15. Februar 2011

Wie laut OZ Nebenwirkungen verschwinden

Die Greifswalder Redaktion weiß:
Beratung contra Nebenwirkungen
Wer beraten wird, spürt weniger oder gar keine Nebenwirkungen, in diesem Fall die von Medikamenten? Da werden sich die Pharmaindustriellen bildlich Löcher in den Bauch freuen, können sie doch ihre Medikamente mit Nebenwirkungen belassen: Lasst euch doch einfach beraten!
Sie können das natürlich glauben, schließlich haben Sie für die nach OZ-Verständnis wahrscheinlich auch aufwendige Recherche bezahlt; ich rate dennoch davon ab - wegen der Nebenwirkungen.
Der Lehrstuhl für Klinische Pharmazie entwickelt Strategien zur besseren Betreuung von älteren und mehrfach erkrankten Menschen. Dabei arbeitet die Uni mit Apothekern des Landes zusammen. ...
Das wurde festgestellt:
Eine Studie mit 800 Patienten hat es an den Tag gebracht: Zehn Prozent der Patienten nehmen ihre Medikamente nicht, weil sie es nicht wollen oder vergessen. Sechs Prozent verspürten Nebenwirkungen wie Sodbrennen oder Übelkeit. Und viele Patienten stürzten, weil sie ungeeignete Medikamente nahmen oder ungewollte Wechselwirkungen im Körper auftraten. ...
Und das soll dabei herausgekommen sein:
„In neun Monaten konnte durch eine bessere Betreuung eine deutliche Verbesserung erreicht werden. Oft reicht ein Telefonat oder ein guter Beratungsbogen.“ ...
Also keine Nebenwirkungen, keine Stürze mehr? Darüber lässt Sie der Autor im Unklaren. Stattdessen erfahren die Leser, dass es sich um einzelne Erfolge (welcher Art?) handelt:
will Thomas Fiß gemeinsam mit Anna-Franziska Wüstmann diese Ergebnisse in eine Strategie einmünden lassen und die erreichten Erfolge verstetigen.
Warum das alles in die Zeitung musste, wird hier klar:
Das Geld dafür stellt die Förderinitiative „Pharmazeutische Betreuung“ zur Verfügung.
Da ist es immer von Vorteil, wenn dem Verein mitgeteilt werden kann, dass eine Schönschrift über die Initiative in einer Tageszeitung erschienen ist.
„Wir wollen erreichen, dass unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden werden, dass die Lebensqualität steigt“, schaut Christoph Ritter in die Zukunft. „Davon profitieren nicht nur die Patienten, die Krankenkassen können Kosten sparen.“ ...
Schön, lobenswert! Und was wurde bisher erreicht, mit Beratungen Nebenwirkungen verringert oder beseitigt?
Das ist eines von inzwischen mehreren Lobliedern auf Greifswalder Forschungseinrichtungen, wovon eines völlig misslang.

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