25. März 2012

Ev. Diakoniewerk Bethanien Ducherow entlässt zwei Behinderte

In mehreren Spitzenmeldungen von Nachrichtensendungen hörte ich gestern, dass 11000 Mitarbeiterinnen der Drogeriekette Schlecker ihren letzten Arbeitstag haben. Keine Schlagzeilen werden dagegen über jene beiden behinderten Frauen zu lesen sein, die das Evangelische Diakoniewerk Bethanien Ducherow am 30. April entlassen wird. Deshalb mache ich die Schlagzeile, auch, weil ich als Pflegekraft Mitbetroffener bin, denn meine Frau und ich betreuen und pflegen eine der beiden Frauen bei uns zu Hause. Unser Pflegling heißt Jana Ruhland (35), ist durch einen anerkannten Impfschaden seit über 30 Jahren geistig und körperlich schwerstbehindert und mit einem Anfallsleiden ausgestattet worden; sie ist die Tochter meiner Frau.

Grund für die Entlassung ist die Schließung der Fördergruppe, die der geschützten Werkstatt in Heringsdorf angegliedert ist und in der die beiden Frauen montags bis freitags von acht bis 15 Uhr betreut werden. Das Angebot der Fördergruppen richtet sich an Menschen mit Behinderungen, die wegen Art und/oder Schwere der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder an Maßnahmen der beruflichen Förderung und Eingliederung in der WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen) teilnehmen können. Was in Fördergruppen geleistet wird, können Sie z.B. hier nachlesen. Hier können Sie sehen, wer wie gefördert wird.

Das will das Ev. Diakoniewerk Bethanien Ducherow nicht mehr leisten, weil die vereinbarte Vergütung bei der Größe der Gruppe und bei Einhaltung der verabredeten Qualität nicht mehr ausreicht, die Gruppe wirtschaftlich zu betreiben.

Zugleich machten die Vorstände eindeutig klar, dass es auch zukünftig keine Fördergruppe mehr geben werde.

Doch nicht nur das:
Eine adäquate Einrichtung bzw. Platz als Ersatz zur weiteren individualen Förderung von Frau Ruhland können wir Ihnen nicht anbieten, noch auf der Insel Usedom vermitteln.
Solch eine Nachricht zu erhalten, ohne jede Vorwarnung und vorerst ohne Ausweg, ist aus mehreren Gründen niederschmetternd:

Die professionelle Förderung der beiden Frauen kann nicht fortgesetzt werden. Ohne professionelle Begleitung wird das Erlernte schnell in Vergessenheit geraten. Der Kontakt zu anderen jungen Menschen in der Werkstatt wird beendet.

Meine Frau hatte der geschützten Werkstatt in Heringsdorf vor sieben Jahren vorgeschlagen, eine Fördergruppe einzurichten. Wir waren froh und glücklich, dass Jana gefördert werden konnte. Da Jana von meiner Frau und mir zu Hause betreut wird, sind die Stunden von acht bis 15 Uhr ein Segen, denn dann können wir weitgehend abschalten, weil Jana sehr anstrengend ist und ständiger Aufsicht bedarf, allein schon wegen ihres Anfallsleidens und natürlich, weil sie sich wie ein Kleinkind verhält. Ganz abschalten können wir nie, weil wir Jana aus der Einrichtung abholen, wenn es ihr schlecht ging. Während der freien Stunden können wir einkaufen, Hausarbeit und Büroarbeiten erledigen, alle möglichen Termine wahrnehmen und uns erholen.

Wir wohnten anfangs in Koserow, in einem nicht behindertengerechten Haus, also einem mit Stufen, Treppe, Bad im Obergeschoss, mit einem Rollstuhl nicht befahrbar. Um Jana zu Hause betreuen zu können, bauten wir ein behindertengerecht ausgestattetes Haus, etwa einen Kilometer von der geschützten Werkstatt entfernt, um Jana lange Transporte zu ersparen. Wer während der Urlaubssaison auf Usedoms Straßen in einem Auto ohne Klimaanlage im Stau steht, weiß, wovon ich schreibe.
Nach fünf Jahren war alles perfekt, und nun die Kündigung.

