich mit dem Inhalt auseinandergesetzt. Die Redakteure müssten es können, da sie auf Unterstützung von außen verzichten mit der Begründung, es sei genug zum Thema Kohlekraftwerk geschrieben worden. Das tut nur, wer genau Bescheid weiß oder wer arrogant ist.
Dass die OZ immer weniger gelesen wird, liegt auch daran, dass zu wenig darin steht, wovon der Leser einen Nutzen hat. Die obige Meldung ist ein typisches Beispiel.
zum letzten Satz:
AntwortenLöschenLeider haben Sie recht. ich geh´schon ne Weile mit dem Gedanken "Schwanger" die OZ abzubestellen. Diese Zeitung ist eine Zumutung für Selbstdenker geworden und wir haben sie nur noch wegen der Ärztenotdienste am Wochenende und der Ankündigung, wo was los ist...
Ansonsten hätte ich für dieses Geld wahrlich bessere Verwendung (z.B. zur Unterstützung von blog-Seiten ;-)
Ich habe den Schritt bereits getan und die Ostsee-Zeitung abbestellt.Diese Blog-Seiten und der web-Moritz informieren weitaus besser.
AntwortenLöschenMein Vorschlag:
AntwortenLöschenSchreiben Sie auf, was Sie als zahlender Leser an der OZ für verbesserungswürdig halten und senden Sie es der Chefredaktion. Machen sie klar (wenn Sie sich klar darüber geworden sind), was Sie vorhaben, wenn sich die Qualität nach Ihren Vorschlägen in einer bestimmten Frist (die müssen Sie schon setzen)nicht verbessert.
Auf jeden Fall sollten Sie finanziell nicht in einen Gewissenskonflikt zwischen Blog und OZ geraten, denn ich komme durch, muss weder hungern noch frieren.
Trotzdem danke für das indirekte Angebot!
Zum 2. Anonymus:
Ich kann nicht besser als eine Tageszeitung berichten. Richtig ist, ich berichte überhaupt nicht.
Ich beobachte die OZ, gebe meine Beobachtungen öffentlich wieder und weise auf Themen hin, dich ich für wichtig halte und die ich in anderen Online-Medien behandelt fand, jedoch nicht oder nicht ausreichend in der OZ.
Niemals will und kann ich eine Informationskonkurrenz zu Medien sein.