13. Juli 2009

Themen gibt es!

Angesichts der angekündigten Preiserhöhung wirkt es lächerlich, wie sich die OZ ein ums andere Thema entgehen lässt. Zwei Beispiele:

Mit Social Networks zurück in die Zukunft

... Lee Bryant versteht es zu provozieren: Der Unternehmensberater aus London stellt nämlich die Frage, ob nicht das 20. Jahrhundert mit seiner Massenproduktion, Massenvernichtung und dem Konsum der Massen ein gefährliches Experiment war und wir jetzt auf dem Weg "zurück" zu einer Kultur kleinerer und besser überschaubaren Einheiten sind.

Für ihn stellt also nicht das Internet und der mit ihm einhergehende Medienwandel eine Bedrohung dar, sondern er sieht eher das zurückliegende Jahrhundert als gefährliches Experiment der Gleichmacherei und der Unterwerfung unter Skalenerträge (Economies of Scale) in allen Bereichen. ...

Eine Überlebensfrage unseres Jahrhunderts ist die Energie. Hier schlagen uns gerade eine Reihe großer Konzerne vor, Europas Strom künftig mit einem riesigen Solarfeld in Afrika zu produzieren. Gleichzeitig arbeiten andere Forscher daran zu zeigen, dass in Deutschland Energie auch dezentral hergestellt werden kann, in dem Solarkraft, Windenergie, Biomasse und Wasserkraft in kleinen, vorrangig lokal versorgenden Einheiten intelligent kombiniert werden.

Hier ist das Thema:

Es gibt ihn also schon, den Wettstreit zwischen einerseits großen, zentralistisch und pyramidal organisierten Einheiten und andererseits kleinen, dezentralen, dafür aber hoch vernetzt und flexibel operierenden Wettbewerbern. In diesem Sinne kann es sich durchaus lohnen, konservativ zu sein. Nur darf die Perspektive nicht nur die letzten 50 Jahre, sondern besser die letzten 500 Jahre umfassen.

Atomkraft? Bitte nie wieder! *update*

Allen Kraftwerks-Befürwortern sei es hier nochmals gesagt:

1. Atomkraft ist nicht umweltfreundlich!
2. Atomstrom ist nicht billig!
3. Atomenergie zieht immer staatlichen Zwang nach sich!
4. Die Gewinne aus dem Atomstrom ziehen die großen Energieerzeuger ab. Die Kosten trägt die Allgemeinheit - und jede Einzelne: Wir zahlen erstens als Kunden für den Strom sowieso und zweitens als Steuerzahlende für die auf die Allgemeinheit abgewälzten Kosten der Stromproduktion! ...

Jetzt ist auch der FOCUS (nicht die OZ, die hier zu Hause zu sein vorgibt und für die das ein Dauerthema sein müsste) auf den Trichter gekommen und berichtet in einem Artikel über die bis zum zig-fachen Overkill toxische Atomsuppe, die wir vermutlich bald in Lubmin zu liegen haben werden.

"In unmittelbarer Nähe der Stadt Karlsruhe lagern in einer stillgelegten Wiederaufbereitungsanlage (WAK) 60 000 Liter hochradioaktiver Atomsuppe", ist dort zu lesen. Und wo geht diese Suppe hin, die das Giftigste enthält, was die Atomindustrie überhaupt zu produzieren und der BürgerIn überzuhelfen hat? Ins "Zwischenlager" Lubmin! "Nach Angaben des Sprechers sind in der Brühe aus Salpetersäure rund 16,5 Kilogramm Plutonium, 500 Kilogramm Uran sowie eine Menge Spaltprodukte wie Cäsium oder Strontiumisotope enthalten. Weil die Spaltprodukte Hitze abgeben, müssen die Edelstahlbehälter immer gekühlt werden, berichtet der Sprecher."

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