So hatte die OZ am 28. April in völliger Ahnungslosigkeit, die sie Journalismus nennt, berichtet:
H1N1 – neue tödliche Gefahr
... Gibt es Medikamente?
In den USA hat man gute Erfolge mit den herkömmlichen Grippemitteln Tamiflu und Relenza erzielt. ...Ich hatte dazu eingetragen, dass das nicht die ganze Wahrheit ist.
Schon zu Jahresbeginn hatte ich in diesen Einträgen auf die Resistenz von Virenstämmen gegen Tamiflu hingewiesen, wenn es denn Viren sein sollten.
Auch Anfang Mai wies ich darauf hin, dass die Grippemedikamente oft nicht nur nutzlos, sondern sogar gefährlich sind.
Das alles weiß niemand in der Mantelredaktion (Er muss es ja nicht von mir wissen, es gibt genügend Quellen.). Sonst hätte die OZ am 16. Juni nicht mit einem Foto für das Medikament geworben, das vielleicht gar kein Medikament ist.
Gestern fragte der RBB in der Sendung Kontraste:
Das Geschäft mit der Schweinegrippe – Wem hilft Tamiflu?
Die Antwort ist einfach: dem Hersteller
... „Ist das nicht eine trügerische Sicherheit, ich weiß eigentlich noch gar nicht, ob es wirkt und trotzdem setze ich es ein und kaufe es?“
Prof. Jörg Hacker, Präsident Robert-Koch-Institut
„Na ja, es wird eingesetzt, und Sie haben völlig Recht natürlich, weil es das einzige Medikament ist, und die einzige Medikamentenklasse, von der beschrieben ist, dass sie wirksam ist. Und das ist bei so neuen Situationen, neuen Ausbruchsgeschehen so, dass man natürlich die Medikamente einsetzen muss, die jetzt hier eine Hoffnung auf Heilung versprechen.“
Die obersten deutschen Gesundheitswächter verlassen sich also auf Hoffnung und Versprechen.
Prof. Dirk Stichtenoth, Pharmakologe, Medizinische Hochschule Hannover
„Die tatsächliche Wirksamkeit gegen die Schweinegrippe können wir aber im Moment nicht beurteilen, weil es liegen dafür Labordaten vor, aber keine klinischen Daten bezüglich der Wirksamkeit.“
KONTRASTE
„Das heißt, wie es sich dann am Patienten auswirkt ist völlig unbekannt?“
Prof. Dirk Stichtenoth, Pharmakologe, Medizinische Hochschule Hannover
„Es ist unbekannt, wie Tamiflu am Patienten mit einer Schweinegrippe wirkt.“
Obwohl die Schweinegrippe bisher milder verläuft als die normale Grippe, raten die Gesundheitsbehörden, alle Patienten und deren Umfeld mit Tamiflu zu behandeln. Ein Irrsinn: weil genau dieser weltweite, massenhafte Einsatz die Resistenz gegen Tamiflu noch mehr befördert.
In anderen Ländern wird schon längst eine öffentliche Debatte über Tamiflu geführt. Dort warnen Wissenschaftler die Öffentlichkeit davor, sich auf Tamiflu zu verlassen. Doch in Deutschland wollen die Behörden das Problem lieber nicht thematisieren. ...
Und das Regierungsblättchen OZ steht den Behörden tapfer bei beim Verplempern von Steuergeld und bei deren Wichtigtuerei.
Was nützt es da, dies von sich zu behaupten?:
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