Millionen-Investition ins Gasleitungsnetz
62 Millionen Euro stellte die Gasversorgung Vorpommern in den vergangenen 20 Jahren für ländliche Regionen zur Verfügung, um sie mit umweltfreundlichen Energieträger zu versorgen. ...Umweltfreundlicher Energieträger? Neinnein, kein Witz; das ist ernst gemeint, PR-ernst natürlich, so als würde das Gas nicht verbrannt und es entstünde kein CO2. Heilige Einfalt!
Dazu dies:
Dass Gaskraftwerke eine Übergangslösung – und als solche eventuell sogar sinnstiftend – wären, lässt sich durchaus bezweifeln angesichts der Bemühungen, auch noch den letzten fossilen Energieträger aus diesem Planeten zu pressen und zu verfeuern. Dabei käme für eine langfristige Verwendung von Gaskraftwerken viel eher noch die Verknüpfung mit alternativen Energien infrage: Überschüssiger Strom aus Wind- und Solaranlagen kann via Elektrolyse aus Wasser und Kohlenstoff Methan erzeugen, also synthetisches Erdgas. Das ließe sich speichern, transportieren und bei Bedarf in den GuD-Kraftwerken wieder in Strom zurückverwandeln. Das Erdgasnetz übernähme auf diese Weise die Rolle eines Stromspeichers – oder könnte in kalten Wintern die Bude schön wärmen.Ein wenig Schönschreiberei geht so:
2007 wurden Netz und Vertrieb voneinander getrennt und in eigenständige Gesellschaften überführt. „Beide arbeiten erfolgreich, auch wenn wir eingestehen müssen, dass wir mit der Öffnung des Gasmarktes nicht zu den billigsten Anbietern gehören und deshalb etwa 20 Prozent der Liefermenge verloren haben“ ...Gehört nicht zu den billigsten?
Ich habe verglichen, was sich die
Gebe ich auf dem Vergleichsportal Verivox
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für mindestens zwölf Monate ein und verzichte auf diese:
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erhalte ich 28 Anbieter; Gasversorgung Vorpommern ist nicht einmal dabei. Der günstigste Anbieter brächte eine Ersparnis von 485 Euro pro Jahr, der an 28. Stelle noch 93 Euro bei einem Verbrauch von 20000 kWh/a.
Nehme ich auch noch die Preisgarantie heraus (würde ich niemals tun), ist die Gasversorgung Vorpommern mit dem Basistarif an 76. Stelle bei einer Auswahl von 82 Anbietern. Die Redakteurin nimmt einfach hin, dass der Gasversorger schwafelt, nicht zu den billigsten zu gehören. Er gehört zu den teuersten, die Gas in Vorpommern anbieten und bietet noch nicht einmal ein Jahr Preisgarantie. Das sind die einfachen Fakten, die die OZ mit PR-Quark verdeckte.
Noch dies:
Die Pfründe, mit denen gewuchert werden könne, sei aber die Nähe (Häh?) und das Engagement in der Region. „Wir unterstützen Kultur- und Sportvereine. Dazu gehören das Usedomer Musikfestival, Jugendkochwettbewerbe (Wie viele Jugendliche werden gekocht? Ist das nicht verboten?) und die Handballer des HSV Insel Usedom“ ...Ich bin kein Gaskunde, weil ich kein Gas verbrenne. Wäre ich einer, würde ich mich aber schön bei der Gasversorgung Vp. bedanken, dass mein Geld nicht für die Versorgung mit Gas sondern auch für die Versorgung von Vereinen und Festivals ausgegeben wird; wofür wohl noch? Keine Nachfrage.
Na ja . PR-Quark würde ich das nicht nennen. Aber reine PR ist es tatsächlich.
AntwortenLöschenFür mich ist der entscheidende Unterschied zwischen PR und einem Unternehmensporträt in der Zeitung, dass es einen Anlass gibt, um über das Unternehmen zu schreiben. Und dieser Anlass muss im öffentlichen Interesse liegen, was gegeben ist, wenn von einem Ereignis berichtet wird. Aber ich habe vergeblich gesucht, warum über die Gasversorgung Vorpommern berichtet wird. Also ist der Artikel reine PR. Im Berliner Raum lägen garantiert schon Abmahnschreiben beim Verlag.
Die Preiserhöhung per 1.Oktober war für mich übrigens der Anlass, den Anbieter zu wechseln. Deshalb noch ein Tipp für alle, die den von lupe immer wieder angepriesenen Verivox-Rechner nutzen wollen: erstens sind nicht alle Anbieter enthalten (man muss nämlich zahlen, um da rein zu kommen), zweitens sind die angeblich besten meist nicht koscher und drittens stimmen die Rechnungnen oft nicht. Selbst nachgerechnet an Hand der Preistabelle habe ich oft ein anderes Ergebnis erhalten. Also nicht blind vertrauen.
@ Edward
AntwortenLöschenIch habe Verivox nicht angepriesen, sondern genutzt. Natürlich gibt es andere Anbieter. Selbstverständlich ist es immer angeraten, mehrere Vergleiche anzustellen und mit den tatsächlichen Angeboten der Lieferanten zu vergleichen.
Davon unberührt bleibt es dabei: Gasversorgung Vorpommern (die wie die OZ hier zu Hause zu sein vorgibt, sich jedoch nur hier häuslich niedergelassen hat) gehört zu den Unternehmen, die Gas am teuersten an vorpommersche Verbraucher liefern.