20. Juni 2009

OZ gesteht indirekt Wahlpropaganda ein

Auf für Bunkerbewohner raffinierte Weise hatte die Greifswalder Zeitung den Kandidaten Kühnemann für das Lubminer Bürgermeisteramt wenige Tage vor der Stichwahl indirekt als Unruhestifter und Lügner dargestellt und im Gegenzug mehrere Befürworter des Gegenkandidaten genannt.
Die Usedom-Peene-Redaktion muss ja auch jeden Tag irgendwie die Seiten füllen, druckte den Artikel komplett nach und erhielt einen Leserbrief, den sie auch beantwortete:
Bei Lubminer Wahl fehlte Kühnemann nur eine Stimme
Robert Köhler aus Lubmin merkt zum Beitrag Unruhe vor Lubminer Stichwahl an: 1171 Bürger haben ihre Stimme zur Bürgermeisterwahl abgegeben. 585 Stimmen fielen auf Dr. Klaus Kühnemann. Bei 586 Stimmen wäre er im 1. Anlauf Bürgermeister Lubmins geworden - es fehlte eine Stimme! Die Darstellung der in der OZ gedruckten anderslautenden Meinung ist falsch, denn diese setzt voraus, dass mehr als 1171 Bürger an der Wahl teilnahmen. Das amtliche Wahlergebnis hinsichtlich der 1171 Wähler will doch niemand in Frage stellen?

Anmerkung d. Red.: Ob eine oder zwei Stimmen fehlten, ist Sache der Betrachtungsweise. Wenn man davon ausgeht, dass die 586 Stimmen für das Lager der Gegenkandidaten feststanden, hätte Kühnemann 587, also zwei mehr gebraucht. So sah es auch der Lubminer Wahlausschuss. Die Rechnung von Herrn Köhler geht nur auf, wenn sich ein Wähler aus dem Lager Vogt/Tornow um-, und damit für Dr. Kühnemann entschieden hätte.
Wenn es Ansichtssache ist, ob eine Stimme oder zwei Stimmen fehlten, hätte die Passage aus dem Wahlpropagandaartikel gestrichen werden müssen, da sie dann ohne Belang ist und Kühnemann indirekt als Lügner und Unruhestifter darstellt, was ja ursprünglich die Greifswalder Redaktion getan hatte. Dagegen erscheint der Gegenkandidat durch seine genannten Verehrer geradezu als Lichtgestalt.

Die Usedomer Redaktion lieferte also den Beleg dafür, dass die Aussage Kühnemanns für Wahlpropaganda missbraucht wurde. Umso verwerflicher war es, den Artikel komplett nachzudrucken. Materialmangel und Zeitnot können doch keine Ausrede für so etwas sein.

Übrigens passt diese Wählermanipulation durch OZ-Redaktionen sehr schön zu dieser und auch zu dieser, die 2007 ebenfalls wenige Tage vor einer Entscheidung der Lubminer zum Kohlekraftwerk verbreitet wurde.
Für das alles geben Sie mit dem Kauf der Zeitung Geld aus.

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