An dem Verhalten der Diakoniewerk-Vorstände enttäuschte uns vor allem, dass mit uns vor der Kündigung kein Wort geredet worden war. Dann hätte Vorstand Nikulka nämlich erfahren, dass die beiden Behinderten aus zwei völlig verschiedenen Quellen bezahlt werden, einmal vom Sozialamt und Jana aus Mitteln der Kriegsopferfürsorge (KOF), da sie impfgeschädigt ist. Unbegreiflich: Das war dem Entscheider nicht bekannt. Lieber informierten uns die Vorstände in dem Schreiben, dass sie die Schließung dem Sozialamt des Lankreises Vorpommern-Greifswald mitgeteilt hätten, mit dem wir nichts zu tun haben und was uns auch nichts angeht. Eine rechtzeitige Information an uns hätte allerlei möglich gemacht, damit das Diakoniewerk nicht wegen der Fördergruppe Pleite gehen muss. Aber nicht einmal während eines Telefonates war Vorstand Nikulka auch nur bereit, darauf einzugehen. Es ist klar, dass das Diakoniewerk die Gruppe auf jeden Fall und unter allen Umständen loswerden will. Für uns ist es eine Zumutung, innerhalb von fünf Wochen eine gute Möglichkeit zu finden, Jana unterzubringen. Wir halten das für ausgeschlossen.

Inzwischen haben wird kreuz und quer durch D. telefoniert und sind nur auf Verwunderung gestoßen. So meinte die Leiterin der Fördergruppe in Wolfen, sie höre zum ersten Mal davon, dass eine Gruppe geschlossen werde. Sie kenne nur das Gegenteil; es würden weitere Gruppen gebildet, weil die Nachfrage nicht abnehme und ob das denn auf Usedom nicht so sei. Ich vermute, dass viele Leute in Vorpommern gar nicht wissen, welche Möglichkeiten der Förderung behinderter Menschen es gibt.

Nun mag manch Leser erbost fragen: Dürfen die Ev. Diakoniewerker denn das? Nach dem, was wir bisher wissen: ja, sie dürfen. Das Gesetz besagt, dass Werkstätten Fördergruppen angliedern sollen, es aber nicht müssen. Wahrscheinlich ist auch eine Kündigungsfrist von vier Wochen rechtmäßig, denn behinderte Arbeitnehmer haben auch nur eine Kündigungsfrist von vier Wochen.
Das alles ist auch nicht der Punkt. Entscheidend ist, dass der Vorstand weder die tatsächlichen Verhältnisse kannte, deshalb keinen Versuch unternahm, die Gruppe zu retten, noch uns eine ausreichende Frist von mindestens einem halben Jahr gibt, Lösungen zu finden. Die letzte Möglichkeit wäre, die Insel zu verlassen und uns in der Nähe einer Fördereinrichtung anzusiedeln. Aber das in einem halben Jahr hinzubekommen (behindertengerecht gebautes Haus inkl.), ist nahezu aussichtslos.

Allerdings: Eine Mutter aus der Stadt Usedom hätte ihren behinderten Sohn im vergangenen Jahr gern in der Fördergruppe untergebracht. Doch das war nicht möglich, weil der Förderaufwand im Verhältnis zu dem, was das Sozialamt zahlen konnte, zu hoch war; so die Mitteilung der Mutter. Das liege an einem Rahmenvertrag zwischen dem Land M-V und den Einrichtungen, der keine höhere Kostenerstattung zulasse.

Mir fällt dabei ein, dass der Wirtschaftsminister den notleidenden Hoteliers im Land mit Steuergeld helfen will, damit sie ihre Bauten und Betten modernisieren können - nachdem die Bundesregierung beschlossen hatte, die Mehrwertsteuer auf Hotelleistungen von 19 auf sieben Prozent zu senken, damit die notleidenden Hoteliers ihre Bauten und Betten modernisieren können. Klar, das Sozialministerium wird nicht vom Wirtschaftsminister geleitet. Solch ein Vergleich zeigt aber, wie die Regierung das Geld im Land verteilt. Übrigens kenne ich von der Sozialministerin nur hohles Geschwätz, den Schutz der Hartz-Gesetze vor Veränderungen oder gar deren Beendigung und Showveranstaltungen.

