10. Februar 2012

Jetzt Stellung nehmen gegen AKW-Bau in Polen

Groß aufgemacht hatte die OZ kürzlich mit der Information, in Polen soll nahe der deutschen Grenze ein Atomkraftwerk gebaut werden. Auch hatte die OZ berichtet, dass zehntausende Deutsche gegen das Vorhaben protestierten, obwohl die OZ von diesem Protest und der Möglichkeit sich zu beteiligen kein Wort an die Leser vergeudet hatte. Das zeigt sehr schön, dass Informationen aus der Zeitung überflüssig sein können; es geht auch ohne. Zuvor hatte die OZ sogar den Leserberuhiger gespielt, denn Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.

Da wiederum in der OZ nichts über die Fortsetzung des Protestes zu lesen ist, weise ich wie viele andere im bösenbösen Internet darauf hin:
Ende 2011 hatte das Umweltinstitut (München) zur Aktion „Atomkraft in Polen verhindern!“ aufgerufen. Insgesamt 50.000 Menschen verschickten Stellungnahmen an die polnische Regierung, um sich gegen deren geplantes Atomenergieprogramm auszusprechen.
Nun wurde im Nachtrag noch ein weiterer möglicher AKW-Standort ausgewählt. Alle drei potenziellen Standorte verstärken die Befürchtungen, dass Deutschland von den Auswirkungen radioaktiver Freisetzungen betroffen sein kann. Sie liegen nur zwischen 100 und maximal 300 km von der deutschen Grenze entfernt. Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, dass Radioaktivität auch in deutlich weiteren Entfernungen zu starken radioaktiven Verseuchungen von Böden, Nahrungsmitteln und in der Folge von Menschen führen kann.
Statt den teuren und gefährlichen Pfad der Atomenergie einzuschlagen, sollte Polen die Chance nutzen, sofort ein nachhaltiges Energieprogramm aufzulegen und den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben.
Bis zum 27. Februar 2012 sind wieder Stellungnahmen zum polnischen Atomprogramm möglich. Wir haben den Brief so formuliert, dass Sie auch teilnehmen können, wenn Sie bereits eine Stellungnahme abgegeben haben.

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