29. Juli 2009

Banales mit Kaffeegrund

Eine Aneinanderreihung von Banalem lieferte der Stammlesern bereits bekannte Daueroptimist Thomas Pult in seinem Kommentar ab:
Firmenpleiten in MV
Fiese Krise
475 Firmenpleiten von Anfang Januar bis Ende Juni: Das ist die neueste schlimme Krisen-Nachricht aus Mecklenburg-Vorpommern.
... die übrigens nicht mit diesem Gesülze aus der OZ zusammenpasst:
In MV sind die Auftragsbücher im prägenden Schiffbau und im verarbeitenden Gewerbe auf Jahre gefüllt. Entsprechend unaufgeregt reagieren die Unternehmer hier auf das weltweite Finanzdesaster. Sie machen keine Geschäfte mit "Luftblasen", sie schöpfen produktiv Werte.
War nur so zur Erinnerung.


Jezt das Banale:
Die ohnehin karge Unternehmenslandschaft hat weitere Kahlschläge hinnehmen müssen, von denen alle betroffen sind: kleine Unternehmen genauso wie Mittelständler und die einzige im Land verbliebene Großindustrie - die Werften.
475 Insolvenzen: Hinter der nackten Zahl stehen Tausende Jobs, die zum Teil für immer verschwunden sind. Hinter den Jobs stehen Tausende Menschen, denen das Schlimmste passiert ist, was einem Arbeitnehmer und seiner Familie passieren kann. Die eigene Firma macht dicht, der monatliche Lohn bleibt aus. Dabei ging es noch vor einem Jahr vielen der jetzt zahlungsunfähigen Unternehmen blendend. Jetzt brechen nicht nur Aufträge weg, sondern knausern die Verursacher der Krise - die Banken - auch noch mit Krediten. Das ist so unmoralisch wie verantwortungslos.
Banken kennen keine Moral. Den Banken allein die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist falsch. Die Banken handelten verantwortungsvoll, weil sie ihren Aktionären noch größere Verluste ersparten.
Pult nimmt mit der einseitigen Schuldzuweisung die Regierenden und ihr Stimmvieh (das Sie bald wieder wählen dürfen, soll Demokratie sein) in Schutz oder weiß es nicht besser - das ist verantwortungslos.

Das Gesülze geht weiter:
Doch es gibt Hoffnung: Zum einen hat MV mit dem Tourismus ein kräftiges Standbein, das bislang sogar von der Krise profitiert.
Genau, bislang. Was hat die OZ seit 2007 nicht alles schöngeschrieben und die Leser dafür bezahlen lassen!
Zum anderen dürfte die Konjunktur die Talsohle durchschritten haben.
Ja, da hat er wohl in den Kaffeegrund geschaut, ein großer Fehler, denn die Arbeitslosigkeit wird zunehmen und was die Banken noch an Überraschungen zu bieten haben, wird sich noch zeigen.
Die Welt erlebt den größten Niedergang der Wirtschaft und Pult schwätzt von der durchschrittenen Talsohle, übrigens auch eine dieser unsäglichen Stanzen.
Wenn die Wirtschaft rechtzeitig wieder Tritt fasst - und hier stehen die Vorzeichen gut - wird die nächste Pleiten-Statistik weit freundlicher aussehen.
Wenn, ja wenn. Wir lesen uns wieder.

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