30. Januar 2012

Das Wanderhaus als Spurenleger

Habt Mitleid mit jenen, die Sonntagsdienste leisten, oder zahlt nicht dafür. Die Redakteure haben so viel zu tun, dass beim Kopieren Seltsames übernommen wird, wie hier in der Usedom-Redaktion:
Diebe in Zirchow gestoppt
Bei der Überprüfung eines Fahrzeugs am Ortsausgang von Zirchow fanden Bundespolizisten bereits am Freitag diversen Schmuck und Wertsachen. Eine EC-Karte führte dann auf die Spur eines Wohnhauses in Greifswald.
 Wo überall hinterließ das Wohnhaus/Wanderhaus welche Spuren?
Beamte des dortigen Polizeihauptreviers begaben sich zum vermutlichen Tatort und fanden eine geöffnete Terrassentür sowie ein durchwühltes Einfamilienhaus vor. ...
Auf der Spur fanden Sie eine Terrassentür und nicht weit entfernt oder ganz in der Nähe oder was weiß ich, noch ein Haus, vermutlich jenes, das die Spuren hinterlassen hatte, über die nur die EC-Karte Bescheid wusste. Oder das Haus hatte die Spur zu einem anderen Wohnhaus gelegt, weil es nicht durchsucht werden wollte.

Die Polizei hatte die entsprechende Vorarbeit geleistet, Spurensuche, Spurenverwischen, was auch immer:
... Eine aufgefundene EC-Karte führte dann auf die Spur eines Wohnhauses in Greifswald. Beamte des Polizeihauptreviers Greifswald begaben sich unverzüglich zu dem vermutlichen Tatort in Greifswald und trafen in der Fettenvorstadt auf eine geöffnete Terrassentür sowie ein durchwühltes Einfamilienhaus. ...
Das alles mag sich ja mehr oder weniger lustig lesen. Doch ist die Kopie nicht nur ein Indiz dafür, wie manche Redakteure ihr Handwerkszeug, die deutsche Sprache, beherrschen, vor allem aber wie gedankenlos Redakteure Polizeigewäsch übernehmen. Da wird es mitunter sehr ernst, wenn ich an die sog. Berichterstattung der OZ  und das Tun und Lassen der Polizei während des  G 8-Gipfels denke.

1 Kommentar:

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google