10. Oktober 2008

Kohlekraftwerk: "Genehmigungsverfahren - eine Farce" (10)

Ob die OZ es wahrhaben will oder nicht, spielt keine Rolle, das Gequatsche des Minipräsidenten oder eines Ausschussvorsitzenden über das Gewährleisten eines rechtsstaatlichen Verfahrens für das Projekt Kohlekraftwerk sind Beiträge zur Volksverblödung, die die OZ an ihre Leser weitergab.
Nachweislich haben sog. unabhängige Gutachter Fehler begangen, Umstände nicht berücksichtigt usw. So wird das rechtsstaatliche Verfahren zur Farce:

16. Vergleich der Abwärmelasten KKW – 1 SKW+2 GuD führte zu falschen Ergebnissen:

Den enormen Kühlwasserverbrauch und die hohe Aufwärme der geplanten Kraftwerke möglichst zu relativieren und die Negativauswirkungen mit Hilfe gewissenloser Gutachter zu verharmlosen, erscheint aus Sicht des Antragstellers einigermaßen verständlich. Immerhin (vgl. dazu Kap.11, Text, Seite 8, Abb. 2) übersteigt die Kühlwasserentnahme aus der Spandowerhagener Wiek (1,33 GWB per a) den Zustrom aus der Peene (1,2 GWB) und bei einem Wärmeeintrag von 8 K in den Greifswalder Bodden räumen die Vorhabensträger selbst erhebliche, nachhaltige und teils nicht kompensierbare Umweltschäden ein! Doch gehen die Betrachtungen von BUCKMANN (Kap.11, Prognose der Ausbreitung von Abwärme aus Kraftwerken im Greifswalder Bodden) von falschen Voraussetzungen aus und kommen damit zu falschen Ergebnissen. Dies habe ich bereits in meinem Statement „Einfluss industrieller Abwärme auf das Ökosystem des Greifswalder Boddens“ am 16.01.2008 dem Wirtschaftsausschuss des Landtages M-V vorgetragen. ...

Das ehemalige Kernkraftwerk verbrauchte im Zeitraum 1973-1990, wenn man das pauschal en bloc betrachtet, 52 Milliarden m³ Kühlwasser. Weil die vier Kraftwerksblöcke im Einzelnen jedoch unterschiedliche Laufzeiten hatten, muss deren Gesamtkühlwasserverbrauch realistischerweise auf einen Wert von 42 Milliarden m³ korrigiert werden. Hingegen errechnet sich für das Steinkohlekraftwerk von DONG Energy bei 246.000 m³ pro Stunde ein jährlicher Kühlwasserbedarf von mehr als 2 Milliarden m³, das sind bei 30jährigen Betriebslaufzeiten 65 Milliarden m³, also mehr als die KKW-Kühlwassermenge. Legt man schließlich die summarische Planung (1 SKW + 2 GuD) zugrunde, dann ergeben sich bei 30jähriger Betriebslaufzeit insgesamt 118 Milliarden m³ Kühlwasser, also mehr als das Zwei- bis Dreifache der KKW-Kühlwassermengen.– Was die Wärmemenge betrifft, so ergeben sich je nach den unterschiedlich angegebenen Ausgangswerten thermische Leistungen, die um 2,5% bzw. 12,8% höher liegen als die Wärmebelastungen durch das ehemalige KKW. Selbst wenn die thermische Belastung durch das SKW nur halb so groß wäre wie durch das alte KKW, so beeinflusst sie doch das Ökosystem des Boddens ungleich länger. Die Langzeitwirkung der thermischen Belastung aber hat entscheidende ökologische Relevanz.“


Übrigens konstatiert auch BUCKMANN in der Erstfassung seiner Abwärmeprognose vom 28.09.2007, dass die von ihm berechnete Kühlwasserfahne erheblich größer sei als die in 1986 und 1987 beobachteten KKW-Kühlwasserfahnen. Bemerkenswert bleibt, dass das vom Einwender benutzte, öffentlich zugängliche Datenmaterial (Informationsbroschüren der EWN) hochspezialisierten Fachgutachtern wie Prof. Dr. L. BRÜGMANN und Dipl.-Math. K. BUCKMANN offenbar entgangen ist und dass meine lediglich vom gesunden Menschenverstand diktierten Berechnungen den Experten verschlossen blieben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google