15. Februar 2012

Kommentar zum Kommentar

Sicher kann so über das Urteil zu Vergütung von Professoren geschrieben werden, wie es die OZ tut:
Hunderte Professoren im Norden können auf mehr Geld hoffen
Viele Hochschul-Dozenten in MV verdienen nicht mehr als Regionalschul-Lehrer. Karlsruher Gericht verlangt Aufstockung. ...
Natürlich kann das Urteil so eindimensional kommentiert werden, wie es in der OZ steht, ohne z.B. endlich das Beamtentum der Professoren infrage zu stellen:
Schlecht bezahlte Professoren
Lieber gut statt billig
Gut 3800 Euro monatlich bekommt ein Junior-Professor im Monat, in der nächsten Gehaltsstufe sind es 550 Euro mehr. Von solchen Löhnen können die meisten Arbeitnehmer in MV nur träumen. Jetzt sollen Professoren noch mehr bekommen, hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Ist das gerecht?
Gerechtigkeit ist der falsche Maßstab, wenn es um Bezahlung geht. ...
Das ist vollkommen richtig, denn wer sieht es als gerecht an, dass Redakteure an Tagezeitungen schon mit sieben bis zehn Jahren Berufserfahrung mehr verdienen als ein Juniorprofessor zumal wenn der Nachdenkende sich die Zeit genommen hat, ausführlich im OZ-Blog zu lesen?

Solch ein Kommentar wäre in der OZ nicht denkbar:
AN DREISTIGKEIT SCHWER ZU ÜBERBIETEN
Professoren helfen Professoren
Die Karlsruher Entscheidung über die Professorengehälter ist an Dreistigkeit schwer zu überbieten. Keine Frage, die neue W-Kategorie von Profs, 2005 unter Edelgard Bulmahn eingeführt, soll ruhig mehr verdienen. Darum geht es aber nicht.
Erstens haben Professoren praktisch über sich selbst geurteilt. Verfassungsrichter kommen ja beinahe ausnahmslos selber von Lehrstühlen. Ihnen war die überfällige Reform des Professorenstandes schon immer ein Dorn im Auge. Jetzt war Gelegenheit, zurückzuschlagen. Der von juristisch geschulten Beamten durchtränkte und beherrschte Staat zementiert seine eigene Macht – und sorgt dafür, dass das auch künftig so bleibt.
Man muss sich die Schlüsselworte des Urteils in den Ohren klingen lassen, um zu wissen, was hier, zweitens, gespielt wird: Alimentationsprinzip, Leistungsgehälter im Sinne des Beamtenrechts. 
...

Vor allem für das Politikfeld mit dem größten Modernisierungsrückstand ist das Urteil ein Desaster: für die Bildung. ...
Nur so nebenbei dachte ich: Würde sich die Qualität der OZ verbessern, zahlte der Verlag den Redakteuren monatlich 550 Euro mehr? Ich hege berechtigte Zweifel.

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