15. Februar 2012

Langweiler des Tages (aktualisiert)

Nutzt die OZ Blickpunktseiten oder mehrere Spalten anderswo im Blatt, um für Bücher Reklame zu schieben, tut sie es zumeist für die falschen, weil unergiebigen, langweiligen Bücher, z. B. für das schrottige Buch des Herrn Zu.
Das hört nicht auf. Heute beglückt die OZ die Leser mit einer Blickpunktseite über ein Buch, das Honeckers letzte Aufzeichnungen enthält, u.a. mit dieser Frage:
Krenz und Genossen: Was wurde aus der DDR-Elite?
Genannt werden Günter Schabowski, Margot Honecker, Hans Modrow und Egon Krenz (für Fenz).

Interessieren sich tatsächlich Leute dafür, was aus den Bonzen wurde? Wenn ja, warum interessiert sich keine OZ und kein anderes Blatt seit mehr als 20 Jahren für jene Typen - der tatsächlichen Elite -, die bildlich in zweiter und dritter Reihe hinter den Obergenossen wirkten und die ebenso verantwortlich sind, jene also, die die Entscheidungen vorbreiteten, jene die dafür sorgten, dass die Entscheidungen durchgesetzt wurden, jene, die Gesetzestexte oder Parteitagsmaterial erdachten. Was ist z.B. aus jenen Leuten geworden, die die Lager erdachten (die die Idee im Grunde kopierten) und planten, in denen jene konzentriert festgehalten werden sollten, die sich an Volksaufständen beteiligten?
Darüber etwas zu erfahren, ist natürlich entschieden schwerer, als irgendwo abzuschreiben, was die überlebenden Obergenossen Rentner jetzt tun und lassen, wäre aber wohl wesentlich ergiebiger gewesen, allerdings wohl nur, wäre vor mindestens zehn Jahren nachgeforscht worden.

Nachtrag:
Die OZ hat bereits einen Leserbrief zum Thema erhalten (Danke für den Hinweis), der inhaltlich mehr Substanz als der OZ Beitrag mit altbekannten Kolportagen enthält.
Der Witz ist, dass der Brief kostenlos gelesen werden kann, die Blickpunktseite gegen Geld.

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