Ein Auszug aus:
Grundsätze der Arbeit im Diakoniewerk Bethanien

In der Tradition des Johanniterordens und der Diakonissen stehend, lassen wir uns von dem biblischen Zeugnis der lebenschaffenden und sich der Menschen erbarmenden Liebe Christi leiten. Dies bedeutet:

Mittelpunkt aller Bemühungen ist die ganzheitliche Betreuung des kranken und des pflegebedürftigen Menschen. Dazu gehört es, dem Bewohner das Leben geborgen und selbstbestimmbar zu ermöglichen. ...
Die Gemeinschaft der Mitarbeiter sichert durch vertrauensvolles Zusammenwirken eine vom Geist der Nächstenliebe getragene Arbeit. ...
Unser Wirken ist in das regionale Umfeld eingebunden und versteht sich als Lebensäußerung des christlichen Glaubens. Wir stellen ein Stück evangelischer Kirchengemeinde dar.

19 Kommentare:

  1. Anonym25.3.12

    Christlich ist nur das Mäntelchen, denn das Rationale zählt nur noch!

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  2. Anonym25.3.12

    "Un-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung."
    Wozu gibt es sie, wenn doch alles nur auf dem Papier steht?

    Mehr fehlen die Worte für derartige Schweinereien.

    G. Bieck

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  3. Das macht einen nur wütend. Kann man irgendetwas machen? Bei mir im Blog habe ich schon mal darauf hingewiesen.

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    1. Anonym25.3.12

      Es ist unglaublich! Wie können wir helfen?

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  4. Anonym26.3.12

    Der erste Schritt es öffentlich zu machen ist bereits getan. Dann sollte man dieses nicht nur mit dem Diakoniewerk kommunizieren, sondern auch durchaus direkt mit der Kirche das Gespräch suchen. Es mag sein, dass es zwei paar Schuhe sind, aber wie stellt das Diakoniewerk sich da? christliche Werte? Erbarmen? Auch die Kirche hat vielleicht Einfluss auf gewisse Sachen und kann dann vielleicht helfen und wenn es nur durch Nachfrage auf diese Vorgänge ist. Also jeder der einen Pfarrer oder Bischoff oder Superintendet kennt, oder jeder an sich sollte den Link hierfür versenden um das Thema einer größeren Öffentlichkeit zuzuführen. Also wer dies jetzt liest. Bitte verschickt den Link zu diesem Beitrag. Hier muss gehandelt werden.

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  5. Viele Dank für den Zuspruch von vielen Seiten!

    Wir sind noch dabei zu prüfen, was alles möglich wäre. Geht alles schief, benötigen wir ab dem 1. Mai eine ausgebildete Pflegekraft mit Erfahrung und einer behindertengerechten Räumlichkeit, in der sie Jana mindestens drei Mal pro Woche je sechs bis sieben Stunden betreuen kann.
    Genau das ist jedoch die Krux. Jana hätte keine weiteren Menschen um sich herum. Es fehlten Kontakte. Wir wollen auch nach Möglichkeit vermeiden, sie in eine Tagespflege zu geben, da sie dann womöglich nur Kontakt zu alten Leuten hätte.

    Gibt es in Swinemünde solch eine Einrichtung?

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Ich hatte mich entschieden, über die Schließung der Fördergruppe einzutragen, um zu zeigen, was wirklich in D. los ist.

      Ich wollte zeigen, dass geschützte Werkstätten usw. vor allem Wirtschaftsunternehmen sind, egal, ob ein Ev. oder sonst etwas vor dem Namen des Unternehmens steht und ob ein Pfarrer oder ein Betriebswirtschaftler das Unternehmen führt.

      Ich habe gezeigt, dass ein Vorstand wegen mangelnder Information nicht vor einem Fehler gefeit ist.

