25. November 2010

Leser fragen und damit Geld machen

Immer wieder fällt auf, dass sich OZ-Redakteure zu Nachrichtenvermittlern aufschwingen, obwohl sie häufig keine Nachrichten, sondern Unsinn oder Spekulationen verbreiten. Dabei hätten sie, wären sie nicht so unsagbar arrogant und bildlich unbeweglich, eine unversiegbare, kostenlose Quelle an Hintergrund- und Nachrichtenwissen: die Leser.

Besonders fiel mir das auf, als die OZ mehrfach Lügen und Märchen verschiedener Art über das Giftschleuderprojekt am Bodden verbreitete und dafür Geld verlangte. Zumindest ein Leser wurde bildlich abgebürstet, der sein Wissen der OZ schenken wollte, damit sie damit Geld verdient. Ein Konzept Sackundiger zur Energieversorgung wurde in der OZ nie erwähnt, ebenso nie das überarbeitete Konzept.

In dieser Woche nun berichteten gleich zwei Greifswalder Aufsatzschreiber über das Zwischenlager am Bodden, über das nur berichtet wird, weil Proteste gegen einen Castortranspot in das Lager angekündigt wurden. Umstrukturierer und Modernisiererin blamierten sich bildlich bis auf die Knochen, zumal unfähig und nicht willens, weder Leserhinweise anzunehmen und mit Nachrichten darauf zu reagieren, als auch Hintergrund zu liefern. Mit solchen Aufschreibereien machen sie sich zum Diener von Unternehmen usw., statt den zahlenden Lesern zu dienen, indem sie tatsächlichen kritischen Hochwertjournalismus betreiben.

Ich gehe noch weiter:
Was spricht denn dagegen, dass Redakteure, wenn sie ein Thema bearbeiten wollen, ihre Leser befragen, was sie dazu wissen wollen. Ginge es um interessante, bewegende Themen, könnten die Redaktionen sicher mit Fragen rechnen - wohl erst nach einer Anlaufzeit; die meisten Leser wären nämlich überrascht, dass plötzlich so mit ihnen umgegangen wird. Könnte natürlich passieren, dass geantwortet wird: "Wer mit wem?" und Liebesverhältnisse gemeint sind.

Redaktionen sollten auch endlich dafür sorgen, dass sie Informanten haben. Dieses Urteil sollte sie dabei beflügeln, denn längst nicht alles, was mitgeteilt wird, ist Geheimnisverrat.

Redaktionen könnten sogar ihre Leser befragen, welche Themen Redakteure in der Zeitung ausbreiten sollen, wenn die Redakteure es denn ausbreiten könnten.

Wenn das alles nicht in der Macht oder im Interesse der Redaktionen sein sollte (Wieso?) - warum wird dann nicht wenigstens Leserhinweisen nach Veröffentlichung eines halbgewalkten Artikels nachgegangen, um im Nachhinein Hintergrund zu liefern, Falsches richtigzustellen oder auch einfach nur Rechenaufgaben mit Hilfe von Lesern richtig zu lösen.

Ganz nebenbei: Dann könnte ich mein Blog stillegen.

Das waren einfach nur so ein paar Gedanken, allerdings nicht meine ersten heute morgen.

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