18. Januar 2011

Was wurde denn da gebraten?

Wenn es um den Langweiler des Tages geht, kann die Greifswalder Redaktion heute mithalten:
Wenn Greifswalds Modezar zur Luftgitarre greift
Modezar ist jemand, der einen Laden für Herrenmoden besitzt? Aus Sicht der Modernisiererin sehr wohl. Aus meiner Sicht ist der Mann einer von ungezählten Krämern. Auch sonst ist der Begriff Modezar bildlich längst ausgelutscht.

Wer nun gegen Geld wissen wollte, was denn passierte, als der Mann zur Luftgitarre griff (Geht das?), wurde enttäuscht. Doch dazu gleich mehr.
Beste Feierstimmung im VIP-Bereich (Gemeint war VIP-Lounge; wenn schon, denn schon. Warum das Vermengen von Englischem und Deutschem in einem Begriff? Erinnert mich an den Nürnberger Bratwurst-Point.) beim Puhdys-Konzert in der Mehrzweckhalle. ...
So begint der Fließtext:
Langjähriger Puhdys-Fan ist Bernd Ropella, Inhaber des gleichnamigen Optikers in der Innenstadt. ...
Ropella ist Inhaber eines Optikers? Ist er so etwas wie ein Sklavenhalter? Was ist das für ein Blödsinn?

Zwei Sätze weiter:
um Freikarten für die Band Stern Kombo Meissen zu ergattern. ...
Die Combo heißt Stern Combo Meißen.

Hier der Anlass für die Schlagzeile:
Dafür hat der Inhaber des Modehauses in der Langen Straße am Sonntagabend mit deutlichem Abstand die eindrucksvollste Luftgitarren-Darstellung dargeboten. ...

Das Geschreibsel ist eine Riesenbratwurst.

4 Kommentare:

  1. Anonym18.1.11

    Ebenfalls Greifswalder Ausgabe der Ostsee-Zeitung; schon gelesen? Alexander Müller tritt nach seinem Rücktritt aufgrund homophober Ausfälle gegenüber seinem früheren Herausgeber nach und berichtet in eigener Sache: http://blog.17vier.de/?p=12806 Haben die schon mal was von Qualitätssicherung gehört?

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  2. Edward18.1.11

    Gott, wie interessant. >:->
    Erst dachte ich, dass eine neue Volontärin sich mit diesen Gassenhauer ausprobiert hat. Aber wie ich dem Papier entnehme, hat das die Modernisiererin höchstselbst geschrieben! Und ich dachte, sie wäre mit dem Auftrag eines investigativen Journalismus von Rügen nach Greifswald versetzt worden. Na ja, in höhere, sprich VIP-Kreise hat sie es ja offensichtlich schon geschafft.
    Eine Rubrik "Stadtgespräch" ist schon eine gute Idee. Aber sollte die VIP-Lounge bei einem Konzert tatsächlich Stadtgespräch sein?

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  3. "Haben die schon mal was von Qualitätssicherung gehört?"
    Bestimmt, doch Seitenverfüllen um fast jeden Preis geht vor. Ansonsten Lokalchef fragen.

    "mit dem Auftrag eines investigativen Journalismus von Rügen nach Greifswald versetzt worden"
    Wohl nicht, denn in der OZ stand vieldeutig, sie solle die Reaktion modernisieren. Was dabei herausgekommen ist, haben wir ja nun schon viel zu oft lesen müssen und war auch heute zu besichtigen.
    Wenn das die modernisierte OZ sein soll - na dann danke.

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  4. Bei diesem neuen Society-Report ist die Grenze zum Anzeigenblättchen wirklich überschritten. Die Redaktion in der Bachstraße ist sich für nichts zu schade. Schlimm nur, dass ich denke (die Leserbriefe um den Silvesterball noch im Kopf), viele GreifswalderInnen interessiert dieser Unfug wirklich.

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