Offene Fragen

Ein indirektes Eingeständnis des Usedomer Lokalchefs, mit der sog. Fest-Berichterstattung nicht das in der Zeitung zu behandeln, was tatsächlich alle Leser betrifft und vor allem von Bedeutung ist:

Die Lohndebatte ist längst überfällig

Warum wird sie nicht seit mindestens zehn Jahren in der Zeitung geführt?
Warum ist die Lokalredaktion nicht in der Lage, hier Meinungsführer zu sein?
Warum gibt sich die Redaktion mit Hoppsassa-Tralala-Artikeln in Massen zufrieden (und die Leser auch)?
Mein Eindruck nicht erst seit heute: Die Redaktion ist weder willens noch in der Lage dazu.

Ein Geograf hat den Unternehmern und Behörden bittere Wahrheiten gesagt: Beschäftigungspolitik in der Region Ostvorpommern braucht Mut, Ideen und Eiltempo.
Außerhalb des Protokolls und dennoch so laut und deutlich, dass es nicht zu überhören war, sprach Dr. Michael Heinz gestern Klartext. Und zwar mit ironischem Unterton:
„Schön, dass Sie das Thema Lohn und Gehalt angesprochen haben, aber mit Verlaub — wir müssten längst viel weiter sein!“. ...

Interessant wäre doch wohl die Antwort auf die Frage gewesen, warum er das nicht innerhalb des Protokolls sagte. Selbst so etwas ist schon zu viel vom Lokalchef verlangt.

Nach 20 Jahren Abwanderung aus den seit 20 Jahren bekannten Gründen eine Konferenz zum Thema abzuhalten, ist natürlich Quatsch, weil die Konferenz aber auch nichts ändern wird. Hier ein paar Erkenntniss nach 20 Jahren Abwanderung vor allem junger Leute:

In ihrem Bemühen, sich künftig flexible und leistungsstarke Mitarbeiter auf allen Ebenen zu sichern, eint sie die gleiche, schier erdrückende Last der aktuellen demografischen Entwicklung in Ostvorpommern. 

... die die Unternehmen selbst verursacht haben. Darüber steht jedoch nichts im Artikel.

Es fehlt an gutem Berufsnachwuchs, junge Leute wandern ab, viele ältere Arbeitnehmer scheiden in den nächsten Jahren aus, ihr Ersatz ist ernsthaft gefährdet. ...

Was ist daran neu?