11. Januar 2012

Offene Frage

Über zwei Jahrzehnte hinweg hat die OZ Hansa Rostock hochgeschrieben, als wäre der Fußballklub ein Teil der OZ, als würde ganz M-V ohne Hansa auf der Stelle untergehen - alles, um die Hansafans unter den OZ-Abonnenten bildlich bei der Stange zu halten. Ich erinnere nur an die Reklame der OZ für die sog. Fananleihen, die der Klub herausgab und vor der deren Kauf ich dringend gewarnt hatte. Allein, dass sich die OZ dafür hergab, für die Anleihen Reklame zu schieben, ist ein Unding, jedoch typisch OZ. Das geht nun nicht mehr, denn:


Hansa ist schon seit Jahren in Not, nur ist es nun nicht mehr zu verheimlichen. Im Übrigen gebe ich zu, dass ich auch nicht weiß, ob Hansa noch zu retten ist. Ich möchte auch nicht darüber spekulieren, wie es die OZ tut.
Den Fußball-Zweitligisten drücken Schulden in Höhe von fast 16 Millionen Euro. ... Die größte Stadt im Land soll den wichtigsten Fußballklub der Region retten: Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling will dem finanziell schwer angeschlagenen FC Hansa notfalls mit öffentlichen Bürgschaften unter die Arme greifen. „Wir müssen ehrlich sein: Es kann so weit kommen, dass der Klub nur durch Darlehen zu retten ist, für die Rostock Bürgschaften übernehmen könnte“, sagt Methling. Über die Garantien für den abstiegsbedrohten Zweitligisten hätte die Bürgerschaft der Hansestadt zu entscheiden. „Ich bin aber überzeugt, dass die Politik sich hinter den FCH stellen würde“, so Methling. ...
Ich vermute sehr stark, dass jene, die Fananleihen gekauft haben, ihr Geld nicht wiedersehen werden, sondern dass das Geld eine Spende sein wird. Von Zinsen für die Anleihen ist schon lange keine Rede mehr.

Dass nun die Allgemeinheit für einen Fußballklub bürgen soll (Gibt es noch etwas, wofür wir nicht bürgen sollen?), halte ich für ein Unding. Meinetwegen soll Hansa pleitegehen. Oder sollen wir nunmehr für jeden Verein, jeden Betrieb bürgen, der überschuldet ist?

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