30. Oktober 2008

Kohlekraftwerk: Ministerielle Bedenken seit Februar nicht ausgeräumt

Welch eine Aufregung verbreitet die OZ! Mit einem plötzlich (aus welcher Versenkung?) aufgetauchten Schreiben aus dem Sozialministerium soll das Projekt Kohlekraftwerk beendet werden.

Dabei hatte dasselbe Ministerium bereits in einem Schreiben vom 14. Februar an das StAUN die selben Bedenken geäußert, wie in diesem Eintrag vom 15. September nachzulesen war, jedoch nicht in der OZ. Offensichtlich konnten die Bedenken in der Zwischenzeit nicht ausgeräumt werden.
Noch älter sind die Erkenntnisse über das gefährliche Bakterium:
Darüber berichteten Oliver Duty und Gerhard Hauk vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern bereits am 20. Juni 2007 während einer Tagung in Schlemmin.

Wäre irgendjemand in der OZ auf die Idee gekommen, das Schreiben vom Februar zur Kenntnis zu nehmen, würde jetzt niemand, vor allem keine top informierten Leser, aus allen bildlichen Wolken fallen.

Obwohl die Haltung des Sozial-/Gesundheitsministerium spätestens seit meinem Eintrag öffentlich bekannt war, tut die OZ so, als bräche nun urplötzlich ein Kalitionsstreit wegen dieser Bedenken aus. Wenn das tatsächlich so wäre, könnte die OZ an das Schreiben vom 14. Februar erinnern. Die Kraftwerksgegner dürfte einzig und allein interessieren, ob die schwerwiegenden und völlig berechtigten Bedenken ernst genommen werden oder vom StAUN bildlich mit flinker Hand vom Tisch gewischt werden, wie die 3400 Einwendungen Ende vergangenen Jahres. Mir z.B. ist der Koalitionsstreit scheißegal (Ich bitte um Entschuldigung; das musste mal geschreiben werden.).

Wenn die CDU jetzt aufheult, ist das völlig normal und deshalb nicht berichtenswert, denn diese Leute wollen die Dreckschleuder um jeden Preis. Würde das Kraftwerk verhindert, wüssten diese und andere Befürworter nicht, warum sie monatelang vor dem Investor im Kohledreck lagen.
Ihnen ist egal, dass die Umwelt und damit Tiere und Menschen Schaden nehmen werden.

Es gibt so viel Material, mit dem sich belegen lässt, dass das Kraftwerk in jeder Hinsicht überflüssig weil schädlich ist, dass die OZ Blickpunktseiten ohne Ende verfertigen könnte.
So haben Vertreter der Bürgerinitiative gegen das Kohlekraftwerk eine 49-seitige Broschüre veröffentlicht unter dem Titel " Öffentliches Interesse für Kohlekraftwerk? Elektroenergie - Preise - Arbeit", die den Landtagsabgeordneten zeigen sollte, worauf sie sich einlassen, wenn sie gegen die Volksinitiative stimmen. Diese Broschüre müsste Pflichtlektüre eines jeden Journalisten sein, der über das Kraftwerksvorhaben schreibt.

Was hatte die OZ-Mantelredaktion für die heutige Blickpunktseite ausgewählt? Jolie und Pitt in Potsdam, aber fast nie zu sehen - also eine komplette Seite über nichts!


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