25. August 2011

Peinlich, wenn der Chefredakteur versucht zu kommentieren

Oje, der Chefredakteur schwadronierte, denn das ist nie und nimmer ein Kommentar, sondern Geschreibsel:
Es läuft auf Rot-Schwarz hinaus
Die OZ-Umfrage zur Landtagswahl und was sich ablesen lässt.
Die Ergebnisse würden an Aussagekraft einbüßen, schriebe die OZ auf, was sich sich so nicht ablesen lässt, sondern nur, wenn alle Daten genannt würden.
Die OSTSEE-ZEITUNG liefert heute den wohl letzten großen Stimmungstest vor der Landtagswahl am 4. September ab. Danach liegt die SPD stabil bei 34 Prozent Stimmanteil und würde ganz klar als Sieger aus der Wahl hervorgehen. ...
Ja ist ganz klar? Wieso vergisst die OZ grundsätzlich, die statistischen Fehler zu nennen? Dann wäre nämlich womöglich überhaupt nicht von einem klaren Vorsprung die Schreibe. Welchen Sinn die Vorwahlumfrageergebnisse überhaupt haben, ist mir nur klar, wenn ich bedenke, wie schnell sich damit Spalten füllen lassen. Würden die möglichen statistsischen Abweihungen angegeben, hätte sich nämlich der Chefredakteur diesen FDP-/NPD-Quark sparen müssen:
Neu an der OZ-Umfrage ist, dass es die FDP doch noch schaffen könnte. ... Mit einem massiven Aufgebot an Bundesprominenz (Westerwelle, Bahr, Niebel, Rösler, Leutheuser-Schnarrenberger) versuchten die Liberalen in den letzten Tagen, an der Küste noch Boden gutzumachen und für ihre Politik zu werben.

Möglicherweise hat das ja geholfen.
Möglicherweise auch nicht, wer weiß? Es ist reine Spekulation, für die der Chefredakteur Geld vom Verlag und der von Ihnen verlangt.
Die schlechte Nachricht: Auch der rechtsextremen NPD, die ebenfalls in den letzten Umfragen konstant unter fünf Prozent gelegen hatte, könnte der Wiedereinzug ins Parlament noch gelingen. Hier wird wahrscheinlich letztlich die Wahlbeteiligung entscheiden.
Ja, wahrscheinlich, siehe oben.
Je mehr Menschen überhaupt wählen, umso weniger wert sind die Stimmen der NPD. Andersherum: Bei geringer Wahlbeteiligung steigen die Chancen der Rechtsextremen. Insofern gilt: Wer nicht wählt, wählt am Ende doch!
Wenn ich etwas verabscheue, ist es außer allem Militärischen/Militaristischen solch ein Mist: Wer nicht wählt, wählt doch. Das ist eine indirekte Aufforderung zu wählen und wer es nicht tut, unterstützt die NPD. Das erinnert mich an diesen Mist. Wenn Sie den alten Eintrag gelesen haben, werden Sie merken, dass sich nichts in der OZ zum Besseren geändert hat.

Ich erinnere auch daran, wie die OZ aufdringlich Reklame für die blödsinnige Impfung gegen die Schweinegrippe machte und hoffe nur, dass die Masse wieder so besonnen reagiert wie damals und sich und anderen sagt:
Ihr könnt uns mal am Tüffel tuten. Wer Demokratie aufs Wählen reduziert und ansonsten indirekt Ruhe als 1. Bürgerpflicht proklamiert (daher die zahllosen Schönschriften), hat bei mir verloren.

2 Kommentare:

  1. Anonym25.8.11

    Nochmal Pispers
    So funktioniert Regierungsarbeit

    und am Besten hats Hagen Rether formuliert:
    Das ist Demokratie, wenn man sich aussuchen kann, wer einen verarscht.

    AntwortenLöschen
  2. Anonym25.8.11

    Es läuft auf's blaue hinaus.......

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google