10. Oktober 2008

Vergleiche, wem Vergleichen gegeben

Die Themensuche in den vorpommerschen Lokalredaktion ist schwierig. Doch manche Themen werden einfach ausgelassen bzw. es wird anderweitig ausdauernd recherchiert.
Schöne Beispiele liefert die Greifswalder Zeitung:

Eine Aktiengesellschaft, deren Aktien seit März vorigen Jahres an der Börsen gehandelt werden, wird von der Redaktion allein gelassen. Doch interessanten Lesestoff könnte liefern zu fragen, wie das Unternehmen durch die derzeitige Krise kommt, wie sich der Aktienkurs entwickelte und wie es im Unternehmen weitergehen soll, wenn die Krise zu einer Wirtschaftskrise wird (Sie wird, darauf ist Verlass.).

Da ich mit der Bloggerei keinen Cent verdiene, die Redakteure sehr wohl Geld verdienen - etwa so viel wie ein Hochschuldozent in MV, unabhängig davon, ob sie nachfragen oder nicht - überlasse ich das Nachfragen dennoch der Redaktion, auch wenn sie anderweitig schon seit Monaten schwer damit beschäftigt zu sein scheint.

Sehr einfach und fast ohne Zeitaufwand, und damit auch für bereits hart Recherchierende zu erledigen ist es, nachzuschauen, wie sich der Aktienkurs entwickelte. Ich schrieb darüber und verglich den Kurs mit zwei Indizes. Es zeigte sich, dass die Aktien des Greifswalder Unternehmens in den anderthalb Jahren schneller an Wert verloren als die Vergleichsindizes.

Nun gut, mailte mir ein Blogleser, doch was ist mit der Kursentwicklung innerhalb eines Monats. Erst da wurde es so richtig schlimm mit dem Kursverfall an den Börsen.

Also gut, hier der Vergleich für die vergangenen 30 Tage:


Wieder ist zu erkennen, dass der Aktienkurs des Greifswalder AG (blaue Linie) schneller fiel als die Vergleichindizes, der SDAX (die kleinen deutschen Werte, rote Linie) und der Dow Jones (die großen USA-Unternehmen, grüne Linie). Das ist nicht der Nachfrage wert? Ich kenne noch den scheußlichen Begriff vom Herunterbrechen globaler Themen auf die lokale Ebene. Erinnern Sie als zahlende OZ-Leser die Redaktion daran und verlangen Sie Auskunft.

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