15. Februar 2011

Krämerbeseelter Service

Was tut ein Unternehmen, das u.a. Urlaubsunterkünfte auf der Insel Usedom vermittelt, jedes Jahr einen Katalog herausbringt und nun an der Vermittlung der kleinen Vermieter, jene die bis zu acht Betten vermieten (und die übrigens nicht in den Statistiken das Landes auftauchen), mehr verdienen möchte, indem sie Einträge in den Katalog mit Foto der Unterkunft anbietet? Richtig, das Unternehmen macht Reklame dafür. Und sie benutzt die OZ als williges Merketinginstrument, weil zwar immer weniger aber immer noch viele Leute das Blatt kaufen. Genau das ist bildlich der springende Punkt. Das Unternehmen macht Reklame mit Hilfe der krämerbeseelten Redaktion und nicht das Unternehmen, sondern die Leser bezahlen dafür. Und wer ist auch dieses Mal die Krämerseele? Auch richtig geraten, denn sie kennen sie schon:
„Urlaub wird nun mal in erster Linie mit den Augen gebucht“
Die UTG bietet ab der Saison 2012 einen neuen Service an: Usedoms Kleinvermieter können in den Gastgeber-Katalogen eine Bildanzeige schalten. ...
habe man sich entschlossen, für die neuen Gastgeber-Kataloge 2012 statt eines einfachen Listeneintrages eine entsprechende Anzeige inklusive Foto anzubieten. „Mit dieser Bildanzeige kann eine viel bessere Wirkung erzielt werden“, meint Schiebe. Wie bereits in den aktuellen Achterland-Katalogen ersichtlich, beinhaltet das Inserat neben dem Foto des Ferienobjektes den Vermieterkontakt sowie einen kurzen beschreibenden Text. ...
Klardoch, der Preis muss natürlich genannt werden:
„Der Eintrag in den Katalog kostet 110 Euro netto — inklusive Mehrwertsteuer 130,90 Euro“, sagt UTG-Mitarbeiterin Christina Hoba. Das seien zwar 15 Euro mehr als für den bisherigen Zeileneintrag ...
Warum das Theater veranstaltet wird, wird jedem hier klar:
„Durch unseren neuen Service hoffen wir, frühere Kunden zurückzugewinnen und neue Anbieter von unseren Katalogen zu überzeugen“, sagt Schiebe.
Die UTG will noch mehr Geld verdienen. Das ist der Sinn der Sache, mit einem Satz erwähnt. Die OZ hilft nach Kräften dabei und die Leser bezahlen es.

Dass die Werbung in epischer Breite (558 Wörter) im Blatt stehen musste, wird nach dieser Information noch unverständlicher:
In den kommenden Tagen wird insgesamt 23 000 Amtsblättern der Insel (inklusive Wolgast) das Auftragsformular für die Anzeigenschaltung beigelegt und so den Haushalten auf Usedom zugestellt. „So plakativ und offensiv sind wir bis dato noch nie vorgegangen“, macht Hoba deutlich.
Und hier die Hohe Schule der Werbung, die in der OZ Service (Bedienung, Kundendienst, Kundenbetreuung) genannt wird:
Info: Für größere Anzeigenformate sowie Fragen steht UTG-Mitarbeiterin Henriette Schiebe telefonisch unter 038 378/XX XX XX zur Verfügung.

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