      Vor allem dürfte klar geworden sein, dass es eine Unsitte in D. ist, die mitunter verheerende Folgen hat, weder das Personal noch die Kundschaft rechtzeitig über Schwierigkeiten zu informieren, sie von jeglicher Rücksprache auszuschließen, die dem Diakoniewerk in unserem Fall ganz andere Möglichkeiten eröffnet hätte. So haben wir uns die ganzen Jahre gefragt, warum es auf der Insel nicht mehr Behinderte geben soll, die eine Förderung erhalten könnten. Die Gruppe wäre möglicherweise größer und damit wirtschaftlich geworden. Hätten wir von den Schwierigkeiten gewusst, wären wir von Dorf zu Dorf gezogen, hätten die Gemeindevertreter angesprochen (Gemeindevertretersitzungen) und sie über die Möglichkeit informiert. Wir können uns vorstellen, dass auf der Insel mehrere Behinderte zu Hause leben, deren Angehörigen vielleicht keine Ahnung haben, dass ihre Schützlinge gefördert werden könnten.

      Nun scheint es zu spät zu sein. Das Diakoniewerk hat unmissverständlich erklärt, auch zukünftig keine Fördergruppe an diesem Standort einrichten zu wollen. Es handelt genau wie ein Wirtschaftsunternehmen (weil es eines ist), das unrentable Unternehmensteile schließt.

      Das vor allem habe ich zeigen wollen. Dennoch ist uns natürlich jedes Hilfsangebot willkommen und wir sind für jeden Rat und jede Tat dankbar. Schon die Verbreitung der Geschichte erbringt vielleicht völlig neue Ideen und Möglichkeiten.

      Der letzte Ausweg wäre ein Wegzug von der Insel, vielleicht nach Greifswald oder Stralsund. Das würde uns aus mehreren Gründen schwerfallen; hier einer:
      Meine Frau kehrte vor sieben Jahren, nach 30 Jahren, aus Thüringen zurück in ihre Heimat Heringsdorf (und ich gesellte mich zu ihr), weil ihr zugesichert worden war, dass der geschützten Werkstatt in Heringsdorf eine Fördergruppe angegliedert wird.

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  7. Anonym26.3.12

    Als Heilerzieherin, die zu Beginn der eigenen Karriere in einer WfbM startete, weiß ich, dass dort nicht alles sauber läuft.

    Ich wollte nur fragen, ob Sie als Übergangslösung das "persönliche Budget" in betracht gezogen haben?
    Vielleicht könnte Ihnen das schon eine Hilfe sein, bevor gar nicht mehr weiter wissen.

    Liebe Grüße

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    1. Da es für das Nicht-Sauberlaufen keine handfesten Belege gibt, vergessen wir Ihren Satz, ja?

      Wir haben die Lösung schon in Erwägung gezogen und auch mit der KOF darüber gesprochen. Es wird sehr kompliziert werden, weil wegen des Impfschadens nicht das Sozialamt sondern die KOF Geldgeber (Bezahlung nach BVG, nicht nach SGB) ist. Falls nötig, würde es daran aber nicht scheitern.

      Wir erhalten von verschiedenen Seiten Unterstützung und Hinweise. Das alles muss nun erst richtig in Gang kommen.
      Ihnen und allen anderen ein herzliches Dankeschön!

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  8. Anonym27.3.12

    Es ist eine Schande, das die Schwächsten der Schwachen so abgefertigt werden. Ich hoffe für Sie und Ihre Tochter, dass der Weg über die Öffentlichkeit soviel Aufmerksamkeit erregt, dass Sie hoffnungsvoll in die Zukunft schauen können.

