12. September 2008

Asse: Hintergrund zum Hintergrund

Die OZ berichtete auf einer Blickpunktseite:
Angst vor der Asse
Radioaktive Strahlung droht aus dem Atomlager Asse bei Wolfenbüttel auszutreten. Eine unheimliche Situation - nicht nur für die Anwohner. Viele haben das Gefühl, jahrelang belogen worden zu sein. ...
Ich habe es gelesen, bin aber nicht schlauer als vorher.

Allerdings vermute ich, dass die Schlagzeile nicht stimmt. Es ist nicht Angst vor Asse, denn wer Angst hat, handelt irrational, so, wie es der Urknaller den Kohlekraftwerksgegnern in die Schuhe schob.
Nein, es ist keine Angst, es einfach nur die Forderung jener nach Aufklärung, die sich mit dem Geschwätz, dem Verschweigen und den Lügen nicht zufrieden geben, wie es manche Journalisten tun. Jene, denen der Autor Angst unterstellt, handeln sehr rational und damit ohne Angst. Der Autor könnte auch im Duden nachschauen, was Angst und Furcht unterscheidet.

Zum Vergleich mit dem Text der OZ und schon haben Sie den aus der OZ vergessen:

Atommüll in der Asse

Gabriel, der Aufräumer

Wer wissen wollte, konnte wissen, was seit über 30 Jahren in dem Salzstock bei Wolfenbüttel passiert ...


Ergänzt werden könnte der OZ-Artikel z.B. auch so:

Ein Atommüllkonzept mit Rissen

Vor 30 Jahren galt in Schweden ein Atommüll-Endlager im Urgestein als sichere Lösung. Doch neue Forschungsergebnisse stellen das Konzept in Frage. ...

Dazu diesen Kommentar (unter 6.):

... In den Plänen der niederländischen Regierung steht deshalb der Passus, dass “die Probleme in Verbindung mit der radioaktiven Schädigung von Salz nicht gelöst sind”. In Deutschland ist man hinsichtlich einer radiolytisch bedingten explosiven Zersetzung von Salz nicht auf dem neuesten Informationsstand und hält diese Gefahr deshalb für nicht gegeben. Das könnte sich als gefährlicher Irrtum erweisen, wenn man die neueste Arbeit von Professor den Hartog liest (Veröffentlicht in: Radiation Effects and Defects in Solids” Heft 152/2000, Seiten 23 bis 37).“ Nachzulesen in Zur Sache Nr. 9, Fachtagung Endlager Gorleben, April 2000

Die OZ veröffentlichte auf der Blickpunktseite auch einen Beitrag über das Atommüllzwischenlager bei Lubmin:
Lubmin erwartet Atommüll aus Karlsruhe
Wieder machte sich niemand die Mühe nachzufragen, wie das denn mit den Versprechen vereinbar sei, die während der Anhörungen vor dem Bau des Zwischenlagers abgegeben wurden, um die Anwohner ruhigzustellen, versprechen, die die damals beteiligten Umweltschützer schon damals nicht glaubten: Fremdmaterial wird nicht eingelagert.
Übrigens: Läsen OZ-Redakteure dieses Blog, hätten sie schon längst entsprechenden Hinweisen nachgehen können, wenn sie denn wollten.
Stand alles in der OZ. Archivarbeit scheint es dort aber nicht zu geben. Warum sonst wird auf die Lügen von damals nicht eingegangen? Sie passten so schön zu Asse.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google