23. Februar 2008

Kohlekraftwerk: Gutachter nicht befragt

Einer der Erarbeiter des Tourismusgutachtens, Prof. Martin Benkenstein, sagte vor Lubminern:
... Der Tourismus auf Usedom und Rügen würde durch ein Steinkohlekraftwerk weniger geschädigt, in Lubmin aber sei das anders. ...
Aha, das heißt doch, der Tourismus würde geschädigt werden, in unterschiedlichem Ausmaß. Nun traue ich dem Professor zwar nicht über den Weg, nehme die Aussage aber hin. Doch warum fragte der Redakteur den Prof. nicht, wie sich die Aussagen mit denen des Gutachtens vertragen?

... Die fehlende Sichtbarkeit des Kraftwerkes aus den haupttouristischen Zentren führt dazu, dass Urlauber nicht mit dem Thema konfrontiert werden. ...

Werden Touristen nicht direkt mit dem Thema konfrontiert, so beachten sie solche Betriebe nicht, zumal sie in den touristischen Kernregionen Usedom und Rügen allenfalls am entfernten Horizont wahrgenommen werden. Die Auswirkungen auf den Tourismus und die touristische Entwicklung bleiben damit gering. ...

Davon, dass sie die dreckige Luft einatmen müssen, evtl. nicht baden können wegen einer Blaualgenpest ausgerechnet im Sommer, spielt also keine Rolle, Hauptsache das Kraftwerk ist nicht zu sehen.

Touristen sind ja soooo doof, müssen die Gutachter denken, und Schuld daran, dass weniger Touristen kämen wären allein die Gegner des Kraftwerkes, weil sie keine Ruhe geben, damit der Bodden nicht unnötig erwärmt wird und die Luft sauber bleibt und damit die Lungen, die Haut und die Augen der Einheimischen und der Touristen.

Warum fragte der Autor den Prof. nicht nach seinen Ansichten zu diesen Themen und deren fehlender Berücksichtigung im Gutachten?

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