    Was Ihr Hinweis zur Mehrwertsteuersenkung in der Hotelerie angeht.... man sollte sich tiefgehender mit dem Thema beschäftigen bevor man derart populistische Äußerungen benutzt. Warum Kritisieren Sie nicht die Firmen, die sich fast vollständig dem deutschen Arbeitsmarkt entziehen und Ihre Produkte billigst in Asien (z.b. Bekleidung, Spielzeug, Elektronik) produzieren lassen und mit hohen Gewinnen in Deutschland verkaufen. Warum kritisieren Sie nicht den Umstand, dass deutsche Krankenkassenbeiträge zu Hauf nach Polen verschleppt werden, in dem Kuraufenthalte in Polen von hiesigen Krankenkassen bezahlt werden. Schauen Sie sich mal die Durchschnittliche Jahresauslastung in der Hotelerie an und stellen Sie sich die Frage, ob ein Industrieunternehmen mit einer Jahresauslastung der Firma von 40 bis 50 % überlebensfähig wäre. Und wenn Sie das nächste Mal ein Hotelzimmer reservieren, eventuell online über einen der großen onlineanbieter, dann denken Sie daran, dass allein die zwischen 12 und 15 % Povision kassieren. Reiseveranstalter weit über 20 % und nutzen sie eine sogenannten BIG Deal, bei dem die Preise oft um mindestens 50 % reduziert sind, dann kassieren die Vertreiber zwischen 30 % und 50 %. ich könnte das jetzt noch weiter ausführen, aber das würde dann doch zu weit führen. Ich wollte Ihnen im Bezug auf Ihre Äußerung nur mal ein wenig die Augen öffnen.

    Wie gesagt, ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter eine Vertägliche Lösung des Desasters. Ich werde das Thema auch weiterhin aufmerksam verfolgen.

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    1. Die ist ein Blog, das den Niedergang einer Regionalzeitung dokumentiert.
      (Das kann, muss aber nicht als Kritik ausgelegt werden. Für mich ist es keine Kritik, allein schon deshalb nicht, weil die Redaktionen dieses Blog nicht lesen. Das Blog wird überhaupt wenig gelesen. Deshalb ist es eine Zusammenstellung für spätere Zeiten.)
      Deshalb und nur deshalb habe ich auf die in der OZ untergegangene Meldung über den Förderwillen des Ministers hingewiesen. Ich habe also die Nicht-Berichterstattung der OZ beschrieben.
      Was Sie hier kommentieren, müsste Thema in der OZ sein. Die OZ müsste nicht einmal kritisieren. Es reichte, solche Sachverhalte darzustellen. Stattdessen feierte die OZ jede Hotelneueröffnung. Auch die Zinnowitzer Redaktion arbeitet sehr oberflächlich, vielleicht auch, weil ihr solche Informationen fehlen - und weil das Thema viel komplexer ist.

      Vielen Dank für die guten Wünsche!

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  9. Anonym27.3.12

    Wir sollten alle bei Ausgrenzung die Augen öffnen und es anprangern!

    Und sie bewegt sich doch!

    www.nachdenkseiten.de/?p=12679

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  10. Anonym27.3.12

    Ich habe es auf FB gepostet. Ob eine Reaktion kommt? Ich bin vom gleichen Schicksal betroffen. Mein Sohn ist durch die DPT Impfung geistig und körperlich behindert mit unzähligen Anfällen gespickt die wir bis heute nicht medikamentös eingestellt bekommen. Ich habe aber das Glück in einer etwas größeren Stadt zu wohnen, wo sich so etwas niemand erlauben kann. Ich wünsche Euch von Herzen viel Glück.

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  11. Heinrich Karstaedt1.4.12

    Solch eine unerhörte Geschichte gehört in die Offentlichkeit.OZ, Nordkurier und Kirchenzeitung sollten im Auftrag der Leser hier vor Ort bei den Verantwortlichen in Ducherow mal vorstellig werden und der Sache auf den Grund gehen.Ich kenne nicht die jetzige Struktur,Ducherow gehörte früher zu Bethanien-Stettin, aber sicher gibt es einen Kreisdiakoniebeauftragten und ein Sozialministerium.Aus meinen Recherchen mit Bethanien -Berlin habe ich noch 2 Sätze in Erinnerung-welchen Stellenwert hat das Schwache, der Schwache,der Kranke und Behinderte.Daran wird die Kirche und eine Gesellschaft gemessen,welchen Platz das Schwache und der Scwache in ihr einnimmt. H. Karstaedt

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    1. Die Geschichte ist bereits in der Öffentlichkeit. Indirekt haben wir gesteuert, welche Öffentlichkeit angesprochen wird.

      Dass die Regionalmedien die Geschichte aufgreifen, ist nicht zu erwarten. Täten sie es dennoch, zweifelte ich daran, dass sie die Geschichte richtig nacherzählen könnten. Hätte ich keine Zweifel, gäbe es dieses Blog nicht. Hier nur ein Beispiel , das zeigt, wie verantwortungslos OZ-Redakteure mit nicht passrechten Aussagen in Leserbriefen umgehen.

