2. Juli 2011

Lager am Bodden soll Berliner Atommüll aufnehmen (aktualisiert

Das müssen Greifswalder OZ-Leser unbedingt über die Energiewerke Nord wissen:
Seetaugliche Werkfeuerwehr
Kameraden üben Fahrmanöver in der Nähe der Ostsee-Pipeline.
Motorboot fahren will gelernt sein. ...
Danke, da brach die Lesehemmung über mich herein.

Es ist unverschämt, was OZ-Lesern als kritischer Hochwertjournalismus verkauft wird. Dabei sind haufenweise Fragen zu den Energiewerken Nord ungeklärt. Ich verweise heute auf einen Artikel (Danke für den Hinweis darauf!), der der OZ Anlass sein müsste, sofort nachzufragen und sich nicht mit irgendwelchem Käse von der PR-Tante der EWN abspeisen zu lassen wie bisher.


Weil das Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Wannsee seine Kapazitätsgrenze in zwei Jahren erreicht, prüft der Senat jetzt neue Lagermöglichkeiten. Eine Alternative wäre in Mecklenburg-Vorpommern. ...
 Rund 90 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle werden jährlich im Zwischenlager angeliefert. ... Der Müll kommt zu 60 Prozent aus der Forschung. Ebenso werden hier die strahlenden Reste von Röntgengeräten und Rauchmeldern aus den 70er-Jahren deponiert.
 ... Das Berliner Zwischenlager ist zu 90 Prozent voll. Etwa 25 Container und 450 Fässer mit Atommüll stehen derzeit unter dem Dach des Zwischenlagers.
 „In zwei Jahren etwa ist das Lager voll“, sagt Christian Walther, Sprecher der zuständigen Bildungsverwaltung. ...
 Der erste Blick, sagt Christian Walther, richte sich dabei natürlich über die Landesgrenzen nach Brandenburg. „Allerdings ist Brandenburg nur wenig geneigt, Abfälle anzunehmen, die in einem anderen Bundesland produziert worden sind.“ Zudem befindet sich die Landessammelstelle Brandenburgs in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Gelände eines ehemaligen Schulungsreaktors in Lubmin. Dort bestätigt man, ausreichend Platz zu haben. „Hier können Container angemietet werden“, sagt die Sprecherin des Betreibers Energiewerke Nord (EWN), Marlies Philipp.
 „Der Senat soll prüfen, ob das Zwischenlager Nord in Lubmin auch Kapazitäten für die Abfälle aus Berlin zu günstigen Kosten zur Verfügung stellen könnte“, sagt der SPD-Abgeordnete Holger Thärichen. Das in einem nur dünn besiedelten Gebiet liegende Zwischenlager ist auch im Gespräch, bundesweites Zwischenlager zu werden, bis eine endgültige Lösung gefunden worden ist. ...

Nachtrag, 4. Juli:

Nachdem der OZ-Korrespondent dem Lügner und Urknaller gehuldigt hatte, widmete er sich den jüngsten Einlagerungsbemühungen.

7 Kommentare:

  1. Anonym2.7.11

    Eine endgültige Lösung wird es für Atommüll nie und nirgendwo geben!

    Lubmin solte eigentlich nur ein Lager für die Reste der DDR Krafwerke sein und
    wird nun peu a peu das nächste "Atomklo".

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  2. Edgar3.7.11

    Atommüll ist nicht gleich Atommüll. Es handelt sich hier um schwachradioaktives Material. Also was in Karnkenhäusern und Forschung anfällt. Was soll dagegen stehen? Bisher nur Rechtliches, also Korrigierbares. Sachliches jedenfalls nicht.
    Aufhorchen lässt mich jedoch: Das in einem nur dünn besiedelten Gebiet liegende Zwischenlager ist auch im Gespräch, bundesweites Zwischenlager zu werden, bis eine endgültige Lösung gefunden worden ist Das hört sich nicht so an, als ob das noch auf schwachradioaktiven Müll beschränkt wäre.

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  3. Anonym3.7.11

    @Edgar

    Alles nich so schlimm und was soll man schon dagegen haben, es ist sicher mit harmlosen Puderzucker vergleichbar!?

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  4. Ich erfuhr, dass der Schweriner OZ-Korrespondent auf den Artikel hingewiesen wurde. Doch der hatte mit der Verherrlichung des Lügners und Urknallers Ringstorff zu tun.

    Es sollen 300 Fässer mit schwach radioaktiven Abfällen aus der Medizin untergebracht werden.

    Ob die Umlagerung von Berlin nach Lubmin rechtlich zulässig ist? Könnte ja der Korrespondent herausfinden, wenn er wollte.

    @Edgar
    Genau, das mit dem dünn besiedelten Vorpommern ist nicht nur verdächtig, sondern zeigt, dass es auf die paar Pommern und Urlauber (sollte im Sommer etwas passieren) nicht so ankommt, falls im Atommüllager etwas schiefgeht. Ansonsten zeigt sich wieder, dass das Versprechen, nur Atommüll aus DDR-Atomanlagen zu lagern von Anfang an verlogen war und von den Umweltverbänden von Anfang an als Lüge bezeichnet wurde. Dabei halte ich es für unerheblich, wie hoch die Strahlenbelastung ist.

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  5. Edward3.7.11

    die rechtliche Zulässigkeit will Berlin ja gerade prüfen. Aber warum soll es nicht möglich sein, ein Abkommen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Berlin zu schließen wie es zwischen M-V und Brandenburg schon besteht?

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  6. Anonym4.7.11

    an Edward,

    Warum soll denn der Müll hierher? Es muss ein Endlager gefunden werden und sonst nichts!

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  7. Edward4.7.11

    @Anonym
    Schwachradioaktiver Müll kommt in kein Endlager. Der kann in relativ kurzer Zeit freigemessen werden. das ist doch der springende Punkt.
    Deswegen ist Attommüll nicht gleich Atommüll. Nur Demagogen machen da keinen Unterschied.

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