20. Januar 2012

Beispiel falsch gewählt

Ein Kommentator aus dem chicen Hauptstadtbüro meinte:
Merkels Steuer-Spekulationen
Kanzlerin verfolgt mit der Transaktionssteuer machtpolitische Ziele.
Womit verfolgt sie das nicht? Das ist banal.
... Hält Merkel die Gefahr, dass dann die großen Finanzgeschäfte über London abgewickelt werden, für geringer als die Chance, mit der Finanztransaktionssteuer politisch bei den deutschen Wählern zu punkten? ...
Natürlich besteht das Risiko, dass dann die Finanzindustrie noch stärker nach London abwandert. ...
Warum besteht diese Gefahr?

Gesetzt den Fall, es würde eine Finanztransaktionssteuer in D. eingeführt und Finanzunternehmen würden dann in London handeln, müssten sie eine Kapitalverkehrsteuer (Börsenumsatzsteuer) zahlen:
In Großbritannien gibt es die Stamp duty reserve tax (SDRT), eine seit 1694 existierende Stempelsteuer für den Handel mit Aktien inländischer Gesellschaften an der Börse und der britische Staat nahm im Jahr 2007-08 hierdurch 6,1 Milliarden Euro ein. Aufgrund der Finanzkrise sanken die Steuereinnahmen im Jahr 2008-09 auf rund 4 Milliarden Euro.[4]
Solch eine Steuer gab es auch in D. Sie wurde 1991 abgeschafft. Also was soll der Quatsch mit London? Da gäbe es viele andere Handelsplätze ohne diese Steuer. London ist als Beispiel falsch gewählt.

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