10. März 2012

Das wars noch lange nicht

Ein-OZ-Wirtschaftsweiser meinte, ein wenig Kopiertes reiche:
Kleinbauern prangern Vergabe von Agrarflächen an
Bei der Vergabe von Agrarflächen in Ostdeutschland sehen sich Kleinbauern stark benachteiligt. Beim Verkauf von Ackerland auf früherem DDR-Gebiet bevorzuge die bundeseigene Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft noch immer große Investoren, kritisierte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Diese erhielten die Flächen zu Preisen deutlich unter Marktniveau, sagte der AbL-Sprecher für Ostdeutschland, Jörg Gerke.
Das wars. Doch wenn stimmt, was der Sprecher sprach, wäre das ein Skandal. Nachdem wir Ostdeutschen nach 1990 enteignet wurden (Volkseigentum wurde Staatseigentum, ein feiner aber entscheidender Unterschied), wird nun angeblich (niemand prüfte die Aussage) Acker billig verhökert. Wenn das stimmt, soll mir niemand mehr kommen, wir müssten hier und da sparen, denn der Staat sei nicht nur arm, sondern sogar über beide Ohren verschuldet.

Dass solch ein Thema mit ein paar ungeprüften Sätzen abgetan wird, ist typischer OZ-Stil, kritisch-hochwertig nach Art des Hauses.

Hintergrund, der nicht in der OZ zitiert werden wird, weil er harte Kritik an den Medien enthält, finden Sie z.B. in diesem Gerke-Papier vom 15.11.2010 (mit einer Ergänzung).
Es enthält am Schluss diese Passage über die BVVG und einen Ex-Minipräsidenten:
Da die BVVG politisch weisungsgebunden ist, dokumentiert dies das politische Desinteresse in der Bundesregierung, in den Landesregierungen und quer durch alle Parteien, den Ausverkauf der ostdeutschen Landwirtschaft zu begrenzen.
Zur Illustrierung dieser Aussage sei das Engagement des Brillenfilialisten Fielmann beim Landkauf in Mecklenburg angeführt. Im Mecklenburger Regionalteil der Lübecker Nachrichten wurde darüber im Herbst 2004 berichtet. Fielmann hatte auf den Besten Ackerböden Mecklenburgs einen Ackerbaubetrieb erworben, was aber erst gelang, als der damalige Ministerpräsident Ringsdorf (SPD) sich für Fielmann bei der BVVG einsetzte. Dass Fielmann mittlerweile den Betrieb wieder abgegeben hat, zeigt nur, dass Investoren keine nachhaltige auf Dauer angelegte Landwirtschaft praktizieren.
Die vermeintliche Furcht vor fremden Investoren ist nur ein Instrument, den bisher Begünstigten beim Flächenkauf, den DDRAgrarkadern und einigen Agrarfunktionären aus dem Westen auch die letzten 400.000 ha der BVVG zu einem möglichst hoch subventionierten Kaufpreis zukommen zu lassen.
Für alle Neuleser meines Blogs (derer gibt es eine große Menge, mir unverständlich):
Ex-Minipräsident und Urknaller Ringstorff ist jener, der per OZ die Leser über das Ausmaß der Umweltverschmutzung durch ein geplantes und schließlich gegen seinen Willen verhindertes Kohlekraftwerk am Bodden belügen konnte, jener, der Bürger des Landes diffamierte und dem die OZ noch nach seinem Abgang wie ein Diener huldigte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google