20. Februar 2008

Journalistische Sorgfalt? Keine

Kombi-Impfstoff am Aktionstag im Gesundheitsamt gefragt
... "Brandaktuell", so die Amtsärztin, sei die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. ...
Jeder zweite Jugendliche ohne richtigen Impfschutz
... Ärzte empfehlen eine neue Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. ...
Krebs-Früherkennung wichtig
... Frage: Wer kann sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen lassen?
Antwort: Dies ist prinzipiell für alle Frauen möglich. Von den Kassen werden die Kosten aber nur für Teenager im Alter von zwölf bis 17 Jahren übernommen. ...
Kassen übernehmen empfohlene Impfungen bis zum 18. Geburtstag
... Auch die erst seit kurzem mögliche Impfung gegen den Erreger von Gebärmutterhalskrebs wird Mädchen nun bis zum 18. Geburtstag bezahlt. ...
Gynäkologen raten zur Impfung gegen Krebserkrankung
Es ist eine teuflische Krankheit - der Gebärmutterhalskrebs. Doch es gibt eine Möglichkeit der gesundheitlichen Vorsorge. ...
Auch ältere Frauen sollten Gebärmutterhalskrebs vorbeugen
Land startet Kampagne gegen Impf-Lücken bei Jugendlichen
Auch die neue Impfung gegen Papillom-Viren, die am häufigsten Gebärmutterhalskrebs auslösen, wurde bisher von nur etwa 15 Prozent der impfberechtigten Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren genutzt. ...
Mit einer Kampagne "Immun ist stark" wollen Ärztekammer, Bildungs- und Sozialministerium sowie das Deutsche Grüne Kreuz nun Aufklärung in den Schulen betreiben. Dazu wurde Informationsmaterial für den Biologie-Unterricht der Klassen 5 bis 10 erarbeitet, das dieser Tage an die Schulen verschickt wird.
Zudem sollen sich Schüler kreativ, spielerisch, aktiv dem Thema nähern. Im Wettbewerb "Klärt über Impfen auf!" sollen die Fünft- bis Zehnt-Klässler Poster entwerfen, Theaterstücke oder Songs schreiben, Ausstellungen konzipieren, die über Infektionen, Immunsystem und Impfschutz informieren. ... Es gibt 1000, 750 und 500 Euro als Zuschuss für Klassenfahrten zu gewinnen, zudem Klassenausflüge in den Zoo, Kletterpark oder zum Hansa-Spiel ins Ostseestadion. ...
Der stellvertretende Chefredakteur, Thoralf Cleven, hatte Recht, als er in der "Drehscheibe" 12/2007 verkündete, kaum ein OZ-Redakteur lese dieses Blog. Anders ist nicht zu verstehen, dass die Zeitung immer noch nicht versucht hat, wieder gutzumachen, was sie seit mindestens dem Sommer 2007 nicht mitteilte, dass nicht nur Medikamente, sondern auch Impfungen Nebenwirkungen bis hin zum Tod haben können.

Oben zitiere ich die OZ-Artikel seit dem vergangenen Sommer mit dem Stichwort Gebärmutterhalskrebs. In keinem der Texte ist auch nur mit einem Wort auf Nebenwirkungen hingewiesen worden. Das ist einseitige Berichterstattung, hat mit Journalismus nichts zu tun, umso mehr mit Öffentlichkeitsarbeit für jene, die den Impfstoff an die Patienten bringen wollen. Noch schlimmer: Durch das Verschweigen von Nebenwirkungen wird OZ-Lesern eine nicht vorhandene Sicherheit vorgegaukelt. Das ist fahrlässig.


Dass die OZ weiterhin so tut, als gebe es keine Risiken, bleibt mir deshalb unverständlich. Oder hat jemand
das Informationsmaterial für den Biologie-Unterricht der Klassen fünf bis zehn durchgesehen? Welche Hinweise zu Impfrisiken darin stehen? Wetten, dass es keiner tat? Das ist fahrlässig!

Selbst wenn niemand mein Blog gelesen hat, geschweige denn meinen Hinweisen nachgegangen ist, haben andere Medien auf Impfrisiken hingewiesen. Lesen Sie dazu meine Einträge. Ganz besonders empfehle ich aufs Neue diesen Beitrag von arte.

Seit gestern gibt es weitere Informationen:


Teuer und umstritten
Kritik an der HPV-Impfung

Millionen Mädchen lassen sich gegen Gebärmutterhalskrebs auslösende HP-Viren impfen. Dabei ist die Wirkung der Impfu
ng begrenzt, die Information der Patienten häufig unzureichend und der Preis des Impfstoffs im internationalen Vergleich zu hoch. ...
Niemand weiß genau, wie lange der Impfschutz anhält. "Die Studien sind maximal vier Jahre gelaufen, was danach passiert, ob der Schutz noch weiter anhält, ob jeweils nachgeimpft werden muss, wissen wir nicht", sagt Professor Heinz-Harald Abholz von der Universität Düsseldorf. ...

Gerade wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und zwei Todesfällen in Deutschland und Österreich gibt. "Man kann nicht sagen, dass die Todesfälle ursächlich bedingt sind, aber man kann auch nicht ausschließen, dass sie nicht durch die Impfung bedingt sind", so Wolfgang Becker-Brüser vom "arznei-telegramm". ...

Es bleibt eine billige Ausrede, diese Fälle- in den USA sind es elf - zu verschweigen, nur weil der ursächliche Zusammenhang nicht bewiesen werden konnte. Ich erinnere an die Abschreiberei zum Thema Contergan. In der OZ war dazu zu lesen:

So dauerte es Jahre, bis ein Zusammenhang zwischen Contergan und den missgebildeten Babys hergestellt wurde und ein langer Prozessweg in Gang kam.
Nach Ansicht der Abschreiberin kann so etwas nicht mehr passieren.
Seelig sind die Gläubigen, nur sollten sie nicht Journalist werden.


Experten kritisieren, dass der Impfstoff voreilig auf den Markt kam. "Völlig unverständlich, warum es so schnell pass
ierte", kommentiert Abholz die Genehmigung des Impfstoff durch die Zulassungsbehörden. Schon ein halbes Jahr später empfahl die Ständige Impfkommission, kurz STIKO, die Kostenübernahme der Impfung durch die Krankenkassen. "Die Fachwelt hat bis zu dem Zeitpunkt der Zulassung überhaupt nicht diskutieren können, wo die Studienschwächen sind, und Studien haben immer Schwächen", so Abholz. ...

Oder haben Sie das bereits in der OZ gelesen?

Die bundesweite Hotline der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland erreichen Sie montags bis freitags zwischen 10.00 und 18.00 Uhr unter der Telefon-Nr. 01803-117722 (9 Cent pro Minute aus dem Festnetz)

Die Unabhängige Patientenberatung Bielefeld erreichen Sie unter der Telefon-Nr. 0521-133561



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