Die OZ hatte am 16. Februar so zur Volksverblödung beigetragen:
Er (Westerwelle) sieht die steuerzahlende Mitte zutiefst missachtet. Die verheiratete Kellnerin mit zwei Kindern etwa bekomme im Schnitt 109 Euro im Monat weniger, als wenn sie von Hartz IV leben würde. Und das sei „brandgefährlich“, weil der Leistungsgedanke mit Füßen getreten werde.Am 19. Februar legte die OZ nach:
Wenn Arbeit sich nicht mehr lohnt
... Laut einer neuen Statistik des Bundes der Steuerzahler erhält ein Geringverdiener in der Gastronomie (verheiratet, zwei Kinder) 1176 Euro netto. Ein vergleichbarer Hartz IV-Empfänger würde 1653 Euro beziehen (inklusive Wohnkosten). ...Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass im bösenbösen Internet Westerwelle bereits am 12. Februar, also Tage vor der verheerenden Nachplapperei, als Lügenwelle entlarvt worden war.
Die OZ hatte sich nicht nur zum Propagandaorgan Westerwelles hergegeben, sondern provozierte natürlich böse Leserbriefe von Leuten, die die Volksverblödung per OZ ernst nahmen.
Es wurde also keine Blickpunktseite genutzt, um die Lüge Westerwelles zu entlarven, die, wenn die Redaktion es gewollt hätte, niemals in der OZ hätte zu erscheinen brauchen. Die OZ hätte mit einer winzigen Auswahl aus 196 Gegenbeispielen und Meinungen von Auskennern eine Blickpunktseite füllen können können.
Am 4. März versteckte die OZ eine Berichtigung des Verrechenbeispiels unter Kurzmeldungen auf der Politikseite.
Heute versucht es die OZ noch einmal mit einer versteckten Berichtigung (versteckt, weil nirgends Berichtigung oder Richtigstellung zu lesen ist):
FDP-Chef Guido Westerwelle ist zu Beginn seiner Hartz-IV-Debatte im Februar von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Wie die „Leipziger Volkszeitung“berichtete, stimmt Westerwelles damals angeführte These nicht, nach der eine berufstätige verheiratete Kellnerin mit zwei Kindern 109 Euro weniger zur Verfügung habe als eine vergleichbare Hartz-IV-Familie.Hier gehörte diese Satz hin:
Diese Zahlen hat die OZ am 16. Februar an die Leser weiterverkauft, obwohl bereits am 12. März im Internet eine Gegenrechnung zu finden war, die Westerwelles Ergebnis als falsch aufgedeckt hatte.
Der CDU-Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Ralf Brauksiepe, habe schriftlich eine Berechnungsanfrage der Linken beantwortet. Demnach hat die Kellnerin bei regulärer Inanspruchnahme von Wohngeld und Kinderzuschlag monatlich 456 Euro mehr zur Verfügung als ein vergleichbares erwerbsloses Paar.
Erinnern Sie sich noch an meinen Kommentar? Sie meinten, der Vergleich mit den Juden wäre Quatsch.
AntwortenLöschenNaja, übertrieben vielleicht. Das wollte ich auch, nämlich etwas provozieren.
Nun lese ich ja fast nur in Blogs, aber heute war mir nach bunten Bildern. Schliesslich kaufte ich mir nach langem Suchen
"Den Eulenspiegel"
(hatte ich früher auch ab und zu gekauft)
Dort las ich dies:
Liebe Leserin, Lieber Leser,
falls Sie sich auch fragen, was eigentlich Guido Westerwelle zu seinen jüngsten Äußerungen getrieben hat, dann habe ich eine gute Nachricht für Sie: Ich weiss die Antwort.
Als sich nämlich ein paar Tage, nachdem Westerwelle mit seiner Aussage, Arbeitslose lebten in spätrömischer Dekadenz, für Aufsehen gesorgt hatte, der SPD-Politiker Thilo Sarrazin zu Wort meldete und den Hartz IV-Empfängern vorschlug, sie sollten durch Verzicht auf warme Duschen ihre Finanzen aufbessern, da wurde mir auf einmal alles klar:
Die beiden haben eine Wette zu laufen.
Eine Wette darüber , wer die extremste Beschimpfung von Geringverdienern tätigen kann, ohne dafür entlassen zu werden.
Noch gibt es keinen Sieger, aber viel Spielraum haben die beiden nicht mehr.
Meine persönliche Prognose:
Wer zuerst das Wort
"Gaskammer"
erwähnt, wird verlieren.
Aber welcher der beiden das sein wird-das vermag nicht einmal ich vorherzusagen.
Mit schikanösen Grüssen
x x x
Chefredakteur
Naja, es ist ja "nur" noch Satire.
Wenn ich da so an die SPD-Politikerin denke, die versucht, ihre hinterhältigen Gedanken "schön" zu verpacken...
und weiter
Guido bleibt daheim
In einer sogenannten satirischen Fastenpredigt beim Münchener Starkbieranstich wurde Guido mit einem KZ-Aufseher verglichen.
"Das geht zu weit!" tobte Guido
"Die Sau gehört doch verga...
Da geht Guido jedenfalls nicht mehr hin.