14. Juli 2009

Offene Fragen

Über Großprojekte berichten Medien allzu gern, auch wenn hinter ihnen oft nichts oder nicht viel steckt, zuletzt ganzseitig über das Sahara-Projekt am 17. Juni, heute wieder, auf der Wirtschaftsseite:
Ökostrom aus der Sahara
Der europäische Strombedarf könnte schon in wenigen Jahren zum erheblichen Teil mit klimafreundlichem Solarstrom aus der nordafrikanischen Wüste gedeckt werden. Zwölf Großunternehmen unterzeichneten gestern in München eine Vereinbarung zum Bau großer Solarkraftwerke in der Sahara. Sie sollen die Energieversorgung Europas revolutionieren.
Aber was ist tatsächlich passiert. Das ist erst weit unten nachzulesen:
An der Unterzeichnung der Absichtserklärung nahm gestern auch eine Vertreterin der Arabischen Liga teil.
Sie bekundeten ihre Absicht, sonst nichts. Statt ausgewogen zu berichten, wurden lediglich im letzten Absatz die Bedenken eines Kritikers genannt.

Nicht zur Sprache kam, wie ökologisch es denn sein soll, die Leitungen, Isolierungen, Einspeis- und Umwandlerstationen herzustellen, zu transportieren, verlegen und zu installieren. Nichts las ich über die Leitungsverluste.
Nichts las ich darüber, ob die beteiligten Konzerne erst dann das Projekt überhaupt planen würden, wenn einigermaßen klar ist, mit wie viel Steuergeld die europäischen Staaten das Geschäft subventionieren.
Kein Wort verlor die OZ über den Gedanken, dass die Großkonzerne mit der Ankündigung eines solchen Projektes als die großartigen Klimaretter angesehen werden wollen.
Nichts schrieb die OZ zu dem Thema "Konzentration der Energieerzeugung", die sich die Konzerne mit solch einem Projekt sichern würden.
Wer würde die Spiegelflächen nach jedem Sandsturm putzen?
Im Übrigen verweise ich auf diesen und diesen Texthinweis.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google