      Welche Erfahrungen das Diakoniewerk mit den Heimatzeitungen hat, weiß ich nicht. Ich weiß nur von einer Geschichte aus dem vergangenen Jahr, als es um einen behinderten jungen Mann und dessen Fahrkosten zum Transport in eine Einrichtung ging. Dort konnte ich nachlesen, dass in der Redaktion wenig Ahnung zum Thema Behinderte vorhanden ist. Das muss die Redaktion auch nicht haben, könnte es sich aber aneignen. Doch das macht viel Arbeit.
      Ansonsten hat die OZ stets brav über Feste und sog. Tage der offene Tür berichtet.

      Wenn solch eine Geschichte eine größere Öffentlichkeit erreicht, wird was erzielt? Information? Möglicherweise, jedoch bruchstückhaft und oberflächlich, auf keinen Fall umfassend. Wem hilft solch eine Öffentlichkeit? Hat die dauernde Information der Öffentlichkeit auf allen Kanälen verhindert, dass 11000 Schlecker-Mitarbeiterinnen entlassen werden?
      Einzig denkbar wäre, dass Leute, die zu Hause einen Behinderten pflegen, der nicht im Rentenalter ist, auf die Fördergruppe aufmerksam werden. Wir meinen, dass viel zu wenig bekannt ist, was Behinderten an Hilfe ermöglicht werden kann. Doch darüber informieren keine Regionalmedien.

      Hinzu kommt, dass das Diakoniewerk dem kommunalen Sozialverband M-V die zwei noch besetzten Plätze in der Fördergruppe gemeldet hat. Ist das ein Zeichen dafür, dass die Gruppe größer und damit wirtschaftlicher werden sollte?

      Vergessen Sie bitte nicht, dass der Vorstand des Diakoniewerkes deutlich gemacht hat, dass es keine Fördergruppe mehr auf dem Standort Heringsdorf geben wird. Dabei hatte es der Vorstand allerdings versäumt, die finanziellen Möglichkeiten auszuschöpfen, wobei Unkenntnis über die Möglichkeiten im Spiel war. Der Vorstand ist auch nach unserem Hinweis auf diese Möglichkeit nicht bereit, die Entscheidung zurückzunehmen. Warum das alles so ist, wird auch kein Redakteur einer Heimatzeitung erfahren.

      Zu Ihrem Hinweis auf den Stellenwert: Wir haben den Eindruck gewinnen müssen, dass der wirtschaftliche Erfolg einen hohen Stellenwert hat.

      Noch ein wenig Zusatzlektüre , zum Thema, wie Medien welche Geschichten verarbeiten und welche warum wenig Chancen haben, überhaupt erwähnt zu werden.

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    2. Edward12.4.12

      und sie hat's doch getan: Artikel der Usedom-Ausgabe der OZ vom 05.04. Richtig nacherzählt?

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    3. Sie hat es getan, weil sich die zweite betroffene Familie an die OZ gewandt hatte. Ich hatte davon abgeraten, da es nur Zeitvergeudung für uns wäre, Zeit, die wir brauchen, um einen Ausweg zu finden. Meine Frau nahm den Gesprächstermin sicherheitshalber auch und dennoch wahr, weil es eine schwierige Materie ist, die umfassend erklärt werden musste. Die Autorin hat es richtig nacherzählt.

      Das wird uns nichts bringen, der OZ dagegen eine umfangreiche Geschichte und den Lesern etwas Aufklärung über den verantwortungslosen Umgang des Ev. Diakoniewerkes mit zwei Behinderten und deren Familien. Den Schleckerfrauen haben die Schlagzeilen auch nichts gebracht.

      Ansonsten noch zur Erläuterung: Das Sozialamt des Kreises und die KOF Thüringen hatten sofort nach Bekanntgabe, die Fördergruppe zu schließen, also lange vor Erscheinen des Artikels begonnen, Abhilfe zu schaffen, die es aber bis heute nicht gibt.

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