13. Juli 2009

"Versorgung aus regenerativen Energiequellen bis 2050 realisierbar"

Noch so ein von der OZ ungeliebtes Thema, die Energieversorgung in der Zukunft, ungeliebt, obwohl oder weil am Bodden ein Kohlekraftwerk gebaut werden soll.

Dazu hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), ein wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung, im Mai ein Thesenpapier herausgegeben, das von der OZ nicht wahrgenommen wurde. Dessen Zusammenfassung beginnt so:

Eine Stromversorgung aus regenerativen Energiequellen ist für Deutschland wie für die
meisten Industrieländer bis zum Jahr 2050 realisierbar. Unter bestimmten
Bedingungen kann eine Stromversorgung auf der Basis regenerativer Energiequellen
ab 2020 sogar kostengünstiger sein als eine Stromversorgung auf der Basis fossiler
Energieträger. ...

Vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele kommen für den Zeitraum bis 2050
ernsthaft nur die Alternativen Kohle mit CCS oder erneuerbare Energien infrage. ... Die Option Kohle mit CCS ist derzeit noch mit erheblichen Unsicherheiten... verbunden. Solange diese offenen Fragen nicht geklärt sind, sollte deshalb keine politische Weichenstellung zugunsten von CCS getroffen werden. ...

Eindeutig urteilt der Rat über Kohlekraftwerke:

Aufgrund des Systemgegensatzes zwischen Kraftwerken, die technisch-ökonomisch
auf Grundlast angelegt sind, und stark fluktuierenden regenerativen Energiequellen ist
der geplante Neubau von erheblichen Kapazitäten von Kohlekraftwerken mit einer
Übergangsstrategie auf eine vollständig regenerative Energieversorgung unvereinbar.
Die derzeitigen Neubauplanungen für Kohlekraftwerke stehen daher in krassem
Gegensatz zur notwendigen Weiterentwicklung des deutschen Elektrizitätssystems hin
zu einem langfristig nachhaltigen und klimaverträglichen Energieversorgungssystem.
Die aktuelle Debatte um die „Alternative“ Kohle oder Kernenergie ist irreführend, denn
beide Optionen resultieren in einer grundlastorientierten Elektrizitätsversorgung. ...

Davon erfahren die bald mehr zahlenden Leser nichts. Stattdessen wurden den Lesern etliche Lügen von Kraftwerksbefürwortern verkauft und lang und breit über geplante Windparks berichtet, letzteres, ohne einen Zusammenhang zu dem Thesenpapier des SRU herzustellen.

Dieses Qualitätsniveau will die OZ trotz angekündigter Preiserhöhung nicht verändern, denn:
Unsere Redakteure ... sorgen dafür, dass Sie jeden Tag mit der OZ ... ein qualitativ hochwertiges und informatives Produkt in der Hand halten. Das soll auch so bleiben.

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