OZ-Podiumsdiskussion zum geplanten Steinkohlekraftwerk in LubminMir fiel zuerst Rumpelstilzchen ein.
Die Kohle spaltet
Diese Schlagzeile ist üble Verkürzung und stimmt nicht einmal. Nicht die Kohle spaltet, sondern der Plan eines dänischen Investors, eine Kohlekraftwerk in Lubmin zu bauen.
Es wäre nichts und niemand gespalten, würde die OZ über das Vorhaben gründlich und vor allem sachkundig berichten, statt monatelang Meinungen zu veröffentlichen, Meinungen, die z.T. Lügen sind. Jedem Bürger des Landes mit einem durchschnittlichen Intelligenzqoutienten wäre klar, dass das Kraftwerk nicht an dem Standort errichtet werden darf.
Richtig schlimm wurde es aber hier, denn so begann Herr Schwandt
Monika Skrock war noch unentschlossen, als sie am Dienstagabend den altehrwürdigen Dom St. Nikolai im Herzen der Hansestadt Greifswald betrat. Sie sei zwar dagegen, dass in Lubmin Steinkohle zu Strom verfeuert werde, sagte die 63-Jährige. Aber die Arbeitsplätze in dem Kraftwerk seien natürlich wichtig für die Region. ...Ein Mal dürfen Sie raten, wie sich Frau Skrock entschied.
Der Artikel endet:
Monika Skrock hörte viele neue Argumente, die sie schließlich zu einer klaren Meinung bewogen. "Ich bin jetzt dafür, dass das Kraftwerk gebaut wird", sagte sie nach der Veranstaltung. Vor allem Gedbjergs Argumente einer schadstoffarmen Anlage hätten sie überzeugt.Alles klar?
Ich weigere mich, auch nur anzunehmen, dass Herr Schwandt in den Gutachten zum Bauvorhaben gelesen hat. Er und sein Kollege Köpcke hätten sonst Argumente hinterfragen können und müssen, insbesondere zu Umweltbelastungen. Oder wurden die Dong'schen Antragsunterlagen vergraben und damit unerreichbar für den OZ-Wirtschaftsweisen? In den Unterlagen steht doch, mit wie viel Dreck und Gift die Umwelt (mindestens) belastet werden würde.
Das alles entscheidende (und wie sich zeigt, haltlose) Argument für den Bau der Dreckschleuder sind die Arbeitsplätze.
Die Frage war:
Was wiegt schwerer? Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region auf der einen Seite oder gravierende Folgen durch den Meiler für Tourismus, Umwelt und Gesundheit auf der anderen?
Ein Staatssekretär aus Schwerin sagte:
Im Kraftwerk würden nicht nur 140 Jobs entstehen, sondern weitere 600 beispielsweise in Dienstleistern und Wartungsfirmen.Also doch, wie ich vermutete: Reinigung, Kantine, Bewachung.
Das mit den 140 Stellen glaubte er doch selbst nicht, denn:
Ein Zuhörer ergänzte, dass von den 140 geplanten Kraftwerksjobs zudem nur 30 für Menschen aus der Region vorgesehen seien. Er wisse das, schließlich sei er Personalberater bei der Agentur für Arbeit.Wo blieb die Rückfrage:
Hallo, Staatssekretär, was sagen Sie nun?
He, Dongvertreter, und was sagen Sie dazu?
Ich las nichts darüber in der OZ. Offensichtlich waren die Redakteure überfordert, solche Rückfragen zu stellen oder sie wollten es nicht. Es hätte vielleicht den Schluss des Artikels versaut.
Es ergeben sich weitere Nachfragen, z.B. zu diesem Textauszug:
Projektleiter Peter Gedbjerg ... verwies auf das Anfang der 90er-Jahre bei Rostock errichtete Kohlekraftwerk.Wenn Herr Gedbjerg über das Rostocker Kraftwerk so gut Bescheid weiß, könnte er doch sagen, wie viele Stellen dort für Einheimische geschaffen wurden und ob die Dienstleister der Region, die für das Kraftwerk arbeiten, zusätzliche Stellen (und wie viele) schaffen mussten, um die Arbeit zu schaffen und wenn ja, wie viele Hungerlöhner eingestellt wurden. Auch der Staatssekretär hätte dazu Auskunft geben müssen.
Wichtig wäre auch die Antwort auf die Frage gewesen, wie hoch denn der Schadstoffausstoß der Rostocker Dreckschleuder ist, zumindest, wo ihn OZ-Wirtschaftsweise erfragen können. Oder interessiert es sie nicht?
Auch blieb die Frage ungestellt, warum in einer der wichtigsten Tourismusregionen eine hohe zusätzliche Umweltbelastung in Kauf genommen wird, statt dass sich in der Landesregierung und in der in der Region für eine gesündere Umwelt eingesetzt wird.
Ich bin entsetzt über so viel journalistische Sorglosigkeit!
Eine hochmanipulative Sorglosigkeit! Monika Skrock, "eine wie Du und ich", hat sich nun ausreichend informiert und ist dafür, die Dreckschleuder zu bauen. Die OZ mißbraucht die Frau doch als "Modell", von dem alle Unentschlossenen lernen sollen. Schlau und perfide, sind doch sonst gerade auch viele Frauen gegen den Bau. Aber die OZ kann auch Statistik mit n=1 machen.
AntwortenLöschenManipuliere täglich!
Könnte es sein, dass der ehemalige KKW-Mitarbeiter Karl-Heinz Skrock Ehemannn oder Bruder der befragten Frau ist und vielleicht auch auf einer der beliebten Kaffeefahrten nach Avedore mit dabei war, die auch für die KKW-Veteranen zahlreich durchgeführt wurden? Kann Frau Skrock mir weiterhelfen?
AntwortenLöschenAchwas Skrock heißt doch jeder zweite hier das ist ein Name wie Müller. also alles bloß reiner Zufall, aber das stet bestimmt auch nicht in der OZ warum auch?
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